Die Schweizer Börse hat schwächer geschlossen

«Es ist jeden Tag das Gleiche», sagte ein Händler. Am Morgen versuchten die Händler, die Standardwerte etwas zu stossen. «Dann fehlten die Anschlusskäufe, und zum Schluss rennen alle wieder zum Ausgang», sagte er weiter.

1,4 Prozent im Minus
Der SMI Index verlor 99,2 Zähler oder 1,4 Prozent auf 7031,7 Punkte. Damit habe der SMI auch die 200 Tage-Durchschnitslinie, die bei 7120 verlaufe, nicht halten können. Es sei gut möglich, dass der SMI die Unterstützung bei 7020 testen und gar noch darunter fallen könnte. Der breite SPI Index fiel 60,60 Zähler auf 4807,20.
Einzelne Standardwerte wie Holderbank, Algroup, Ciba, Clariant, ABB oder SAirGroup verloren drei Prozent oder mehr. Dabei hätten vor allem Holderbank unter einem grösseren Verkaufsauftrag gelitten und 125 auf 2000 Fr. eingebüsst. Auch die defensiven Titel wie Nestle, Novartis und Roche konnten sich den Abgaben nicht wiedersetzen.

Günstige Novartis
Dabei würden Novartis zu einem Kurs von rund 2000 Fr. als «mehr als nur günstig» beurteilt. Auch die Tatsache, dass mit Zometa ein Krebsmedikament von den US-Gesundheitsbehörden zu einer beschleunigten Überprüfung zur Zulassung empfohlen wurden, sei in der schlechten Stimmung wirkungslos verpufft, erklärte ein Händler.
Etwas weniger schwach hielten sich die Banken und die meisten Versicherer. UBS ermässigten sich um zwei Fr. auf 405 und CS Group um 1,50 Fr. auf 298,50 Franken. Auch Vontobel, Bär und LLB hielten sich recht gut. Fester waren Sarasin und VPB.
Unter den Versicherungen erlitten vor allem Zurich Allied und Rentananstalt mit Abschlägen von 2,5 bi drei Prozent happige Verluste. Helvetia Patria und Baloise legten zu. Baloise profitierten von einer unerwartert starken Gewinnentwicklung in 1999. Der Gewinn solle um 40 Prozent gestiegen sein und damit deutlich mehr, als von einzelnen Banken vorhergesagt wurde.

Richemont zurückgestuft
Richemont litten unter Abgaben im Anschluss an die Zurücksetzung auf «Neutral» von «Outperform» durch Sarasin, hiess es. Richemont sanken 315 Fr. auf 4200 Franken. SGS, die erstmals seit Jahren wieder über 3000 Fr. gestiegen waren, verloren im Verlauf die Gewinne und notierten stabil bei 2790 Franken. Internet-Phantaise und die Aufwertung durch Goldman Sachs habe zunächst geholfen, hiess es.
Deutlich zulegen konnten Ascom. Ascom gehörten unter die grösseren Werte im Bereich Hightech und hätten Internet-Bezug, hiess es im Markt. Ascom kletterten 119 Fr. auf 4780 Franken.
Unter den kleineren spezialisierten Werten fielen einmal mehr Gretag MacBeth, Esec, SEZ, Mikron, Swisslog und SIG mit deutlichen Anstiegen auf.

Distefora sprang weitere zwölf Prozent aufwärts
Deutlich zulegen konnten Distefora, die 87 Fr. auf 800 Fr. kletterten. Distefora informierte über den Börsengang der Internet- Tochter Ision im März. Demnach solle jeder Aktionär von DSF ein Anrecht auf Ision erhalten.
Unter Gewinnmitnahmen litten Micronas, HPI und Kudelski. Das Dementi der Gesellschaft, wonach kein Verkauf von Kudelski an Microsoft bevorstehe, habe zu Abgaben geführt, sagte ein Händler. Dennoch sollten rückläufige Kurse in Kudelski zu Käufen genützt werden. Kudelski sanken 1540 Fr. auf 18.600.
Unter den Beteiligungsgesellschaften fielen India Invest, Private Equity, BB Biotech und New Venturetec mit weiteren Anstiegen auf.
Am SWX New Market fielen wiederum Complet-e mit einem kräftigen Anstieg von 45 Fr. auf 430 Fr. auf. Ein Händler verwies wiederum auf Käufe aus London und den engen Markt in diesem Titel. Dafür gaben Miracle, Swissfirst und 4M nach.

(ba/sda)