Erste Opel-Verhandlungsrunde bringt wenig

Ergebnis bis Ende November erwartet

Beide Seiten hätten an dieses Treffen nicht die Erwartung gehabt, dass es grosse Ergebnisse geben würde. Womöglich werde noch in dieser Woche weiter verhandelt, sagte Weber. Bis spätestens Ende November solle ein Resultat erzielt werden, hatte zuvor eine Opel-Sprecherin gesagt.

Grosse Auswirkungen des Streiks

Durch die europaweit vernetzte Opel-Produktion werden die Auswirkungen der Proteste nicht auf Bochum beschränkt bleiben. Nach Angaben einer belgischen Gewerkschaft könnten im GM-Werk Antwerpen bereits für die Nachtschicht die Zulieferteile aus Bochum knapp werden. Betriebsrat Marquardt sagte dazu: Die Pipeline ist leer.

Ein Stillstand der GM-Werke in Europa würde den Konzern nach Schätzungen des Betriebsrates 10 bis 30 Mio. Euro (1,5 bis 4,5 Mio. Franken) pro Tag kosten.

Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) mahnte zu einer Lösung am Verhandlungstisch. Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) sagte, dass er die Arbeistniederlegung für falsch halte. Er erwarte allerdings nun ein Signal des Vorstands. In Bochum wurden die Proteste verteidigt, die bereits den fünften Tag in Folge andauern. Das ist Notwehr, sagte Marquardt.

Am vergegangenen Donnerstag hatte die Opel-Mutter GM angesichts anhaltend hoher Verluste die Streichung von 12 000 Arbeitsplätzen in Europa angekündigt, die meisten davon in Deutschland. Damit soll eine halbe Milliarde Euro im Jahr eingespart werden. Vor allem in Bochum und Rüsselsheim soll massiv gekürzt werden.

(sl/sda)