Swisscom belastet Schweizer Börse

Die Vorgaben aus den USA und Asien, vom Ölpreis und von der Konjunktur seien zwar positiv gewesen. Aber die Leute trauten der Erholung einfach noch nicht. Möglicherweise habe auch bereits der grosse Quartalsverfall vom Freitag erste Schatten voraus geworfen.

Der Standardwerteindex SMI schloss um 0,39 Prozent tiefer bei 8899,40 Punkten. Das Tageshoch lag am Morgen bei 9000,88 Zählern. Zehn Blue Chips notierten fester, zwölf gaben nach und vier waren unverändert. Der breite SPI sank um 0,32 Prozent auf 7104,30 Punkte.

US-Hypothekarmark drückt auf Finanzwerte

Händler sagten, die Finanzwerte litten unter den negativen Neuigkeiten aus dem US-Hypothekarmarkt. New Century, die Nummer zwei im Bereich der Schulder mässiger Bonität, ist in finanzielle Schieflage geraten. Dabei hat auch UBS einen Kredit an New Century ausstehen. Dieser sei aber abgesichert. UBS büssten trotzdem 1,3 Prozent ein und drückten damit auch kräftig auf den SMI.

Credit Suisse hielten sich mit einem Abschlag von 0,7 Prozent etwas besser. Auch Novartis und Roche sowie die Versicherungen lasteten auf dem Index.

Swisscom im Minus

Deutliche Einbussen erlitten Swisscom. Sie sanken knapp 2,4 Prozent. Der Telekomkonzern will für rund 6 Mrd. Fr. Italiens zweitgrössten Telefon- und Breitband-Anbieter Fastnet übernehmen. Falls die Transaktion gelinge, will Swisscom mit Ausnahme eines Sonderrückkaufs von 500 Mio. Fr. 2008 keine Aktienrückkäufe mehr tätigen, sondern nur noch Dividenden auszahlen. Marktteilnehmer stuften das Vorhaben als recht teuer ein.

Neben dem Kaufpreis dürfte auch die teilweise Aussetzung der Aktienrückkäufe und die mögliche Platzierung von Swisscom-Aktien auf dem Kurs gelastet haben. Unter den Industrietiteln fielen vor allem Syngenta, Oerlikon und Lonza mit Gewinnen auf. Das von Kühne+Nagel präsentierte Ergebnis wurde als etwas enttäuschend eingestuft. Die Aktien verloren über ein Prozent.

SIG-Kampf entschieden

Der Übernahmekampf um den Verpackungskonzern SIG scheint entschieden. Die neuseeländische Rank Gruppe erhöht ihr Angebot auf 435 von 370 Fr. je Aktie. Sie hält bereits 22 Prozent an SIG. Der norwegischen Verpackungskonzern Elopak zieht sich aus dem Bieterstreit zurück. SIG rückten 0,3 Prozent auf 446 Fr. vor.

Die Aktien der Biotechnologiefirma Cosmo debütierten mit 20,45 Fr. und notierten zuletzt bei 22,30 Franken. Der Ausgabepreis aus dem IPO war vergangenen Donnerstag mit 20 Fr. und damit tiefer als ursprünglich geplant festgelegt worden.

(ht/sda)