Credit Suisse verliert weitere Milliarden - Aktie im Plus

Analysten hatten gemäss der Nachrichtenagentur AWP im Schnitt einen Verlust von 687 Mio. Fr. vorhergesagt. Die Credit Suisse müsse alleine im ersten Quartal 5,3 Mrd. Fr. Netto-Wertberichtigungen vornehmen, teilte die Bank mit. Das ist deutlich mehr als im ganzen vergangenen Jahr, als die CS 3,2 Mrd. Fr. abschrieb.

Für die happigsten Verluste bei der Credit Suisse sorgte die Investment Bank. Der Bereich wies wegen der Finanzkrise ein Defizit von 3,46 Mrd. Fr. aus, wie die CS bekannt gab. Das ist viel schlechter als befürchtet. Analysten hatten im Schnitt ein Minus von 2,1 Mrd. Fr. prognostiziert.

Aktie leicht im Plus

Trotz des Milliardenverlustet sind die Aktien des Konzerns positiv in den Handel gestartet. Bis um 9.45 Uhr kletterten die Titel um 0,4 Prozent auf 52.75.

Die tiefroten Zahlen seien mehrheitlich auf die Auswirkungen der Verwerfungen an den Hypotheken- und Kreditmärkten auf das Anleihengeschäft zurückzuführen, teilte die Grossbank mit. Ein Loch in die Kasse rissen der Taucher im Anleihenhandel. Auch die Ergebnisse im Aktien-Eigenhandel waren schlechter.

EBK: Kapitalbasis weiter solide

Nach Ansicht der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK) steht die CS immer noch solide da: Mit einer BIZ-Kernkapitalquote von 9,8 Prozent erfülle die Bank die gesetzlichen Eigenmittelforderungen von 4 Prozent.

Auch die Liquidität der CS sei immer noch solide, sagte EBK-Sprecher Alain Bichsel. Die Milliardenabschreiber und -verluste seien zwar «sehr bedauerlich und sehr unschön». Aber sie hätten sich mit Entwicklung der Märkte vor allem im März bereits abgezeichnet.

Enttäuschendes Investment-Geschäft

Das Ergebnis im Investment Banking sei enttäuschend, sagte CS-Chef Brady Dougan in einer Telefonkonferenz. Aber die Marktbedingungen im März seien hart gewesen.

«Unsere Ergebnisse im ersten Quartal 2008 sind klar unbefriedigend», gestand Dougan ein. «Wir konnten jedoch unsere Risikopositionen in den betroffenen Bereichen im ersten Quartal 2008 erheblich verringern und werden diesen Abbau kontrolliert fortführen.»

Abgesehen von den unmittelbar von der Kreditkrise betroffenen Aktivitäten hätten die meisten Geschäftsbereiche gute Ergebnisse erzielt und das hohe Ertragsniveau der entsprechenden Vorjahresperiode erreicht. Einige lägen sogar darüber.

(ht/sda)