Wirbel um Stellenabbau bei Airbus

«10 000 Stellen, das sieht der Plan vor», sagte Villepin im französischen Radiosender RTL. Ein Abbau in dieser Grössenordnung im Rahmen des Sparplans war zuvor bereits von Gewerkschaften befürchtet worden. Der Premier ist jedoch der erste ranghohe Beteiligte, der eine Zahl nannte.

«Da weiss er vielleicht mehr als ich», sagte EADS-Co-Chef Tom Enders zu Villepins Äusserungen: «Es sind noch keine Entscheide getroffen.» Viele Befürchtungen und «Horrorszenarien» seien überzogen. Mit 10 000 wäre fast jede fünfte Stelle bei dem Flugzeugbauer betroffen.

Villepin betont Sozialverträglichkeit

Villepin verteidigte die geplanten Einschnitte grundsätzlich. «Man muss sich aber Sorgen darüber machen, wie die Dinge nun gemacht werden», fügte Villepin hinzu. Der Stellenabbau bei Airbus müsse sozialverträglich erfolgen.

Er habe sich Airbus-Chef Louis Gallois gegenüber aber gegen reine Entlassungen bei Airbus gewandt. Er sprach sich zugleich für eine faire Belastung der Länder bei den Stellenstreichungen aus.

Gespräche mit Merkel

Er habe über die Probleme bei Airbus mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel gesprochen, sagte Villepin weiter. Merkel werde die Airbus-Krise auch mit dem französischen Präsidenten Jacques Chirac erörtern. Das Thema soll bei einem Treffen am Freitag auf Schloss Meseberg bei Berlin erörtert werden.

Die Airbus-Mutter EADS hatte am Montag mitgeteilt, sich bislang nicht auf Details des Sparprogramms «Power8» verständigt zu haben, mit dem Milliarden eingespart werden sollen. Deutschland und Frankreich sind die beiden einflussreichsten Staaten im Konzern und wollen möglichst viele Arbeitsplätze in ihren Ländern erhalten.

(ht/sda)