Commerzbank erstmals mit Jahresverlust

Wie die Commerzbank in Frankfurt am Main mitteilte, könne das Sparprogramm in Höhe von 4,5 Mrd. Euro bis 2004 nicht ohne zusätzliche Jobverluste umgesetzt werden. Einzelheiten will die Bank im März vorstellen. Bereits zuvor hatte sie die Entlassung von 4300 Mitarbeitern angekündigt.

Als Grund für den Fehlbetrag im vergangenen Jahr nannte das Finanzhaus deutlich höhere Rückstellungen für möglicherweise faule Kredite sowie Wertberichtigungen bei Beteiligungen. Für das laufende Jahr erwartet der Vorstand aber auch bei widrigen Umständen eine Rückkehr in die Gewinnzone.

Ungeachtet des Verlustes schlug Vorstandschef Klaus-Peter Müller als Geste an die Aktionäre eine Dividende von 10 Cent je Aktie vor. Sie liegt damit aber deutlich unter dem Vorjahreswert von 40 Cent.

Die Commerzbank gilt derzeit als schwächste der deutschen Grossbanken und hat besonders unter der Krise der Branche zu leiden. Bereits im vergangenen Jahr war der Vorsteuergewinn mit 43 Mio. Euro im Vergleich zu den 2,2 Mrd. Euro 2000 eher mager ausgefallen.

Die Commerzbank hat sich deshalb einen harten Sparkurs inklusive Streichung mehrerer tausend Stellen verordnet. Wegen der aktuellen Schwäche des Instituts kursieren am Markt immer wieder Gerüchte über eine Fusion mit der HypoVereinsbank.

(fest/sda)