Petrodollar-Segen füllt Beamten die Taschen

publiziert: Sonntag, 4. Sep 2005 / 10:44 Uhr

Kairo - Des einen Leid ist des anderen Freud: Während Industrie und Autofahrer in den über die Ölpreise stöhnen, füllt der Petrodollar-Segen am Golf die Konten der Herrscherfamilien und die Staatskassen.

Von den steigenden Ölpreisen sollen auch die Europäer profitieren.
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Davon profitiert zum Teil auch die Allgemeinheit. So hob der saudiarabische König Abdullah im August die Bezüge der Beamten - das sind immerhin ein Drittel der Arbeitnehmer in Saudi-Arabien - um 15 Prozent an.

Die gleiche Erhöhung erhalten die saudiarabischen Rentner.

Gleichzeitig wird im Golf derzeit allerorts in Grossprojekte investiert, deren Wirtschaftlichkeit allerdings zum Teil umstritten ist.

Hoffen auf Investitionen

In ärmeren arabischen Ländern hofft man unterdessen, dass die arabischen Brüder einen Teil des warmen Petrodollar-Regens auch bei ihnen investieren.

So hat beispielsweise die ägyptische Regierung bei der Privatisierung ihres Traditionskaufhauses Omar Effendi vor allem in den Golfstaaten die Werbetrommel gerührt.

Saudi-Arabien, der grösste Erdölexporteur weltweit, kann sich zudem endlich wieder der Reduzierung seiner Staatsschulden widmen.

Trotzdem Ängste

Doch der Geldsegen ruft auch Ängste wach. So warnten Öl-Experten in Kuwait vergangene Woche vor möglichen negativen Langzeitfolgen des Preisbooms.

Erstens steigen durch die hohen Ölpreise auch die Preise für Industrieprodukte, was auch die Golfstaaten, die einen Grossteil ihrer Waren importieren, trifft.

Zweitens befürchten die Golfstaaten, dass die Rekordpreise der Weltwirtschaft einen so grossen Schaden zufügen könnte, dass dadurch auch ihre eigenen Volkswirtschaften in den Abwärtssog geraten könnten.

Und drittens besteht die Sorge, dass der Preisboom die erdölimportierenden Staaten dazu bringen könnte, stärker als bisher in alternative Formen der Energiegewinnung zu investieren.

Keine Beruhigung absehbar

Die Ölminister der arabischen OPEC-Mitgliedstaaten meinen, dass die hohen Preise, abgesehen von den Folgen der Naturkatastrophe an der amerikanischen Westküste, vor allem durch Spekulation zu Stande kommen und weniger durch die aktuellen Daten zu Angebot, Nachfrage, Raffineriekapazitäten und Ölreserven.

Deshalb wissen sie auch nicht mehr, wie sie den Markt noch beruhigen sollen.

Selbst Produktionssteigerungen, wie sie etwa Saudi-Arabien und die Emirate kürzlich verkündet hatten, verpufften ohne jeden Effekt.

Drehen am Ölhahn

Das bringt einige Länder der Golfregion in eine schwierige Situation. Denn abgesehen von den möglichen wirtschaftlichen Konsequenzen der hohen Ölpreise sehen sich die arabischen Golfstaaten zudem politisch in der Pflicht.

«Wir haben kein anderes Werkzeug, um das Klettern der Preise zu verhindern, ausser einer Steigerung unserer Produktion», erklärte Saudi-Arabiens Kronprinz Sultan, so als müsse sich das Königreich rechtfertigen.

Denn zwischen Saudi-Arabien und den USA besteht ein ungeschriebener Pakt, der besagt, dass sich die Herrscher in Riad redlich um stabile Preise bemühen sollen und dafür von Washington politisch und militärisch geschützt werden.

Europäer profitieren

Von diesem «Deal» profitierten in den vergangenen Jahren letztlich auch die Autofahrer in Europa.

Für hiesige Autofahrer dürfte es bei Preisen von rund 1,75 Fr. für einen Liter bleifreies Benzin nur ein kleiner Trost sein, dass inzwischen selbst die Menschen ölreichen Vereinigten Arabischen Emiraten an der Tankstelle mehr berappen müssen.

Die Benzinpreise stiegen in der letzten Woche um mehr als 30 Prozent: Auf 60 Rappen.

(Anne-Beatrice Clasmann, dpa/sda)

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