Thema:
Atomausstieg könnte massiv teurer werden
Sonntag, 27. Mai 2012 01:01 Uhr
Exit...
keinschaf aus Wladiwostok (2826 Kommentare seit Sa, 09.04.2011)
wohin?
Sollen sie doch "aussteigen"... Da wird mit Jahreszahlen hantiert, die mich an und für sich nicht beunruhigen müssten, bis dahin brauche ich nicht mehr soviel Strom.
Ich habe noch vor Fukushima an einem anderen Ort mal beschrieben, wie die Schweiz aussehen wird, wenn man ernst macht mit der Absicht, die bestehenden AKWs vom Netz zu nehmen, ohne zumindest 2 davon zu ersetzen. Ich mag das gar nicht wiederholen.
Derartige "Aufbruchsstimmungen" aufgrund von Visionen klingen wie die Goldgräberstimmung im Amerika des frühen 20. Jhd...
Einige vergleichen so eine Vision mit dem Pioniergeist eines Eschers. Ein Loch durch einen Berg zu graben ist dann schon noch etwas anderes, örtlich und zeitlich begrenz- und überschaubar. Vergleichen wir doch lieber mit etwas aktuellerem, wie der NEAT: Nur 1 (2) Löcher durch einen Berg. Müsste doch zu schaffen sein. Es braucht dafür auch nichts mehr erfunden zu werden, was es noch nicht gibt. Resultat: 20 Jahre Bauzeit. Kostenrahmen ein x-faches des Voranschlags.
Dagegen ist der Umbau der Stromversorgung (kompletter Netzum- und ausbau, sowie Ersatz von 40% Produktion durch eine Technik, die bisher nicht geeignet ist - allenfalls auf den Papieren einiger Gutgläubiger - Bandenergie zu produzieren) plus die allerlei angekündigten "Effizienz"-Massnahmen, der Umbau von Gebäuden.... es hört gar nicht auf... eine wahre Herkules-Aufgabe.
Die Ställe des König Augias' sollen natürlich auch noch in völlig unrealistischer Rekordzeit gereinigt werden. Damit einige Zeitgenossen sagen können, WIR sind es, WIR sind die Guten, die für eine schöne neue Welt sorgen und sie dann voller Stolz an die Nachkommenschaft übergeben.
Dafür blendet man auch gerne mal jede Skepsis aus. Wer sich dagegen stellt oder nur schon Zweifel an der Durchführbarkeit hegt, ist doch ein Dinosaurier! Ein Verhinderer! Oder womöglich einer, der sich mit Atomstrom eine goldene Nase verdient.
Sorry, aber das ist wirklich lächerlich. Dabei ist es doch versteckte bis offene Absicht genau der Aussteiger, mit diesem Ausstieg Geld zu verdienen (Arbeitsplätze...)
Wie auch immer. Unsere Ställe des Augias sind derart gigantisch, dass die Erbauer der Pyramiden entweder vor Neid erblassen oder uns schlicht auslachen müssten, erführen sie von diesen Plänen.
"Meine" Zahlen dazu habe ich laufend abgegeben, wie auch die Vorausschau. Es werde nichts anderes als Gas- oder Atomkraftwerke geben - zumindest in naher Zukunft. So wird es sein; es steht nichts anderes zur Verfügung. Die Atomgegner werden sich mit Gas zufrieden geben und die lästige Angelegenheit mit dem CO2 mit irgendeinem Buebe-Trickli oder Ablass übersehen. Es wird sich mit ziemlicher Sicherheit um das Buebetrickli handeln. Das heisst, der einfache Mann, die einfache Frau bezahlt und/oder verzichtet. Da mit Gas aber kaum wirtschaftlich gefahren werden kann, wird die Kernkraft wieder auf den Tisch kommen müssen. Das aber werden die eingefleischten Gegner mit allen Mitteln zu verhindern versuchen, koste es, was es wolle. Man darf also nur auf die Vernunft hoffen, die beim Durchschnittsbürger auch wieder einmal einkehren wird, wenn er dann erfährt, wie die Zukunft ohne Atomstrom wirklich aussehen und was sie kosten würde.
Ich glaube nicht, dass tatsächlich noch eine Mehrheit dahinter stehen kann - bei aller Einseifung.
Dabei hätte man den Ausstieg widerstandslos haben können, hätte man die Fundis aus dem Spiel gelassen, die mittlerweile eine grosse Industrie hinter sich haben. Daher haben wir diese alles-oder-nichts, Hauruck-Zackzack-aber-doch-nicht-wirklich-Lösung, an der höchstens einige wenige wieder ihre Freuden haben werden - im Portemonnaie. Ein Ausstieg "slow", bei dem die Sicherheit real gestiegen wäre, durch das rasche Vomnetznehmen der bestehenden Meiler bei gleichzeitigem Ersatz mit 2en (ich weiss, ich wiederhole mich) hätte ohne volkswirtschaftliche Bedenken durchgeführt werden können. Es wäre Platz genug für alternative Energien verblieben - im Rahmen dessen, was überhaupt in dieser Zeit realisiert werden kann. Und die ganze Sauce würde nicht die Politik über Jahre mit so einem sinnlosen Streit um Luftschlösser absorbieren.
Aber : da geht es um sehr viel Geld, Illusion und Ideologie.