Terrorangst führt zu hohen Ölpreisen

Die Notierung für die Referenzmarke Light Sweet Crude kletterte am Montagmorgen in New York auf das neue Allzeithoch von 63,60 Dollar. In London zog der Preis für das Barrel der Nordseemarke Brent nach und notierte erstmals bei 62,30 Dollar.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) stieg ebenfalls leicht. Nach Angaben des OPEC-Sekretariats kostete ein Barrel (159 Liter) aus den Fördergebieten der Organisation am vergangenen Freitag im Durchschnitt 55,29 Dollar und damit 22 Cent mehr als am Vortag.

Schliessung der US-Botschaft

Händler nannten als einen der Gründe für die Rekordpreise die Nachricht von einer Sicherheitswarnung in Saudi-Arabien und der anschliessenden Schliessung der US-Botschaft in der Hauptstadt Riad sowie zweier Konsulate.

Die Vertretungen sollen erst am Mittwoch wieder geöffnet werden. Konkrete Angaben über die Art der Gefahr machten die USA nicht. Der Wüstenstaat ist der weltweit grösste Ölexporteur mit einer täglichen Förderquote von derzeit rund 9,5 Millionen Barrel.

40 Prozent höher als 2004

Darüber hinaus treibt die Händler die Sorge um die Kapazitäten der Raffinerien im grössten Ölverbraucherland USA um. Aktueller Anlass war die Raffinerie von ExxonMobile in Joliet (Illinois) mit einer Kapazität von 245 000 Barrel pro Tag. Wegen technischer Probleme ist die Anlage bereits seit einer Woche ausser Betrieb. Ihr Wiederanfahren verzögert sich weiter.

Die Ölpreise liegen derzeit rund 40 Prozent über denen vor einem Jahr. Wird die Inflation allerdings herausgerechnet, ist das Preisniveau immer noch bedeutend niedriger als nach der Revolution im Iran 1979. Auf die heutige Situation umgerechnet kostete der Barrel damals 80 Dollar.

(sda)