Nestlé sei für Cailler-Verpackung verantwortlich

Die Polemik um die Kunststoffverpackungen tue Jean Nouvel Unrecht, sagte die Projektleiterin für die Cailler-Linie bei den Ateliers Jean Nouvel, Sabrina Letourneur, in einem Interview mit der Zeitung «24 heures» vom Samstag: «Für Jean Nouvel ist Nestlé dafür verantwortlich.»

Als Nestlé das PET-Material ins Atelier gebracht habe, hätten die Architekten das Abfall- und Recyclingproblem zur Sprache gebracht, sagte Letourneur. Die Nestlé-Verantwortlichen hätten aber erwidert, dass das nicht zum Pflichtenheft gehöre und dass sie sich selbst darum kümmern würden.

Design «nicht gut»

Neben dem ökologischen Problem ist auch das Design der im Februar lancierten Verpackung umstritten. Der Berner Marketingprofessor Richard Kühn erachtet sie als Verpackung für Schokolade als «nicht gut», wie er in einem Interview mit der «Berner Zeitung» vom Samstag sagt.

Nestlé Schweiz-Chefin Nelly Wenger habe Verpackungen und Werbung gemacht, die nicht sehr schokoladentypisch sei: «Ich hätte davon abgeraten.» Bei der Cailler-Strategie handle es sich um einen der Fälle, wo man Kreativität gesucht habe - und wo das Kreative mit dem, was man kommunizieren wolle, wenig zu tun habe.

Das Problem sei auch, dass diese Massnahme nur sehr schwer rückgängig zu machen sei, da wohl viel Geld dafür investiert worden sei, sagte Kühn. «Ich kann mir vorstellen, dass Nelly Wengers Posten nun gefährdet ist.» Laut Medienberichten soll der Umsatz von Nestlé- Schokolade in der Schweiz in den letzten Monaten stark zurückgegangen sein.

(bert/sda)