Dutzende Verletzte bei Explosionen in Bangkok

Wenige Stunden zuvor waren laut Rettungskräften 49 Menschen durch einen Granatenangriff auf Demonstranten vor dem Sitz der thailändischen Regierung verletzt worden. Das Regierungsgebäude wird seit August von Oppositionsanhängern belagert, die den Rücktritt von Regierungschef Somchai Wongsawat fordern.

Kundgebung in der Innenstadt

Demonstranten halten seit Tagen auch die beiden Flughäfen Bangkoks besetzt. Aus Protest gegen die Blockadeaktionen wollen heute zehntausende Gegendemonstranten auf die Strasse gehen.

Wie die Zeitung «The Nation» berichtete, organisiert die «Demokratische Allianz gegen Diktatur» eine Kundgebung in der Innenstadt. Bei einem ähnlichen Aufmarsch der Gegendemonstranten im Oktober war es zu blutigen Zusammenstössen zwischen den rivalisierenden Gruppen gekommen.

Polizei machtlos

Die Regierungsgegner setzten ihre Flughafen-Blockaden auch am Sonntag fort. Allein am internationalen Flughafen wollten nach Schätzungen 10'000 Aktivisten Widerstand gegen jede gewaltsame Räumung leisten.

Die Polizei hatte am Samstag vergeblich versucht, zu den Terminals vorzurücken und war von den Demonstranten zurückgedrängt worden.

100'000 sitzen fest

Wegen der seit Tagen andauernden Flughafen-Blockaden sitzen etwa 100'000 Ausländer in Thailand fest. Einige der Ausländer konnten das Land inzwischen auf Umwegen verlassen. Fluggesellschaften begannen, einen Militärstützpunkt 160 Kilometer südöstlich von Bangkok anzufliegen.

Von dort aus sollen am Montag auch bis zu 300 Schweizer Touristen nach Zürich zurückkehren, wie mehrere Reiseveranstalter sowie der Reiseversicherer Elvia mitteilten.

(tri/sda)