UBS erwartet für drittes Quartal «kleinen Gewinn»

publiziert: Donnerstag, 2. Okt 2008 / 07:09 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 2. Okt 2008 / 20:04 Uhr

Basel - Die arg gebeutelte Grossbank UBS erwartet für das eben beendete dritte Quartal einen «kleinen Gewinn». 2009 werde profitabel, stellte UBS-Päsident Kurer der Generalversammlung am Donnerstag in Aussicht. Die Bank baute Risiken ab.

UBS-Präsident Peter Kurer vor der ausserordentlichen Generalversammlung.
UBS-Präsident Peter Kurer vor der ausserordentlichen Generalversammlung.
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Damit sei für 2010 wieder eine Dividende zu erwarten, sagte Peter Kurer am Doonerstag an der ausserordentlichen Generalversammlung in Basel. Den kleinen Quartalsgewinn hatte er schon im Vorfeld angekündigt.

Insgesamt sieht der Präsident sein Schiff nach dem Herumwerfen des Steuers auf Kurs. Zu neuerlichen Abschreibern im dritten Quartal machte er keine Angaben. Ebenso offen blieb, ob der Bank neue Gelder anvertraut oder ob Vermögen abgezogen wurden. Den Quartalsabschluss will die UBS - wie geplant - am 4. November veröffentlichen.

Bilanz um 500 Milliarden reduziert

Die Risikopositionen in der Bilanz seien stark reduziert, geschlossen oder verkauft worden, hielt Kurer fest. Die Bilanzsumme wurde seit dem 2007 erreichten Höchstwert von rund 2,5 Billionen um mehr als 500 Milliarden Franken zurückgefahren. Auch Personalbestand und operative Kosten würden laufend reduziert.

Genaues hierzu wurde nicht bekannt. Zum weiteren Stellenabbau sagte Konzernchef Marcel Rohner in Basel lediglich: «Falls und wenn wir etwas zu sagen haben, werden wir das tun.»

Solide finanziert

Die Bank sieht sich weiterhin solide finanziert. Kurer verwies darauf, dass sich die Eigenkapitalquote per Ende des zweiten Quartals auf 11,6 Prozent beim Kernkapital und auf 15,7 Prozent beim Gesamtkapital belief. Dies sei eine der höchsten Kapitalquoten in der Finanzindustrie, erklärte Kurer.

Die UBS habe die Krise frühzeitig angegangen, einschliesslich der beiden Kapitalerhöhungen. Die noch bestehenden exponierten Risikopositionen wolle die Bank «aggressiv reduzieren».

Die UBS wolle ihre Reputation so rasch wie möglich wieder herstellen. In der Schweiz möchte sie sich wieder als nationaler Champion etablieren. Dies setze voraus, dass die UBS ihre Vergütungsmodelle einschliesslich Boni anpasse. Die Investmenbank, die das Debakel auf dem US-Hypothekenmarkt verschuldet, werde grundlegend neu aufgestellt.

Generalversammlung gibt grünes Licht

Für die Neuaufstellung erhielt Kurer von der Generalversammlung grünes Licht. Sie schaffte das Chairmans Office ab, eine Zwischenebene zwischen Verwaltungsrat und Konzernleitung und ein Relikt aus der Ära Marcel Ospels.

Zudem wählten die anwesenden 52 Prozent der Stimmrechte vier Finanzfachleute neu in den Verwaltungsrat. Dabei handelt es sich um Bruno Gehrig, VR-Präsident bei Swiss Life, Sally Bott (BP-Konzernleitung), William Parrett (Ex-Chef Deloitte Touche Tohmatsu) sowie Rainer-Marc Frey (Präsident Horizon 21).

Schelte gab es an der Versammlung wenig. Etliche Votanten lobten die Anstrengungen beim Herumwerfen des Steuers. Kritik gab es bei den Vergütungen. Frager nach Entschädigungen für Ospel und andere frühere UBS-Spitzen verwies Kurer auf kommende Geschäftsberichte.

Die Börse reagierte positiv, die UBS-Aktien schnellten bis 16 Uhr über 10 Prozent auf 21.76 Fr. in die Höhe. Zu Handelschluss standen sie bei 21.30 Fr. noch 8,12 Prozent im Plus. «Die UBS dürfte das Gröbste hinter sich haben. Die haben halt schon sehr früh rigoros durchgegriffen und ihr Kapital noch zu einer Zeit gestärkt, als die Lage noch nicht so angespannt war wie jetzt», sagte ein Händler.

Nach vier Quartalen wieder im Plus

2007 schloss die UBS mit einem Verlust von rund 4,4 Mrd. Fr. ab. Im ersten Quartal 2008 betrug das Minus 11,54 Mrd. Franken. Im zweiten Quartal 2008 lag der Verlust noch bei 358 Millionen, wobei auch eine Steuergutschrift von mehr als 3 Mrd. Fr. zu Buche schlug. Insgesamt verbuchte die UBS vier Quartale in Folge einen Verlust.

(fest/sda)

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Die schreckliche Wahrheit
Mir tut es richtiggehend weh, die Bilanz der UBS anzuschauen.
Per 31.3. war die Eigenkapitalquote ziemlich genau 1% (!!!),
am 30.6. wieder bei rund 2.5% (wegen der Kapitalerhöhung).
Die beiden Kapitalerhöhungen wurden benötigt, um das komplette bestehende Eigenkapital zu ersetzen. Ohne sie hätte die UBS jetzt überhaupt kein Eigenkapital mehr.

Quelle:
http://www.ubs.com/1/ShowMedia/investors/
topics?contentId=148869&name=q2report.pdf
(Seite 69)

Die UBS kommt mir vor wie ein gigantischer Supertanker, der zu 98% im Wasser, resp. unter der Wasserlinie liegt.
Da muss eine Welle nicht mehr besonders hoch sein, um voll übers Deck gehen zu können. Und wehe, wenn es dann noch offene Luken oder Fensterlein hat.
Quellen?
Gibt es einsehbare seriöse Quellen für die vermuteten 2% Eigenkapitalquote?
Bananenkisten für UBS Mitarbeiter
Zitat:
«Kurer verwies darauf, dass sich die Eigenkapitalquote per Ende des zweiten Quartals auf 11,6 Prozent beim Kernkapital und auf 15,7 Prozent beim Gesamtkapital belief.»
Wieviel sind 40 Milliarden (=aktuelles Eigenkapital) in Prozent von 2 Billionen (=aktuelle Bilanzsumme)? Richtig, es sind 2 Prozent. Und nicht 11.6 oder sogar 15.7 Prozent.
Somit ist die Eigenkapitalquote der UBS 2 Prozent, in Wirklichkeit wahrscheinlich sogar noch weniger.
Ich werde richtig sauer, wenn ich solche Statements lese. Das ist eine unglaublich groteske Verbiegung der Tatsachen, wenn nicht sogar eine Lüge.
Ich bin mir sicher, dass wir in der Zukunft noch extrem negative Nachrichten von der UBS hören würden.
Mir fallen da aber noch andere Begriffe ein: Organhaftung, Bilanzmanipulation, Ad-Hoc Pflicht. Kurer muss schon ein bisschen aufpassen was er sagt, das könnte schon noch ein unangenehmes Nachspiel in straf- und auch zivilrechtlicher Sicht für ihn haben. Aber eigentlich würde es diesen arroganten Schlipsträgern ja recht geschehen wenn sie pleite machen.
Wie auch immer: Ich habe von meinem letzten Umzug noch mehr als ein Dutzend Bananenkisten übrig und wäre bereit, sie UBS Mitarbeitern unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Unter Umständen auch sehr kurzfristig oder am Wochenende ;-)
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