Swiss schafft Turnaround 2005 kaum

Die rekordhohen Treibstoffpreise schafften ein äusserst schwieriges Marktumfeld, teilte die Swiss mit. Die Umsetzung des Turnarounds werde dadurch voraussichtlich im 2005 behindert. Die Ertragslage und die Kostenstruktur sind nach wie vor ungenügend, wird Swiss-Chef Christoph Franz in einem Communiqué zitiert.

Erwartungen zurückgenommen

Die Swiss war bereits zuvor von ihrem ursprünglichen Ziel abgerückt, 2005 erstmals einen Betriebsgewinn auszuweisen. Im ersten Quartal des laufenden Jahres verringerte sie den Betriebsverlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) immerhin von 69 Mio. auf 10 Mio. Franken.

Unter dem Strich flog die im Übernahmeprozess durch die deutsche Lufthansa stehende Swiss einen Verlust von 44 Mio. Fr. ein nach 78 Mio. Fr. in der Vorjahresperiode. Der konsolidierte Betriebsertrag stieg von 846 auf 853 Mio. Franken.

Höhere Auslastung

Insgesamt reisten in den ersten drei Monaten 2,2 Millionen Passagiere mit der Swiss. Die Swiss-Flüge waren durchschnittlich zu 74,2 Prozent ausgelastet (Vorjahr: 71,6 Prozent).

Die gestiegenen Preise für Flugtreibstoff belasteten das Ergebnis mit zusätzlich 54 Mio. Franken. Neben den hohen Treibstoffpreisen macht der Swiss auch das unbefriedigende Europageschäft Sorgen. Die Regionalflotte soll neu um mindestens 15 Flugzeuge abgebaut werden, nach ursprünglich 13 Fliegern.

Integration beginnt

Swiss-Präsident Pieter Bouw verteidigte an der Generalversammlung in Basel erneut die Übernahme durch die Lufthansa. Konzernchef Franz sagte, im laufenden Jahr werde die Integration der Swiss in die Lufthansa beginnen.

Klar abgelehnt wurde der Antrag der Pilotengewerkschaft Aeropers, die Erteilung der Decharge des Verwaltungsrats aufzuschieben. Der Aeropers-Sprecher machte gravierende Fehler in der Führung des Unternehmens geltend.

Der Swiss-Verwaltungsrat äusserte sich enttäuscht zum Stand der Verhandlungen für neue Gesamtarbeitsverträge für das fliegende Personal. Mit den Verbänden Kapers und Unia sowie Swiss Pilots (Ex-Crossair-Piloten) seien praktisch keine Fortschritte erzielt worden.

(sl/sda)