Bauernverband will Haupterwerbsbetriebe fördern

«Man muss sich einfach überlegen, ob es richtig ist, dass jemand ausserhalb der Landwirtschaft einen vollen Lohn bezieht und nebenbei noch einen kleinen Landwirtschaftsbetrieb führt - auf Flächen, die andere Bauern vielleicht sehr gerne pachten würden», erklärt der neue Präsident des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV), Nationalrat Hansjörg Walter, in einem Interview in der Samstagausgabe der Berner Tageszeitung «Der Bund».

Auch die Sozialpartner könnten schlecht akzeptieren, dass die Errungenschaft der Arbeitszeitreduktion dazu diene, kleine Nebenerwerbsbetriebe zu erhalten. «Das ist nicht das Ziel der Landwirtschaftspolitik.»

Unter Berücksichtigung regionaler Besonderheiten - etwa in Berggebieten - stünden für den SBV die Haupterwerbsbetriebe deshalb im Vordergrund. Die Landwirtschaft müsse ein Wirtschaftsfaktor bleiben. Natürlich hätten verschiedene Modelle Platz, sagte Walter weiter. «Ich möchte nur verhindern, dass es immer mehr Leute gibt, die rein hobbymässig ein paar Hektaren Land bewirtschaften und wegen der Direktzahlungen, die sie erhalten, eine Vergrösserung der übrigen Betriebe verunmöglichen.»

(sda)