Zahl der Versuchtiere gestiegen

Gegenüber 2004 wurden rund 10 Prozent mehr Versuchstiere eingesetzt. Die Tierschutzorganisationen sind besorgt über diese Entwicklung. 550 505 Tiere sind im Jahr 2005 in der Schweiz für Tierversuche eingesetzt worden. Dies sind 52 719 oder 10,6 Prozent mehr als im Vorjahr, wie aus der vom Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) veröffentlichten Tierversuchsstatistik hervorgeht.

Dieser erneute Anstieg liege im internationalen Trend, teilte das BVET mit. Ausschlaggebend für die Zunahme war insbesondere, dass 2005 20 Prozent oder 60 000 mehr Mäuse eingesetzt wurden. Rund 66 Prozent oder 361 693 aller Versuchstiere sind Mäuse.

Keine Tierversuche für Kosmetika

Schweren Schmerzen, andauerndem Leiden oder erheblicher respektive andauernder Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens waren 2005 3,5 Prozent der Tiere ausgesetzt. Das ist 1 Prozent weniger als im Vorjahr.

Derartige Versuche dienten insbesondere der Entwicklung und Prüfung neuer Medikamente sowie toxikologischen Abklärungen. Für Kosmetika wurden in der Schweiz 2005 erneut keine Tierversuche durchgeführt. Die Zahl der nicht belastenden und deshalb nicht bewilligungspflichtigen Versuche ging um 18 Prozent zurück.

«Amtliche Geheimniskrämerei»

Die Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen zeigten sich besorgt über die Zunahme. Der Schweizer Tierschutz forderte in einem Communiqué eine nationale Beurteilungskommission für die Bewilligung schwerbelastender Tierversuche. So würden die kantonalen Behörden entlastet und die Beurteilungsmassstäbe vereinheitlicht.

Wie die Stiftung Fonds für versuchstierfreie Forschung kritisiert auch der Schweizer Tierschutz die «amtliche Geheimniskrämerei». Diese verbiete es beispielsweise Tierschützern in den kantonalen Tierversuchskommissionen, externe Fachleute herbeizuziehen.

Herber Rückschlag

Die Stiftung für das Tier im Recht spricht von einem herben Rückschlag für Bestrebungen in Richtung einer versuchstierfreien Forschung. Sie fordert die Abschaffung schwerstbelastender Versuche und der Versuche an Primaten.

(ht/sda)