Arbonias Bekenntnis zur Ostschweiz

Hauptsitz der AFG ist Arbon - mit seinen motivierten Mitarbeitern. Oehler, Mehrheitsaktionär und Chef der AFG, bekennt sich zum Standort Ostschweiz wie kaum ein anderer Wirtschaftskapitän.

Er fühle sich dazu verpflichtet, sagt der Rheintaler Oehler im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA. Als ehemaliger Politiker wolle er heute als Unternehmer soziale Verantwortung wahrnehmen.

Duales Bildungssystem

Doch Oehler und die Arbonia-Foster-Holding wollen auch Geld verdienen. Das ist vom Standort Ostschweiz aus möglich. Wichtig dabei sind für Oehler gut ausgebildete und motivierte Mitarbeitende. Er schätzt das duale Bildungssystem der Schweiz. Die AFG brauche HSG-Absolventen und Handwerker gleichermassen, sagt er.

«Auf die Ostschweizer kann man zählen», sagt der AFG-Chef. Und fügt hinzu: «Damit meine ich auch die hier lebenden Ausländer.» Auf das Lohnniveau in der Schweiz angesprochen sagt Oehler, dass es natürlich hoch sei, aber nur im Vergleich mit so genannten Tieflohnländern. Die hohen Löhne sind für Oehler jedenfalls kein Grund für einen Wegzug. Erst Mitte Juli wurde in Steineloh zwischen Arbon und Amriswil der symbolische Spatenstich für einen neuen AFG-Hauptsitz vollzogen. Das Unternehmen investiert dafür 30 Mio. Franken.

Radiatoren aus Tschechien

Doch nicht alles, was die Arbonia-Forster-Holding AG auf den Markt bringt, wird in der Ostschweiz produziert. Röhrenradiatoren werden in Tschechien hergestellt; dort beschäftigt die AFG 800 Personen. Würden die Radiatoren in viel Handarbeit in der Schweiz produziert, wären sie viel zu teuer und ohne Chance auf dem Markt.

Der AFG-Konzern wächst im Ausland viel stärker als in der Schweiz, obschon Oehler, seit er 2003 Mehrheitsaktionär wurde, hierzulande zahlreiche Akquisitionen tätigte. Auch die Frage des Standorts des Hauptsitzes wurde von der Konzernleitung überdacht. Was Oehler fehlt, ist die Nähe zu einem internationalen Flughafen.

Bodenhaftung nie verloren

Dieses Manko werde durch viele Vorteile des Standorts Ostschweiz wettgemacht. «Hier hat niemand die Bodenhaftung verloren», sagt Oehler. In der Politik und bei den Sozialpartnern seien realistisch denkende Leute am Werk.

Das erlaube es der AFG, neue Ideen umzusetzen. Und um dies zu tun, brauche es innovative Mitarbeitende, von denen es in der Ostschweiz viele gebe. «Man muss sie nur machen lassen», sagt Oehler.

Umfeld muss stimmen

Dass der Hauptsitz der AFG-Gruppe in der internationalen Region am Bodensee liegt, erleichtert dem Unternehmen die Rekrutierung von Fachleuten aus Österreich und Deutschland. Doch damit sie kommen, müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Und die sind laut Oehler gut, aber noch zu verbessern.

Denn die Leute kommen nicht nur zum Arbeiten. Sie wollen sich in der Nähe des Arbeitsplatzes auch erholen, unterhalten und Spass haben. Dies ändert nichts an der Oehlers Meinung, dass die Ostschweizer fleissige Leute und bereit seien, Einsatz zu zeigen. Als Motivation reiche die Gewissheit, eine sichere Stelle zu haben.

(Daniel Wirth/sda)