Grosser Ansturm

Westschweiz: «Charlie Hebdo» innert Minuten vergriffen

publiziert: Donnerstag, 15. Jan 2015 / 12:31 Uhr
Naville Presse hatte insgesamt 10'000 Exemplare für die Romandie bestellt.
Naville Presse hatte insgesamt 10'000 Exemplare für die Romandie bestellt.

Bern/Lausanne - In der Westschweiz gab es am frühen Donnerstagmorgen einen regelrechten Ansturm auf die neue «Charlie Hebdo»-Ausgabe. Am Genfer Bahnhofkiosk waren 77 Exemplare innert drei Minuten vergriffen. In der Deutschschweiz wird für den Freitag ein ähnlicher Run erwartet.

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Laut einer Kioskangestellten im Genfer Bahnhof Cornavin standen rund 50 Personen Schlange, als sie um 5.30 Uhr die Ladentür öffnete. Kollegen einer anderen Verkaufsstelle im Bahnhof berichteten ebenfalls von einem grossen Andrang. Die zehn Hefte waren innert weniger Minuten verkauft.

Das gleiche Szenario war in anderen Westschweizer Städten zu beobachten: In Lausanne war die letzte der gelieferten 80 Ausgaben bereits um 5.40 Uhr beim Kunden. Bestellt hatte der Bahnhofkiosk 200 Magazine, am Donnerstag trafen jedoch noch nicht alle ein. Auch an anderen Standorten in der Stadt ging es nur wenige Minuten, bis die neuste «Charlie Hebdo»-Ausgabe ausverkauft war. Einige Kioske stellten kurzfristig Sicherheitspersonal ein, um dem erwarteten Grossandrang Herr zu werden.

In Neuenburg waren die 20 Hefte ebenfalls schnell vergriffen. «Wir hätten Hunderte Exemplare verkaufen können», sagte ein Verkäufer der Nachrichtenagentur sda. In Sitten waren sich die Kioskbetreiber nicht mal sicher, ob sie überhaupt Hefte geliefert bekamen.

Stammkunden gehen vor

Der Westschweizer Pressevertrieb Naville Presse hatte insgesamt 10'000 Exemplare für die Romandie bestellt. Weitere Exemplare werden am Freitag und nächste Woche in den Westschweizer Verkaufsstellen eintreffen.

Am Freitag werden auch in der Deutschschweiz flächendeckend Kioske beliefert. In Zürich waren bereits am Donnerstag einzelne Hefte verfügbar. Diese waren im Nu verkauft.

Laut Thomas Kirschner, Sprecher des Pressevertriebs 7Days Media Services, erhalten Verkaufsstellen in der Deutschschweiz und im Tessin am Freitag 800 Exemplare. «Die Nachfrage belief sich auf mehrere tausend Hefte.»

Bei der Verteilung der verfügbaren Exemplare würden daher Stammkunden bevorzugt, die sich in den grösseren Städten Bern, Zürich und Basel sowie den zweisprachigen Städten Biel und Freiburg befänden, sagte Kirschner.

Reservationen quasi unmöglich

Zum Vergleich: Vor dem Attentat wurden in der Deutschschweiz und im Tessin im Schnitt 150 Stück «Charlie Hebdo»-Hefte aufgelegt, die Hälfte davon wurde verkauft. Der Verkaufspreis betrage trotz der gestiegenen Nachfrage unverändert 5.10 Franken.

Die Interessenten in der Deutschschweiz müssen sich am Freitag also beeilen, wenn sie an ein Exemplar kommen wollen. «Wir erwarten eine grosse Nachfrage», sagte Valora-Sprecherin Stefania Misteli der sda. Reservationen seien aufgrund dieser Tatsache fast unmöglich.

Alte Ausgaben sind laut Misteli nicht erhältlich. «Sobald eine neue Ausgabe erscheint, retournieren wir die vorhergehende.» Auch in der Deutschschweiz ist vorderhand nur die französische Ausgabe des Hefts erhältlich.

Wer am Kioskstand leer ausgeht, hat die Möglichkeit, im Internet an das Heft zu kommen. Dort kursiert bereits seit Mittwoch die digitale Version des Satiremagazins.

Gewinne für den guten Zweck

In Online-Tauschbörsen floriert derweil das Geschäft mit «Charlie Hebdo»-Artikeln. Der Marktführer eBay behält sich laut eigenen Angaben vor, «Artikel von der Plattform zu entfernen, die nicht den Grundsätzen der eBay-Gemeinschaft entsprechen».

«Wir werden die eBay-Gebühren, die in Frankreich durch den Verkauf von 'Charlie Hebdo'-Magazinen und -Produkten generiert werden, an eine Organisation oder Gruppe spenden, die die Betroffenen unterstützt», teilte das Unternehmen auf Anfrage mit.

Weniger Angebote gibt es auf der Schweizer Tauschbörse ricardo.ch, wie Sprecher Simon Marquard sagt. «Seit dieser Woche gibt es einige wenige Angebote - weniger als zehn - mit 'Charlie Hebdo'-Magazinen.» Geboten worden sei vor allem auf Auktionsangebote mit niedrigen Startpreisen. «Die verkauften Angebote gingen bisher zu eher tiefen Preisen unter hundert Franken weg.

(bert/sda)

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