Werden AKWs durch Gaskraftwerke ersetzt?

Dies sei die beste Möglichkeit, eine Lücke in der Stromversorgung zu vermeiden. Zwar hätten Energiesparen und erneuerbare Energien erste Priorität, sagte Steinmann in einem Interview mit der NZZ am Sonntag. Wir gehen davon aus, dass bis ins Jahr 2050 neue Technologien zur Stromerzeugung zur Verfügung stehen werden. Dazu gehörten die Geothermie und die Sonnenenergie.

Wenn aber um 2020 herum die Atomkraftwerke Beznau und Mühleberg altershalber abgeschaltet werden müssten, werde ein Teil der Stromproduktion wegbrechen. Dieser müsse zumindest teilweise ersetzt werden. Im Grunde haben wir nur zwei Alternativen: neue Atomkraftwerke oder Gaskraftwerke.

Versorgungslücken schliessen

Nach dem Jahr 2030 würden neue Atomkraftwerk-Typen zur Verfügung stehen, sagte Steinmann. Diese seien verglichen mit den heutigen sicherer und würden weniger radioaktiven Abfall produzieren. Wenn sie halten, was sie versprechen, könnten diese Reaktoren eine Möglichkeit für die Zukunft sein.

Um die kommende Versorgungslücke von Anfang an mit Atomstrom zu füllen, sei es jedoch zu spät. Bis ein neues AKW ans Netz gehen könnte, würden mindestens 15 Jahre vergehen.

Energiepolitisch akzeptabel

Das BFE glaube, dass Gaskraftwerke von den wirtschaftlich vertretbaren Optionen die beste Lösung seien, sagte Steinmann. Sie sind ungleich schneller geplant, bewilligt und gebaut als Atomkraftwerke. Sie sind energiepolitisch akzeptabel.

Die Lösung der CO2-Probleme wegen der Verbrennung von Erdgas hält Steinmann für möglich. Von allen fossilen Energieträgern ist Erdgas in dieser Hinsicht immerhin noch die beste.

(rp/sda)