Thurgauer Obergericht stoppt Generika-Verkauf

Erwirkt hat diese Verfügung die Pharmafirma Pfizer, Herstellerin des Blutdrucksenkers Novarsc. Christoph Stoller, Marketingchef der in Frauenfeld ansässigen Generika-Handelsfirma Helvepharm, bestätigte einen Bericht des Tages-Anzeiger wonach der Pharmakonzern Pfizer gegen den Generikaverkauf im Thurgau vor Gericht geht. Der Markenschutz für die Schweiz für Pfizers Blutdrucksenker Novarsc ist am Samstag vor Ostern abgelaufen.

Am Dienstag hat deshalb Helvepharm das Generikaprodukt Amlodipin aus dem Norden in die Schweiz importiert. In Deutschland und den Niederlanden ist der Markenschutz für Pfizers Medikament nämlich bereits früher abgelaufen.

Mehrere Generika-Hersteller in den Startlöchern

Helvepharm wiederum gehört zu 50 Prozent der deutschen Generikaherstellerin Stada. Die anderen 50 Prozent sind in Händen der Apotheke zur Rose AG. Ausser Helvepharm wollten auch Mepha Pharma, Medika, Ecosol und Spirig Generika-Präparate von Novarsc in der Schweiz verkaufen.

Sie alle sind durch die superprovisorische Verfügung des Thurgauer Obergerichts mindestens vorläufig gestoppt worden. Sie haben laut Stoller nun zehn Tage Zeit, zum juristischen Verkaufsstopp Stellung zu nehmen. Dieser bleibt bis zum endgültigen Entscheid in Kraft. Wann dieser fallen wird ist noch offen.

Schon mehrfach gegen Generika-Hersteller vorgegangen

In Kraft gesetzt wurde er, weil Pfizer sonst Schaden entstehen könnte. Pfizer ist bereits mehrfach gegen Generika-Hersteller gerichtlich vorgegangen, sobald der Markenschutz für sein Präparat ablief - beispielsweise in den Niederlanden und Deutschland.

Stoller geht davon aus, dass es bei der jetzt hängigen Klage vor allem darum geht, den Generika-Verkauf in der Schweiz hinauszuzögern. Bei einem Jahresumsatz von knapp 48 Mio. Fr. mit Novarsc in der Schweiz, bedeute jeder Monat Aufschub bares Geld, meint der Helvepharm-Marketingchef.

(fest/sda)