«UBS research focus»: Mangel im Überfluss bei den Rohstoffen

Wie lange reicht das Erdöl?

publiziert: Montag, 28. Aug 2006 / 06:59 Uhr / aktualisiert: Montag, 28. Aug 2006 / 08:36 Uhr

In der neuesten Studie «UBS research focus» prognostiziert Wealth Management Research für natürliche Rohstoffe eine anhaltend starke Nachfrage. Gleichzeitig wird davor gewarnt, dass das Angebot an solchen Ressourcen kurzfristig weiterhin knapp bleiben wird.

Die Spitze der Rohölproduktion soll innerhalb der nächsten 25 Jahre erreicht sein.
Die Spitze der Rohölproduktion soll innerhalb der nächsten 25 Jahre erreicht sein.
Die Studie geht von anhaltenden Versorgungsengpässen beim Erdöl aus und rechnet damit, dass die Spitze der Rohölproduktion innerhalb der nächsten 25 Jahre erreicht sein wird. Weil ausserdem zu wenig in die Erschliessung von Basismetallvorkommen investiert wurde, seien einer unmittelbaren Aufstockung der Produktion ebenfalls Grenzen gesetzt.

Langfristig keine Versorgungsknappheit

Die wachsenden Bedenken, wonach die weltweiten Vorkommen an wertvollen natürlichen Rohstoffen eines Tages erschöpft sein werden, teilt die Studie nicht. Sie findet keine Anzeichen einer langfristigen Versorgungsknappheit. So liegt das inflationsbereinigte Preisniveau trotz des starken Anstiegs der Marktpreise für Energieprodukte und Basismetalle in den vergangenen Jahren noch immer unter den Spitzenwerten früherer Konjunkturzyklen. Ausserdem prognostiziert UBS, dass die Gewinnung von Erdgas und anderen alternativen Brennstoffen in Zukunft vermehrt dazu beitragen wird, die voraussichtlich weiter wachsende gesamte Energienachfrage zu decken. Gemäss Studie werden kosteneffiziente Alternativbrennstoffe die Abhängigkeit vom Rohöl verringern, und die Basismetallreserven sind ausreichend, um auch langfristigen Bedarfsprognosen entsprechen zu können.

Die wichtigsten Trends

Die neuste Studie «UBS research focus» von Wealth Management Research analysiert, wie sich ein anhaltend hohes Wirtschaftswachstum in bevölkerungsreichen Schwellenländern langfristig auf das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage bei knappen natürlichen Rohstoffen auswirken wird und was dies für Anlagen in Rohstoffe bedeutet. Insbesondere streicht die Studie folgende Trends heraus:

– Bedingt durch die anhaltende Industrialisierung und die damit verbundene Zunahme des Rohstoffbedarfs in den Schwellenländern wird der Verbrauch an natürlichen Ressourcen in den nächsten zwei Jahrzehnten steigen.

– Die Deckung der Nachfrage nach natürlichen Rohstoffen bleibt schwierig, was zu einer verstärkten Suche nach Alternativen sowie nach unerschlossenen Reserven führen wird.

– Die für die nähere Zukunft prognostizierten Angebotsengpässe auf den Märkten für natürliche Ressourcen deuten in Verbindung mit dem möglichen Umstieg auf Alternativbrennstoffe darauf hin, dass aktive Portfolio-Management-Strategien für Anlagen in Rohstoffe immer wichtiger werden.

Nachfrage nach natürlichen Ressourcen

UBS geht davon aus, dass die Zusammensetzung des weltweiten Pro-Kopf-Einkommens vor einer drastischen Veränderung steht, wodurch sich auch die Nachfrage nach natürlichen Ressourcen verändern wird. Dem Research-Bericht zufolge wird sich das Pro-Kopf-Einkommen in den Industrie- und Schwellenländern in den nächsten Jahrzehnten weiter annähern. In diesem Zusammenhang sieht die Studie zwei grundlegende Trends: Erstens wird sich die Bedeutung der Industrieländer in der Weltwirtschaft verringern, auch wenn sie vermutlich nach wie vor über das höchste Pro-Kopf-Einkommen verfügen werden. Zweitens ist davon auszugehen, dass sich das Einkommen des Durchschnittsbürgers eines Schwellenlandes relativ zu dem eines Industrielandes erhöhen wird. Zwar werden die Industrieländer die grössten Endverbraucher von natürlichen Rohstoffen bleiben, doch ist zu erwarten, dass das Nachfragewachstum künftig eher aus den Emerging Markets kommen wird, da deren Pro-Kopf-Einkommen gegenüber jenem der Industrieländer weiter wachsen.

Zusammenfassung der Angebots- und Nachfrageaussichten: Den Prognosen von UBS zufolge ist mit folgender Entwicklung von Angebot und Nachfrage bei Energie und Basismetallen zu rechnen:

Energie

Angesichts der mit dem Umstieg auf alternative Brennstoffquellen wie beispielsweise Erdgas verbundenen hohen Infrastruktur- und Investitionskosten geht UBS für die nähere Zukunft von einem weiterhin hohen Ölverbrauch aus. Die Produktionskapazitäten dürften auf Grund der geopolitischen Instabilität in den Erdöl produzierenden Regionen weiterhin der Nachfrage hinterherhinken. Dies lässt zumindest für die nächsten fünf Jahre auf ein anhaltendes Ungleichgewicht zwischen Ölangebot und Nachfrage schliessen. Langfristig geht UBS davon aus, dass die Spitze der Rohölproduktion in der zweiten Hälfte der 20er-Jahre dieses Jahrhunderts erreicht sein wird. Die voraussichtliche Wachstumsverlangsamung beim Ölangebot und das Potenzial einer erheblich schnelleren Ausweitung der Erdgasversorgung deuten darauf hin, dass die Ölförderung etwa ab 2030, wenn nicht gar früher, von der Erdgasproduktion überrundet wird. Zudem dürften sich im Laufe der Zeit weitere Alternativen zum Rohöl eröffnen, die jedoch umfassende Massnahmen in Bezug auf technologische Innovation und Infrastrukturerschliessung erforderlich machen sowie die Bereitschaft der Regierungen zum Verzicht auf Wettbewerb verzerrende staatliche Energiesubventionen voraussetzen.

Basismetalle

Kurzfristig wird das Reservenprofil für Basismetalle durch Investitionsdefizite bei den Förderkapazitäten sowie durch internationale Handels- und Gesetzesbeschränkungen in Verbindung mit den Umweltfolgen des Abbaus beeinträchtigt. Im Bereich der Metallproduktion ist eine verstärkte Investitionstätigkeit zu verzeichnen, die jedoch laut den Prognosen von UBS innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre kaum zu einer wesentlichen Verbesserung der Angebotssituation führen dürfte. Die Frage, ob Bodenschätze wie Eisen- und Nichteisenmetalle in den nächsten Jahrzehnten zur Neige gehen könnten, scheint sich angesichts der grossen verfügbaren Reserven nicht zu stellen. Dennoch werden immer wieder temporäre Versorgungsengpässe auftreten.

Folgerungen für die Anlagepolitik

Angesichts dieser langfristigen Einschätzung der Rohstoffsituation und insbesondere der Prognose einer steigenden Nachfrage der Schwellenländer ist UBS der Ansicht, dass Investitionen in natürliche Ressourcen in den Portfolios der meisten Privatanleger eine Rolle spielen sollten und zu einer Stabilisierung der Portfolio-Renditen beitragen können. Da sich die Einflüsse auf die Rohstoffpreise laufend verändern, empfiehlt UBS den Anlegern, im Bereich Rohstoffe aktivere Anlagestrategien zu verfolgen.

(pd)

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