Zimmerli - die Wiedergeburt einer Marke zum Erfolg

Heute ist die Marke Kult, man (und das heisst immer noch vorwiegend Mann) trägt«Zimmerli». Und zwar nicht nur diskret auf der Haut, sondern auch sichtbar wie etwa Joaquin Phoenix (als Johny Cash in «Walk the Line»), John Cleese («A fish called Wanda») oder auch Halle Berry («Gothika»). Zimmerli hat für solche Fälle nicht von ungefähr einen Agenten in Santa Monica.

Mehr als Marketing

Nichts aber wäre verkehrter als diese Erfolge nur aufs Konto besonders cleveres Marketing zu buchen. Zimmerli-CEO Walter Borner schilderte an einem venture apéro in Bern, welche kompromisslose unternehmerische Leistung hinter dieser «Wiedergeburt einer Marke» steht.

Qualität, Qualität und nochmals Qualität

Das Schlüsselwort dazu heisst Qualität, Qualität und nochmals Qualität. So werden zumindest die Spitzenprodukte nach wie vor aus besten Materialen zu 100 Prozent in Coldrerio im Tessin gefertigt, von einer verschworenen Schar von Näherinnen, die sich ebenso mit «Zimmerli» identifizieren wie der Boss. Gerade bei Qualitätsprodukten sei die Nähe zwischen Unternehmen und Produktion trotz aller modernen Kommunikationsmöglichkeiten ein grosser Vorteil.

Sich vom «textilen Schrott» abheben

Sich herausheben aus der Flut, die Walter Borner unverhohlen als «textilen Schrott» bezeichnet und einen klaren Gegenpunkt setzen: Das war in den letzten Jahren das Ziel der konsequenten Markenpolitik, die sich neben dem Fachhandel immer mehr auf die Warenhäuser abstützt, die ein Luxussegment anbieten. Die Voraussetzung für den Erfolg umschreibt Borner so: «Wir mussten zuerst genau definieren, wer unsere Kunden sind und für wen wir produzieren wollen.»

Stars, Fürsten und ein(alt)Bundesrat

Nicht zu unterschätzen ist für Borner auch die Bedeutung des «Heimmarktes». Das ist zwar nicht der Grund, warum auf der Prominentenliste der Marke neben Brad Pitt und dem Prinzen von Abu Dhabi auch Kaspar Villiger auftaucht…

Heimmarkt wird wichtiger

Während die neu erstandene Marke in ihren Anfängen sich zuerst international vom Geheimtipp zum Statussymbol mauserte, wurde die Schweiz erst allmählich wieder zu einem der wichtigsten Märkte. Aber schon vor über 100 Jahren, als noch die Familie Zimmerli den Ton angab, war die Marke in Paris besonders erfolgreich. Heute jedoch können wir sagen: Der Prophet gilt auch etwas im Heimatland. Und «Zimmerli of Switzerland» ist in den erlauchter Kreis der Träger von Swissness aufgestiegen. (auch wenn die Aktienmehrheit inzwischen aus Nachfolgegründen bei der deutschen von Nordeck-Gruppe liegt).

Unternehmerische Werte

Das «Beispiel Zimmerli» ist sicher kein Schnittmusterbogen, den man einfach abkupfern kann. Er ist aber ein Schulbeispiel für einige zentrale unternehmerisch Werte, die heute noch genau so gültige Erfolgsrezepte sind.

(ps/IFJ)