Schlecht ausgelastet

Ferien- und Zweitwohnungen in Davos stehen zu oft leer

publiziert: Freitag, 22. Feb 2013 / 15:57 Uhr / aktualisiert: Freitag, 22. Feb 2013 / 18:46 Uhr
In Davos GR stehen Ferienhäuser und Zweitwohnungen durchschnittlich während 270 Tagen im Jahr leer. (Archivbild)
In Davos GR stehen Ferienhäuser und Zweitwohnungen durchschnittlich während 270 Tagen im Jahr leer. (Archivbild)

Zürich/Davos GR - In Davos GR stehen Ferienhäuser und Zweitwohnungen durchschnittlich während 270 Tagen im Jahr leer. Um die Auslastung zu verbessern, wird in einer Studie eine Lenkungsabgabe angeregt. Zudem sollten Zweitwohnungsbesitzer besser in die Gemeinde integriert werden.

10 Meldungen im Zusammenhang
Im Auftrag der Gemeinde Davos, des Vereins Zweitwohnungsbesitzer Region Davos und der Davos Klosters Bergbahnen hat die Tourismus- und Beratungsfirma grischconsulta die Bewirtschaftung der Ferien- und Zweitwohnungen analysiert. Ausgewertet wurden rund 1000 Fragebogen von Zweitwohnungsbesitzern und Feriengästen.

Es sei das erste Mal, dass umfassende Grundlagen und Daten zu Ferien- und Zweitwohnungen in einer Tourismusdestination erhoben worden seien, sagte grischconsulta-Geschäftsführer Roland Zegg am Freitag vor den Medien in Zürich. In Auftrag gegeben worden sei die Studie bereits vor der Abstimmung über die Zweitwohnungsinitiative.

Die wirtschaftliche Bedeutung der Ferien- und Zweitwohnungen sei für die Feriendestination Davos enorm und noch bedeutender als bisher angenommen, stellte Zegg fest. Dagegen sei die Auslastung dieser Immobilien schlechter als vermutet. Diesem Phänomen könne sich keine Tourismusregion in der Schweiz verschliessen.

Laut Roman Grossrieder, Projektleiter bei grischconsulta, stammt ein Drittel der Davoser Wertschöpfung von 770 Millionen Franken aus dem Bau, dem Handel, dem Betrieb und der touristischen Nutzung von Ferien- und Zweitwohnungen. 60 Prozent der Logiernächte in Davos entfallen auf die Parahotellerie.

Schlecht ausgelastet

Deutlich schlechter ist die Bilanz bei der Auslastung. Im Durchschnitt sind die insgesamt 5200 touristisch genutzten Ferien- und Zweitwohnungen lediglich an 95 Tagen pro Jahr belegt und die Bettenauslastung beträgt gerade mal 17 Prozent. Rund 3400 Wohnungen oder 65 Prozent werden gar nicht vermietet.

84 Prozent der Ferien- und Zweitwohnungen sind in auswärtigem, 16 Prozent in einheimischem Besitz. 40 Prozent der auswärtigen Besitzer sind Zürcher, 15 Prozent stammen aus Deutschland. Von den auswärtigen Besitzern vermieten nur 22 Prozent ihre Immobilie. Dagegen vermieten sämtliche Einheimischen ihre Ferienwohnungen.

Aus den Erhebungen hat grischconsulta eine Reihe von Empfehlungen abgeleitet. Angeregt wird etwa eine Lenkungsabgabe, um die Auslastung zu verbessern. Dabei sollte nicht nur die Nutzung durch Vermietung, sondern auch die Eigennutzung angerechnet werden, sagte Zegg.

Gleichzeitig sollten die Besitzer von Zweit- und Ferienwohnungen besser in die politische Meinungsbildung einbezogen und die Vermarktung von Zweitwohnungen professionalisiert werden. Auch sollten Anreize geschaffen werden, um Zweitwohnungsbesitzer zur Wohnsitzverlegung nach Davos zu motivieren.

Neue Einnahmen generieren

Nach der Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative braucht es laut Zegg neue Finanzierungslösungen. Es müsse mehr in Umbauten investiert und Einnahmeausfälle durch höhere Belastung der Gewinne kompensiert werden.

Neben der Einführung einer Liegenschaftssteuer sollte auch geprüft werden, wie der massive Wertschöpfungsabfluss aus dem Kauf und Verkauf von Zweitwohnungen reduziert werden kann. Heute verliere Davos jährlich rund 30 Millionen Franken, weil 60 Prozent der Verkäufer keinen Wohn- oder Firmensitz in Davos haben.

Vertreter von Pontresina, Adelboden und Zermatt machten an der Medienkonferenz deutlich, dass auch ihre Tourismusdestinationen mit ähnlichen Konflikten zu kämpfen haben wie Davos. «Wir könnten die Studie eins zu eins übernehmen», sagte der Zermatter Gemeindepräsident Christoph Bürgin.

Eher skeptisch beurteilt wurde eine Lenkungsabgabe. Diese könne sich auch kontraproduktiv auswirken. Die Befragung in Davos ergab, dass ein Grossteil der Zweitwohnungsbesitzer, die heute nicht vermieten, dies auch bei einer Abgabe nicht tun oder bei einer zu hohen Abgabe ihre Zweitwohnung verkaufen würde.

(tafi/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese wirtschaft.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Das Volk hat zur Zweitwohnungsinitiative Ja gesagt.
Lausanne - Helvetia Nostra darf über die Einhaltung der Vorschriften zur Beschränkung von Zweitwohnungen wachen. Laut Bundesgericht hat die Initiantin der neuen Verfassungsbestimmung ... mehr lesen
Bern - Bei der Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative sollen die ... mehr lesen
Bedürfnisse der Bergregionen werden speziell berücksichtigt.
In einigen Boomregionen sei es bereits im zweiten Halbjahr 2012 zu einer Beruhigung gekommen, wie hier in Lausanne.
Zürich - Trotz reger Bautätigkeit und ... mehr lesen
Neuenburg - Trotz Tiefstzinsen sind die Wohnungsmieten in der Schweiz ... mehr lesen
Immer mehr Menschen in der Schweiz erfüllen sich den Traum einer eigenen Wohnung. (Archivbild)
Weitere Artikel im Zusammenhang
Wallis und Tessin war der Wohnungsbau im vergangenen Jahr deutlich rückläufig. (Symbolbild)
Bern - Die Einspracheflut nach Annahme der Zweitwohnungsinitiative zeigt offenbar starke Wirkung. In den Tourismuskantonen Graubünden, Wallis und Tessin war der Wohnungsbau im vergangenen ... mehr lesen
Bern - «Horror-Mieten auf engstem Raum»: Mit diesem Slogan steigen die Gegner ... mehr lesen 1
Die Eigentumsrechte würden gemäss sgv «massiv eingeschränkt».
Die Initiative verlangt eine Beschränkung der Ferienwohnungen.
Chur - Erstmals hat sich ein Gericht ... mehr lesen
Bern - Der Ständerat möchte die Folgen der Zweitwohnungs-Initiative für die Tourismusregionen mildern und generell die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Berggebiet verbessern. Er hat am Dienstag entsprechende Motionen angenommen. mehr lesen 
Bern - Die Verordnung zur ... mehr lesen
Verordnung tritt Volkswillen laut Initianten mit Füssen.
3D-grundrisse.ch - Professionelle und günstige Visualisierungen für Ihre ...
Leitzinsen, Renditen auf Bundesobligationen und Hypothekarzinsen spielen eine entscheidende Rolle für den Bau- und Immobilienmarkt.
Leitzinsen, Renditen auf Bundesobligationen und ...
Wie beeinflussen Zinsen den Wohnungsmarkt und die Bautätigkeit? In der Studie «Zinsanstieg: Effekte auf Wohnungsbau und -preise» werden diese Fragen analysiert und die Verbindungen zwischen Zinsen, Bau- und Immobilienmarkt aufgezeigt. mehr lesen 
Publinews Immer mehr Menschen entdecken die Vorzüge von Wohneigentum in den schönen Schweizer Alpen. Die einmalige ... mehr lesen  
Das Leben in den Schweizer Alpen ist von starken saisonalen Schwankungen geprägt, die einen erheblichen Einfluss auf die Wohnsituation haben.
Bei einem Treffen am 13. Februar 2024 in Bern diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, Städte, Gemeinden, Bau- und Immobilienwirtschaft sowie der Zivilgesellschaft unter Leitung von Bundesrat Guy Parmelin Massnahmen zur Behebung der Wohnungsknappheit. Ein Aktionsplan mit über 30 Empfehlungen wurde vereinbart, um das Wohnungsangebot zu erhöhen und qualitativ hochwertigen, erschwinglichen und bedarfsgerechten Wohnraum zu schaffen. mehr lesen  
Publinews Pfäffikon SZ hat es immer wieder in die Schlagzeilen schafft, der Ort wurde sogar schon als «Wall Street» der Schweiz bezeichnet. Denn immerhin verwaltet Pfäffikon geschätzt ein Vermögen von 50 Milliarden Dollar. Unternehmen aus aller Welt sparen durch ihren Sitz in diesem Ort steuern. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    grüezi Wie lasterhaft Mitleid mitunter sein kann, beweisen Sie doch gerade ... Mo, 26.12.16 20:05
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Vom Tode träumt ein negrophiles Schäfchen doch ständig. Wenn tausende Frauen in England ... Mi, 28.09.16 11:58
  • HentaiKamen aus Volketswil 1
    Kommt wieder Aber leider eine RIESEN Verlust für Leser wie mich die nicht mit dem ... Sa, 13.08.16 01:13
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    sogar nach dem Tode hat die Kassandra noch die grösste Schnauze... jaja, diese ... Fr, 12.08.16 16:30
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wow, wie hat sich die gute Kubra gemausert! Ich danke auch Ihnen ganz persönlich für die vielen harten und ... Mi, 20.07.16 20:25
  • Pacino aus Brittnau 731
    Übrigens, wusstet ihr schon . . . . . . dass die Foren von AZ (Wanner), 20min. und Schweizer Fernsehen ... Mi, 29.06.16 15:20
  • PMPMPM aus Wilen SZ 235
    Und jetzt? Ist noch online...? Liebes news-Team, schade ist die Situation so, dass etwas aufhören ... Di, 28.06.16 22:43
  • kubra aus Berlin 3232
    Danke für die gelebte Pressefreiheit. Damit mein ich durchaus auch den ... Di, 28.06.16 16:09
Viele Start-ups in der Schweiz haben sich dem Umweltschutz verschrieben.
Green Investment Start-ups für die Nachhaltigkeit aus der Schweiz Kaum ein anderes Land in Europa ist beim ...
Der Erfolg einer Boutique steht und fällt mit der Leidenschaft und dem Engagement des Gründers.
Startup News Von der Idee zum Geschäft: Gründung und Eröffnung einer Boutique Der Traum von der eigenen Boutique - für viele Modefans und Geschäftsenthusiasten eine reizvolle Vorstellung. Doch hinter dem glamourösen ...
Jedes dritte KMU in Deutschland hat 2011-2013 Energie eingespart.
KMU-Magazin Research Energiewende ist im Mittelstand angekommen Die kleinen und mittleren Unternehmen sind auf ...
 
News
         
Im Schatten lässt es sich besser am Laptop arbeiten.
Publinews Ihr Terrassenbüro: Schaffen Sie den idealen Arbeitsplatz im Freien  In unserer schnelllebigen Zeit, in der das Homeoffice nicht mehr nur eine vorübergehende Lösung, sondern ein dauerhafter ... mehr lesen
Firmen ohne eigene Design- und IT-Abteilung sind mit der Gestaltung und Programmierung ihrer eigenen Website häufig überfordert.
Publinews Eine informative und professionell wirkende Website ist für Firmen unverzichtbar. Diese umzusetzen, erfordert technisches Know-how, ein Gefühl für die eigene Marke ... mehr lesen
Für Windows 11 wird ein relativ aktuelles Notebook benötigt.
Publinews Das 2015 veröffentlichte Windows 10 läuft wie seinerzeit Windows 7 besonders stabil und solide. Es gilt als ausgereift. Das hat sich ... mehr lesen
Hauptsächlich wird CBD-Marihuana zerkleinert und geraucht. Nicht im Bild: CBD-Gummibärchen.
Publinews CBD Gummibärchen erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit bei Verbrauchern auf der ganzen Welt. Aber was macht sie so besonders und ... mehr lesen
Die Zukunft des Druckens sieht eine Balance zwischen Qualität, Kosten und Umweltverträglichkeit vor.
Publinews In unserer digitalen Welt mag man meinen, die Bedeutung des Druckens hätte abgenommen. Doch in Wahrheit spielen gedruckte ... mehr lesen
Es gibt eine Fülle von bewährten Strategien zur Bewältigung von Arbeitsplatzstress.
Publinews Stress am Arbeitsplatz ist zu einer allgegenwärtigen Realität geworden, die viele von uns täglich erleben. Die ... mehr lesen
Bei einem Apéro darf auf keinen Fall eine Auswahl an kleinen Snacks und Fingerfood fehlen.
Publinews Ein Hauch von Eleganz und Raffinesse umweht die Kunst des Apero Rezepts. Tauchen Sie ein in die Welt der ... mehr lesen
Machen Sie das Beste aus Ihrem Geld.
Publinews Die Entscheidung zwischen einem Privatkredit und Leasing beeinflusst massgeblich die finanzielle Flexibilität und die langfristige ... mehr lesen
Im Endeffekt gilt immer: Das Verständnis der eigenen Anlageziele und das Risikoprofil ist entscheidend.
Publinews In der Welt der Kapitalanlagen symbolisieren Dividenden eine Quelle regelmässiger Einkünfte, die das Herz ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Wirtschaft Marken
   Marke    Datum
L Labosystem.it Logo
13.05.2024
13.05.2024
be onE Logo
13.05.2024
13.05.2024
POWER PLAYER Logo
13.05.2024
    Information zum Feld
Bitte geben Sie hier einen Markennamen ein wie z.B. 'Nespresso'
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 8°C 26°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft gewitterhaft
Basel 12°C 25°C vereinzelte Gewitterleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 10°C 22°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass gewitterhaft
Bern 8°C 24°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 9°C 25°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 10°C 18°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 14°C 19°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen bedeckt mit Gewittern
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten