Unia: Zu tiefe Löhne bei Kunstrasenverlegung bezahlt

Unia teilte mit, die fünf Arbeiter hätten den Einbau des Kunstrasens im Akkord geleistet. Der Belag sei zertifiziert und von den masgeblichen Sportverbänden empfohlen. Das bedeute aber nicht, das sich Polytan um die Mindestlöhne foutieren könne. Unia fordere die «Nachzahlung der geschuldeten Löhne».

Die Stade de Suisse Wankdorf Nationalstadion AG erklärte auf Anfrage, der Auftrag für den Einbau sei an die deutsche Firma in der Überzeugung gegangen, dass alle Bestimmungen eingehalten würden. Dieses Grundvertrauen habe man in die Polytan gesetzt.

Nach deutschem Tarif bezahlt

Bernd Wutzer von der Firma Polytan in Burgheim D sagte auf Anfrage, ihre Mitarbeitenden würden nach den Vorgaben der deutschen Chemie entlöhnt, denen sich Polytan freiwillig unterworfen habe. Die Mitarbeitenden seien damit «sehr zufrieden». Unia habe keinen Kontakt mit Polytan aufgenommen.

Er könne deshalb nicht beurteilen, wie die Gewerkschaft zu ihrer Behauptung der Unterschreitung des Mindestlohns um 300 bis 780 Franken beim temporären Auftrag gelangt sei. Es seien auf jeden Fall auch Überstunden nach höherem Ansatz und Sonderzuschläge für Akkordarbeit geleistet worden - nach in Deutschland geltenden Ansätzen.

Weiterer Auftrag

Polytan habe bereits einen weiteren Auftrag für Kunstrasen in der Schweiz und zwar in der Maladière bei Xamax Neuenburg.

Die Sprecherin des Stade de Suisse, Marianne Gut, sagte zum Kunstrasen selbst, man sei mit dem Produkt zufrieden. Das Stade de Suisse habe als erstes in der Schweiz den Kunstrasen gewählt, und jetzt gelte es, Erfahrungen zu sammeln. Der Geruch, der anfänglich gestört habe, sei kaum mehr wahrnehmbar.

Nach heutigem Stand der Dinge werde für die drei Spiele der Europameisterschaft 2008 ein Naturrasen über dem Kunstrasen verlegt, da für die EM Naturrasen vorgesehen sei.

(fest/sda)