US-Autobauer haben Heimvorteil verspielt

publiziert: Samstag, 7. Jan 2006 / 10:27 Uhr / aktualisiert: Samstag, 7. Jan 2006 / 15:10 Uhr

Explodierende Benzinpreise haben dazu beigetragen, dass sich die US-Strassenkreuzer nicht einmal mehr mit ruinösen Rabatten verkaufen lassen.

Spritfressende Geländewagen geraten ins Hintertreffen.
Spritfressende Geländewagen geraten ins Hintertreffen.
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Frankfurt - Die am Sonntag beginnende Autoshow in Detroit ist traditionell das Heimspiel der amerikanischen Hersteller. Mit PS-Protzen und sportlichen Geländewagen liessen vor allem General Motors und Ford jeweils die Muskeln spielen. Doch das Blatt hat sich gewendet: Deutsche und Asiaten liefern sich Rennen um die Kundschaft

Explodierende Benzinpreise trugen dazu bei, dass sich die Strassenkreuzer zuletzt nicht einmal mehr mit ruinösen Rabatten verkaufen liessen. Die Folge: GM und Ford kämpfen inzwischen ums Überleben und liefern den Asiaten damit eine offene Flanke. Und so erobern Toyota und Co. die letzte Bastion der Amerikaner.

Toyota dürfte GM überholen

Analysten gehen davon aus, dass General Motors in diesem Jahr seinen Titel als weltgrösster Autobauer an Toyota verliert. Angesichts der Milliardenverluste könnte das jedoch die geringere Sorge von Konzernchef Rick Wagoner sein.

Weder der angekündigte Abbau von 30 000 Stellen noch die Schliessung von neun US-Werken werde die Absatzkrise beenden, sagt Peter Morici, Wirtschaftsprofessor an der Universität Maryland. In Europa hatte der Opel-Mutterkonzern bereits 2004 den Rotstift angesetzt und 10 000 Stellen gestrichen.

GM droht Bankrott

«Wenn GM seine Probleme auf dem US-Markt nicht lösen kann, ist das Unternehmen nicht zu retten», sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Fachhochschule Gelsenkirchen. In ungewohnt deutlichen Worten schätzte die Ratingagentur Standard & Poor's zuletzt die Gefahr eines Bankrotts von GM als durchaus real ein. Konkurrent Ford geht es nicht viel besser. Die Autobauer aus Asien haben es nicht nötig, sich an dem von GM und Ford angezettelten Rabattkrieg zu beteiligen. Ihre Modelle überzeugen die Kundschaft auch so. Während General Motors zuletzt pro verkauftem Auto 1015 Euro draufzahlte, machte Toyota einen Gewinn von 1230 Euro.

Neben jungen, schnittigen Designs haben auch innovative Antriebe den Erfolg der Japaner angekurbelt. So wird das Blitzlichtgewitter der Fotografen auf der diesjährigen Autoshow wohl eher der sparsamen Hybridversion des beliebten Toyota Camry gelten als dem spritfressenden Geländewagen Ford Explorer.

Deutsche Marken gehalten

Angesichts der rasanten Aufholjagt der Asiaten müssen sich die Deutschen gewaltig anstrengen, um auf dem mit zuletzt 17 Millionen verkauften Autos grössten Markt der Welt vorne mitzufahren. Im vergangenen Jahr konnten BMW, Mercedes, Porsche, Audi und Co. knapp 13 Prozent des US-Marktes für sich verbuchten. Branchenanalysten gehen davon aus, dass sie dieses Niveau dank zahlreicher neuer Modelle auch 2006 halten. Lediglich für Volkswagen könnte es eng werden. Europas grösster Autobauer büsste angesichts der Konkurrenz von Toyota, Nissan und Honda im vergangenen Jahr 12,5 Prozent seiner Verkäufe ein - nach 15 Prozent 2004.

Gerade für die älteren, finanzkräftigen Jahrgänge in den USA blieben deutsche Nobelkarossen beliebtes Statussymbol. Doch auch die Wohlstandsanzeiger sind keine Domäne der Deutschen mehr. «Für die Europäer wird es eng, seit die Japaner mit eigenen Luxusmodellen in ihrem Revier wildern», sagt Analyst Michel Robinet von CSM Worldwide.

Europäer mit Nebenrolle

Und so werden die Asiaten den Amerikanern in diesem Jahr in Detroit wohl die Show stehlen - direkt vor der Nase von GM-Chef Wagoner; hat das Unternehmen doch seinen Stammsitz in der nordamerikanischen Industriestadt. Mit einer anderen Tradition wird die Messe, sehr zum Leidwesen der Deutschen, wohl nicht brechen: Die Europäer spielen in Detroit nur eine Nebenrolle.

(Von Katharina Becker, AFP/sda)

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