Übernahmekampf um Guidant spitzt sich zu

Guidant akzeptiert ein verbessertes Angebot des US-Gesundheitskonzerns Johnson & Johnson (J&J). Doch Konkurrent Boston gibt nicht auf. Man werde selber die Übernahme zum Abschluss bringen, teilte Boston Scientific mit. Boston hatte am Sonntag seine Kaufofferte auf den Tisch gelegt. Guidant hatte jedoch in der Nacht auf heute das erhöhte J&J-Angebot von 23,2 Mrd. Dollar (29,7 Mrd. Franken) akzeptiert.

Die Verwaltungsräte von J&J und Guidant hatten zuvor das verbesserte Angebot von J&J gebilligt. Guidant riet den eigenen Aktionären, auf der Hauptversammlung am 31. Januar für das erhöhte Übernahmeangebot zu stimmen, obwohl es niedriger ist als jenes von Boston Scientific.

Erhöhung der Offerte

J&J will den Guidant-Akionären jetzt 37.25 Dollar je Aktie in bar und 0,493 J&J-Aktien je Anteil zahlen. Dies läuft auf 68.06 Dollar je Guidant-Aktie hinaus. Das vorherige J&J-Angebot hatte auf etwa 64 Dollar je Aktie gelautet.

J&J hatte im vergangenen Herbst die bereits vereinbarte Übernahme zunächst wieder in Frage gestellt, nachdem Guidant zehntausende Herz- Defibrillatoren zurückrufen musste. Dies hatte offenbar Boston Scientific zu einer eigenen Offerte bewogen.

Besseres Angebot

Boston bietet 25 Mrd. Dollar oder 72 Dollar je Aktie für Guidant, die Hälfte in bar und die Hälfte in Form eigener Aktien. «Es ist klar, dass unsere Offerte besser ist als jene von Johnson & Johnson», erklärte Boston Scientific.

Die Diskussionen mit Guidant liefen weiter, und man wolle diese Transaktion tatkräftig bis zum Abschluss vorantreiben, betonte die Firma. Die Guidant-Aktien notieren momentan bei 70.19 Dollar.

Analysten gehen davon aus, dass Boston Scientific ein noch höheres Angebot vorlegen wird. Die Firma verfüge über ausreichend Mittel.

(ht/sda)