Tausende von Genfer Staatsangestellten im Warnstreik

Der Streikaufruf der Gewerkschaften wurde vor allem bei der Lehrerschaft gut befolgt. Mehr als 60 Prozent der Primarklassen fielen am Nachmittag aus. Auf der Orientierungsstufe fand überhaupt kein Unterricht statt. Zudem streikten rund 60 Prozent der Lehrkräfte im nachobligatorischen Bereich.

Für die übrigen Bereiche des öffentlichen Dienstes - etwa in den Spitälern und bei der Polizei - verlangte die Regierung von der Streikbewegung eine minimale Aufrechterhaltung der Dienste. Der Kanton Genf zählt insgesamt rund 25 000 Arbeitsplätze.

An der Kundgebung beteiligten sich nach einer Zählung der Nachrichtenagentur sda etwa 6500 Personen. Nach Angaben der Polizei, deren Gewerkschaft ebenfalls zur Warnstreikbeteiligung aufgerufen hatte, nahmen 10 000 Staatsangestellte an der Protestaktion teil.

Die Genfer Staatsangestellten wehren sich insbesondere gegen geplante Sparmassnahmen im Budget, mit denen die Regierung den Genfer Staatshaushalt aus den tiefroten Zahlen führen will. Auf Widerstand stösst beim Personal zudem ein Gesetzesprojekt der bürgerlichen Parteien, die den Beamtenstatus aufheben wollen.

Das Personal dürfe nicht als Sündenbock für den schlechten Umgang mit den Staatsfinanzen dienen, argumentieren die Gewerkschaften. Mit der bürgerlichen Steuersenkungs-Politik würde die öffentlichen Haushalte trockengelegt. Konkret fordern die Gewerkschaften ein Verhandlungsangebot der Regierung.

(bert/sda)