Stahl-Fusion praktisch abgeschlossen

Mittal halte mittlerweile knapp 92 Prozent der Anteile am Branchenzweiten, teilte das Unternehmen mit. Zum 1. August wird Mittal zunächst jene Arcelor-Aktionäre, die der Fusion bislang zugestimmt haben, mit 7,77 Mrd. Euro in bar und 665,6 Millionen Aktien bezahlen.

Die restlichen Anteilseigner des Luxemburger Konzerns bekamen eine verlängerte Frist bis zum 17. August, um dem Angebot noch zuzustimmen. Mittal hatte eine Mindestannahmequote von 50 Prozent des Aktienkapitals von Arcelor gesetzt. Dieser Wert war Mitte Juli erreicht worden.

Mittal-Chef Lakshmi Mittal äusserte sich zufrieden mit dem Resultat. Das Ergebnis sei eine überwältigende Bestätigung der strategischen Logik und des Werts einer Fusion von Mittal Steel und Arcelor. Mit dem hohen Vertrauen der Aktionäre im Rücken solle der Integrationsprozess schnell über die Bühne gehen.

Grösster Stahlkonzern der Welt

Damit entsteht der mit Abstand grösste Stahlkonzern der Welt mit rund 330 000 Beschäftigten und einer Jahreskapazität von 120 Millionen Tonnen - so viel, wie für den Bau von 16 000 Eiffel-Türmen nötig wäre. Der Jahresumsatz wird rund 57 Mrd. Euro erreichen.

Der Weltmarktanteil liegt bei gut zehn Prozent, wobei der Gigant mit 61 Stahlwerken in 27 Ländern die Konkurrenz weit abhängt: Auf Platz zwei folgt das japanische Unternehmen Nippon Steel, das auf weniger als ein Drittel der Produktion von Arcelor Mittal kommt.

Arcelor hatte sich Ende Juni mit Mittal Steel auf die grösste Fusion in der Stahlindustrie geeinigt, nachdem der Branchenprimus sein Angebot erneut deutlich auf 25,4 Mrd. Euro aufgestockt hatte. Damit war ein fast fünf Monate anhaltender Abwehrkampf zu Ende gegangen.

(bert/sda)