OECD, Weltbank, CS und UBS erwarten Konjunktureinbruch

«Die Weltwirtschaft ist mitten in der tiefsten Rezession, die wir je erlebt haben, ausgelöst von einer globalen Finanzkrise und verschärft durch einen Zusammenbruch des grenzüberschreitenden Handels», sagte OECD-Chefökonom Klaus Schmidt-Hebbel.

Die Rezession werde sich im Jahresverlauf verschärfen, bevor im kommenden Jahr eine Erholung zu spüren sei, die durch die weltweiten Konjunkturprogramme beflügelt werde, teilte die OECD weiter mit. Für 2010 sagen die Experten ein mageres Plus für die Weltwirtschaft von 1,25 Prozent voraus.

2010 wieder Wachstum

Laut einem Bericht der Weltbank ist zwar bereits im kommenden Jahr eine moderate Erholung der Weltwirtschaft möglich, aber dieser Ausblick sei «höchst ungewiss». Sie rechnet für 2010 mit einem weltweiten Wachstum von 2,3 Prozent.

In der Eurozone sieht die Organisation im kommenden Jahr lediglich ein schwaches Plus von 0,9 Prozent. Hingegen könnten die USA 2010 schon wieder um solide 2 Prozent zulegen. In den Schwellen- und Entwicklungsländern sei sogar mit einer Verdopplung auf 4,4 Prozent zu rechnen.

Moderate Erholung der Weltwirtschaft möglich

Nach Ansicht der Credit Suisse trifft der weltweite Konjunktureinbruch auch die Schweiz mitten ins Herz: Der Absturz der Exporte zieht die gesamte hiesige Wirtschaft nach unten. Das dürfte in den nächsten sechs Monaten weitergehen. Mittelfristig sieht es aber besser aus.

Am meisten leiden würden Maschinenbau, Elektrotechnik, Uhren und Präzisionsinstrumente, sagte Credit-Suisse-Chefökonom Martin Neff vor den Medien in Zürich. Dies gehe aus dem neuen Exportbarometer hervor, den die CS-Konjunkturauguren entwickelt haben.

Inflationsgefahr entscheidend

Für die UBS-Ökonomen ist die Inflationsgefahr der entscheidende Punkt in der weltweiten Wirtschaftslage. Ebbt die Finanz- und Wirtschaftskrise einmal ab, müssen sich die Zentralbanken den Risiken der heute stark ausgeweiteten Liquidität annehmen.

Regierungen dürften als Folge der massiven Staatseingriffe in die Wirtschaft eine höhere Inflation teils begrüssen, besagt eine Studie der Grossbank. Mithilfe der Teuerung lasse sich die explodierende Staatsverschuldung beispielsweise in den USA bekämpfen.

(fest/sda)