WOZ mit Geldproblemen

Wir haben dramatische Liquiditätsprobleme, sagte Esther Banz, eine der beiden Redaktionsleiterinnen der WOZ, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Das Kapital der Zeitung müsse dringend ins Gleichgewicht gebracht werden, sonst sei das Blatt kaum mehr zu retten. Geplant sind deshalb massive Sparmassnahmen.

Verschiedene Szenarien

Momentan würden verschiedene Szenarien geprüft, sagte Banz. Bereits reduziert wurder der Umfang der Zeitung von 32 auf 28 Seiten. In den nächsten Wochen soll das Blatt mit 24 bis 26 Seiten noch dünner werden. Verschiedene Mitarbeitende haben zudem ihre Pensen vorübergehend reduziert, sagte die Redaktionsleiterin.

Das WOZ-Kollektiv sei aber wild entschlossen, die Zeitung weiterzumachen. Teilweise wurden bereits Darlehen eingeschossen. Längerfristig ist gemäss Banz zudem eine Fundraising-Kampagne geplant. Wir machen momentan eine viel zu teure Zeitung. Die Einnahmen seien viel zu tief und die Ausgaben zu hoch.

Umbau

Im Herbst 2003 hatte sich die linke Wochenzeitung noch in einem neuen Kleid präsentiert. Grösser, wichtiger und amüsanter wollte sie werden. Schon als der Umbau geplant war, lief es nicht rosig, sagte Banz. Man habe deshalb auch auf den Ausbau gesetzt. Es wurden damals vier neue Stellen geschaffen und neue Ressorts gebildet.

Auf der Seite der Abonnenten sei der Umbau gelungen, sagte Banz. Seit Herbst 2003 gewann die WOZ 1300 zahlende Leserinnen und Leser. Nicht funktioniert hat es bei den Inseraten. Für eine kleine, unabhängige Zeitung sei dies eben sehr schwer. Ende April ist die Generalversammlung der WOZ. Dann soll über die Zukunft diskutiert werden.

(bert/sda)