Tiefere Direktzahlungen drastisch für Bergbauern

Die bewirtschaftete Fläche würde massiv zurückgehen. Zu diesem Schluss kommt eine Nationalfonds-Studie, die von einem Team der Forschungsanstalt Agroscope FAT in Tänikon TG und des Zürcher Forschungs- und Beratungsunternehmens INFRAS durchgeführt worden ist. Die Forscher befragten zu diesem Zweck Bergbauern in den Mittelbündner Regionen Surses und Belfort.

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass in den Regionen Surses und Belfort unabhängig vom Szenario in den nächsten zehn Jahren rund ein Fünftel aller Landwirtschaftsbetriebe aufgegeben werde, teilte der Schweizerische Nationalfonds (SNF) mit.

Landwirtschaftsfläche nimmt ab

Entscheidend für die weitere Entwicklung der Berglandwirtschaft sei die Entwicklung der Direktzahlungen, sagte Stefan Lauber von der FAT Tänikon auf Anfrage. Würden diese gesenkt, gehe die bewirtschaftete Fläche drastisch zurück und es gebe eine starke Tendenz zum Ausweichen auf Nebenerwerbe.

Wie der SNF weiter schreibt, nimmt auch die bewirtschaftete Fläche in jedem Fall ab. Am kleinsten ist der Rückgang, wenn die Direktzahlungen gleich oder ähnlich bleiben wie heute. Im Falle einer Liberalisierung, aber auch bei einer Konzentration auf ökologisch beitragswürdige Zahlungen würde bis 2015 ein Fünftel der Landwirtschaftsfläche von 2002 aufgegeben.

Randgebiete betroffen

Eingestellt würde die Nutzung vor allem auf Flächen in abgelegenen Gebieten, die heute extensiv genutzt werden. Hier wäre mit einer zunehmenden Verwaldung zu rechnen. Auf den verbleibenden Flächen würde die Nutzung allgemein extensiver als heute erfolgen.

Noch stärker als die Landwirtschaftsfläche wird die Zahl der Leute abnehmen, die in der Berglandwirtschaft tätig sind. Bei gleich bleibenden Direktzahlungen beträgt der Rückgang rund ein Viertel, bei Änderungen des Systems bis zu 35 Prozent.

(ht/sda)