Thema:
Krise wirkt «verheerend» auf Hunger in der Welt
Sonntag, 18. Oktober 2009 01:03 Uhr
Lieber Thomy
Midas aus Dubai (3810 Kommentare seit Di, 04.11.2008)
Es gibt leider die öffentliche Politik und die reale. In der öffentlichen heisst es "tue Gutes und kriege die PR". In der realen heisst es Landesinteressen und Profite voraus.
Die amerikanische Botschaft ist eine riesige befestigte Anlage und glauben Sie mir die Amerikaner wissen bestens was vorgeht. Vom Oeleinkommen sieht weder das Land, noch die Bevölkerung einen Profit. Das geht alles nach USA und in Brazzaville an Elf Aquitaine.
Der ehemalige Präsident wurde angeblich von seinem Leibwächter erschossen. Im Raum befanden sich noch zwei Personen. Sein Stiefsohn und eben ein Leibwächter. Der Leibwächter wäre dann vom Stiefsohn erschossen wurden. Im Kongo weiss aber jeder, dass der Sohn seinen eigenen Vater und dann den Leibwächter erschoss und jetzt Präsident ist. Dies Geschah mit voller Unterstützung der westlichen Regierungen und dem CIA, weil der damalige Präsident das Oel selber raffinieren wollte. Auf dem Stuhl sitzt jetzt ein 32jähriger der nie ein Studium absolvierte und als Taxifahrer in Angola arbeitete. Der perfekte Mörder und korrupte Trottel um das Land weiter auszubeuten.
Der Westen hat kein grosses Interesse an wirklichen, gefestigten Demokratien in Afrika. Ein korrupter Präsident garantiert Belgien, Frankreich, den USA und China den Zugang zu billigen Rohstoffen. Kongo verfügt über Gold, Silber, Kupfer, Bauxit, Uran, Eisen, Diamanten, Coltan, etc. etc. Unsere Handys würden ohne den Kongo nicht laufen. Trotzdem profitiert die Bevölkerung in keiner Weise.
Unter den Augen der Behörden, mit Wissen westlicher Geheimdienste, ist das ganze Land voll von Hisbollah Libanesen die hier Geld waschen um Waffen für den Mittleren Osten zu finanzieren. Ich würde mich freuen wenn die Israelis hier mal aufräumen würden. Glauben Sie nicht auch dass wenn ich Solches mitkriege und es sehe, die Länder in Europa und USA auch bestens informiert sind?
Es ist paradox, aber die Armut des Kongos liegt in seinem unvorstellbaren Reichtum.
Würden Sie 1000 Schweizer in das Land schicken, die das Land VOLL leiten dürften und Gesetze verabschieden, wäre es das reichste Land der Welt. Mit einer Agrar-und Landreform könnte man einen grossen Teil der in anderen afrikanischen Ländern auch benötigten Nahrungsmittel herstellen.
Wir hören in Europa nur immer die Horrorstorys über den Kongo und es gibt eine grosse Anzahl von Leuten denen sehr viel daran liegt dass es so bleibt. Tatsache ist aber, dass Sie in den Strassen von Kinshasa sicherer sind als in Johannesburg oder Cape Town. Die Kongolesen sind in der Mehrzahl sehr friedliche Leute und richtige "Chrampfer". Selbst die bei uns so bekannten Bürgerkriege sind nicht hausgemacht, sondern durch Rebellenführer und plündernde Nachbarländer. Das von den USA zum Beispiel voll unterstützte Rwanda sowie Uganda. Das sind keine eigentliche Kriege sondern grosse Raubüberfälle auf Ressourcen mit sehr hohen zivilen Opfern und Genozid.
Ich bin da geschäftlich tätig. Immer auch im Wechselbad der Gefühle zwischen Profiteur und Helfer. Die Welt ist eben nicht Schwarz/Weiss sondern verschiedene Schattierungen von Grau. Meine Kollegen und ich versuchen im Kleinen zu helfen. Oft klingt es für Europäer unglaublich wie sich die Weissen da unten immer noch aufführen. Alleine die Arbeiter am Morgen zu fragen "habt ihr schon gegessen?" wird mit Ungläubigkeit quittiert, weil wir die ersten Weissen überhaupt sind die fragen.
Glauben Sie mir, wie oft ich mich schämte Europäer oder ein Weisser zu sein können Sie sich nicht vorstellen.
König Leopold von Belgien liess den kongolesischen Sklaven als Bestrafung die Hände abhacken. Belgien hat dem Land nichts an richtiger Infrastruktur hinterlassen, nur ausgebeutet. Die Belgier waren eine der schlimmsten aller Kolonialmächte. In den Genoziden des Kongos sind fast so viele Menschen wie im Holocaust umgekommen. Nur haben diese Leute keine Vertretung in Washington und keine Holocaustindustrie. Es interessiert uns in Europa, USA, Asien, Israel und in den arabischen Ländern einen Scheissdreck. Noch heute schickt die UN das grösste Dreckpack nach Kongo. Aus Pakistan, der Ukraine oder Indien. Die haben nicht einmal ihre eigenen Länder im Griff, betreiben selbst Waffen-, Drogen- und Menschenhandel und klauen Rohstoffe.
Das sind mit Gründe warum ich sauer werde wenn immer über Genozid vor 60 Jahren diskutiert wird, während es heute vor unseren Augen immer noch stattfindet.
Aus Afrika habe ich gelernt kein Geld mehr zu spenden. Zumindest ich nicht. Warum soll ich wenig Geld spenden wenn unsere Regierungen Milliarden stehlen? Ich mache das lieber direkt mit Nahrung oder Medikamenten an die Betroffenen. Nicht alle haben die Möglichkeiten, das ist mir klar. Aber dann muss man die Werke sehr, sehr gut auswählen.