WTO-Direktor will Entwicklungsländer besser integrieren

«Der GATT und die WTO haben nicht alles erreicht, was sie hätten erreichen können, insbesondere für die Entwicklungsländer.» Dies sagte Lamy anlässlich der Veröffentlichung des WTO-Berichts zu 60 Jahren multilaterales System seit der Gründung des GATT, Vorgänger der WTO, am 1. Januar 1948 in Genf.

«Wenn wir uns auf ein Bündel von entwicklungsorientierten Massnahmen einigen würden, könnten wir ein System fördern, das wesentlich zur Stabilität der Welt beitragen könnte», zeigte sich der WTO-Generaldirektor überzeugt.

Lamy zeigte sich erfreut über die Erhöhung des Welthandels um 8 Prozent im Jahre 2006. Im laufenden Jahr dürfte sich die Prognose von einer Steigerung um 6 Prozent bestätigen. Für das kommende Jahr erwarten die WTO-Ökonomen aufgrund der US-Kreditkrise hingegen eine Verlangsamung.

Neue Herausforderungen

Der Bericht zeigt ausserdem, dass sich das Volumen des Welthandels seit 1950 um den Faktor 37 vergrössert hat. Er ist somit drei Mal schneller gewachsen als das weltweite Wirtschaftswachstum. Die Anzahl der am Welthandel beteiligten Länder stieg von 23 im Jahre 1948 - die Unterzeichnerstaaten des GATT (Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen) - auf aktuell 151.

Pascal Lamy betonte insbesondere die neuen Herausforderungen für den Handel wie beispielsweise die Klimaerwärmung oder das Wachstum des Dienstleistungshandels.

Die WTO führt in ihrem Bericht zudem an, dass neben den klassischen Fragen wie die Reduktion von Zolltarifen auch immer mehr Fragen auftauchen, welche keine Tarife betreffen. Die Debatte hat sich demnach auf mehr Dossiers ausgeweitet, von der Vereinfachung des Handels bis hin zu Investitions- oder Wettbewerbsregeln.

(smw/sda)