Behutsame Suche nach Standort für radioaktiven Müll

Dies sieht der Entwurf des Konzeptteils des «Sachplans Geologische Tiefenlager» vor, der vom Bundesamt für Energie (BFE) vorgestellt worden ist. In einem ersten Schritt muss die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) potenzielle Standorte für die Lagerung von schwach- und mittelaktiver sowie hochradioaktiver Abfälle vorschlagen. Dabei muss sie sicherheitstechnische Kriterien zugrunde legen, wie Michael Aebersold, Projektleiter des Sachplans beim BFE, in Bern vor den Medien sagte.

Das BFE informiert danach die betroffenen Regionen im In- und Ausland und prüft die Vorschläge. Werden diese positiv beurteilt, legt das BFE sie dem Bundesrat zur Genehmigung vor und die möglichen Standorte werden in den Sachplan aufgenommen.

In einem zweiten Schritt folge die Partizipation der Regionen, sagte Aebersold. Das BFE schlägt danach dem Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) mindestens je zwei potenzielle Standorte für schwach- und mittelaktive sowie für hochradioaktive Abfälle zur Genehmigung vor.

Letzter Schritt: Standorte festlegen

Als dritter und letzter Schritt wird je ein Standort für schwach- und mittelaktive sowie für hochradioaktive Abfälle festgelegt. Denkbar ist auch ein einziges Lager für alle Arten von radioaktivem Abfall. Vor der Festlegung auf einen Standort sei es wichtig, dass über alle Standorte gleichwertig hohe geologische Kenntnisse vorlägen, sagte Aebersold.

Der ausgewählte Standort wird im Sachplan festgeschrieben. Danach erteilt der Bundesrat die Rahmenbewilligung, die vom Parlament genehmigt werden muss. Der Entscheid der Räte untersteht dem fakultativen Referendum.

(fest/sda)