Swatch-Chef fordert Devisenverkäufe der SNB

Spekulanten missbrauchen laut Nick Hayek Schweizer Franken

publiziert: Sonntag, 31. Jul 2011 / 12:57 Uhr / aktualisiert: Freitag, 5. Aug 2011 / 08:30 Uhr
Swatch Group, CEO Nick Hayek
Swatch Group, CEO Nick Hayek

Bern - Für Swatch-Chef Nick Hayek sind neue Devisenkäufe der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gegen die Frankenstärke notwendig. Die Schweizer Franken müsse gegen den «Missbrauch» durch Spekulanten verteidigt werden, die den Frankenkurs in die Höhe getrieben hätten.

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Die Währungshüter müssten «unbedingt» handeln, sagte der Chef des Uhrenkonzerns der «SonntagsZeitung». Buchverluste als Folge der Deviseninterventionen müsse die SNB ebenso wie die Kritik, die deswegen folge, in Kauf nehmen, sagte er. Die SNB müsse in erster Linie Stärke signalisieren.

Er wolle sich nicht vorstellen, dass der Euro bald nur noch einen Franken wert sein könnte. Die SNB solle ein Wechselkursziel für den Euro-Frankenkurs bei der Marke von 1.35 definieren und dieses verteidigen. Auch eine höhere Inflation als Folge der Bekämpfung des Frankenhochs würde Hayek hinnehmen.

Massive Folgen

Obwohl der Swatch-Konzern der Währungskrise bisher getrotzt hat, warnt Hayek, der das Erbe seines vor einem Jahr verstorbenen Vaters zusammen mit seiner Schwester Nayla weiterführt, vor einer «sehr, sehr schwierigen» Situation für die Wirtschaft. «Wir werden das alle noch massiv spüren», sagte er.

Um den Swatch-Konzern fürchtet Hayek weniger als um Teile der Exportindustrie und den Tourismus. Swatch setze auf Innovation und Kostenkontrolle. Stellenabbau, wie ihn die Grossbanken UBS und Credit Suisse im Lauf der Woche angekündigt hatten, will Hayek bei Swatch möglichst vermeiden.

«Wenn der Franken gegenüber dem Euro und Dollar längere Zeit so hoch bleibt, wird es natürlich nicht einfach sein, unsere Profitabilität auf den Niveau von heute zu halten», sagte er.

Hayek für Atomausstieg

Die Kritik an Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann wegen dessen Verhalten in der Währungsfrage teilt Hayek nicht. Er würde sich in der Währungskrise allerdings ein ähnlich starkes Engagement des Bundesrates wünschen wie beim Atom-Ausstieg, den der Swatch-Chef voll und ganz unterstützt.

«Das ist das einzig richtige», sagte der Konzernchef. Der Schritt werde in der Schweiz einen starken Innovationsschub auslösen, weil er zum Beispiel die Unternehmen zwinge, neue Strategien in der Energieeinsparung zu entwickeln.

(asu/sda)

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Negativzinsen wirken sofort!
Mit der von Ihnen vorgeschlagenen Massnahme, umgesetzt von heute auf morgen, entsteht ein totales Chaos; Firmenpleiten, Personalabbau bei Importeuren und eine grosse Unsicherheit sind vorprogrammiert. Wer kassiert den plötzlich eintretenden wundersamen Währungsgewinn von ca. 30 %? Etwa die Exporteure und der Tourismus? Zudem müsste die SNB massiv auf dem Devisenmarkt tätig sein und die Notenpresse anwerfen, um diese Kurse zu verteidigen. Ein Festlegen der Wechselkurse nach DDR-Manier halte ich politisch als nicht umsetzbar.

Am ehesten umsetzbar wären Negativzinsen; nicht bloss 0,5 %, sondern zwischen 5 - 10 %. Mal sehen, wer dann noch interessiert ist, in den CHF zu flüchten?
nicht Worte - Taten, und zwar sofort!
Die SNB hat voreilig und erfolglos versucht, gegen den Strom zu schwimmen. Welche (Buch-)Verluste daraus resultieren, ist allgemein bekannt. Nun zu fordern, die Notenpresse laufen zu lassen, ist verantwortungslos. Irgendwann holt uns dann die Inflation ein. Die Forderung ist nicht neu und könnte sogar "abgekupfert" sein. Vor gut 1 Jahr hat der aktuelle Vorsteher des EVD die gleiche Vermutung gehabt und die gleiche Forderung gestellt: http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/geld/Es-gibt-Geruechte-dass-die.... Die Notenbank kann und darf nichts mehr unternehmen. Hier ist der Gesamtbundesrat gefordert, aber wahrscheinlich ist dieses Gremium mit diesem Riesenproblem komplett überfordert. Nun muss gehandelt und nicht bloss eine Kommission einberufen werden. Oder soll die Mehrheit der Konsumenten dem Beispiel der Grenzregionen folgen und direkt im Ausland einkaufen? Dies wäre vermutlich der schnellste Weg, um Auto- und sonstigen Grossimporteuren den Marsch zu blasen. Die Chefs von Coop und Migros haben zum Heimatschutz aufgerufen. Am 30. Juli habe ich viele Migrosmitarbeiter im Shirt mit Schweizerkreuz gesehen. Hinter diesem Patriotismus stecken aber viele Grenzgänger, vorwiegend aus dem Elsass; bei Coop sieht es nicht viel anders aus. Wie wäre es in diesem Bereich mit etwas mehr Swissness, Herr Loosli und Herr Bolliger?
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sehr, dieser Vorschlag!!
Devisenmarktinterventionen der SNB
Offener Brief an Nick Hayek
Ich schätze Sie persönlich sehr doch ihre Forderung nach Devisenmarktinterventionen zur Abschwächung des CHF ist ebenso fantasie- und wirkungslos wie die Vorschläge :länger arbeiten, Verbot der Spekulation im CHF etc.. Sondersituationen verlangen nach Sondermassnahmen und diese heisst: Abschaffung der vollen Konvertibilität und möglichst rasche Einführung der Teilkonvertibilität des CHF. Im Klartext:Einstweilige Aufteilung unserer nationalen Währung in einen Handelsfranken und einen Finanzfranken. Der Finanzfranken ist weiterhin gegen alle Währungen frei umtauschbar (konvertierbar). Die Bildung seines Wechselkurs wird wie bisher den Marktkräften ohne Einschränkung überlassen. Der Wechselkurs des Handelsfranken gegenüber zB dem EUR und dem USD wird hingegen von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) fixiert (zum Beispiel EUR /CHF 1.40, USD/CHF 1.--)
Der Bundesrat bestimmt, welche Sektoren der Wirtschaft dem geschützen Bereich des Handelsfrankens unterstellt werden( zum Beispiel sämtliche Importe und Exporte, Tourismus, Liste ist nicht abschliessend) Zahlungen und Vergütungen zu den fixierten Kursen erfolgen über die eingespielten Bankkanäle der Im- und Exporte, allerdings unter Kontrolle der Zoll- -resp. Exportdokumente und im Tourismus anhand der erfolgten Buchungen.

Auf diese Weise wäre es möglich, der Exportindustrie und der Inland-Touristikbranche die Arbeitsplätze zu erhalten, da sie mit Umrechnungskursen von EUR/CHF 1.40 resp USD/CHF 1.-- weiterhin gegenüber dem Ausland konkurrenzfähig bleiben.

Die Importindustrie würde gezwungen, ihre Importe zu den erwähnten fixierten Wechselkursen abzuwickeln, was zur Erhöhung der Benzin- und Heizölpreise und einer zunehmenden Teuerung führen würde, jedoch keinen negativen Einflüsse auf deren Arbeitsplätze hätte.

Da die Schweiz aus der Eurozone währungsmässig mehr importiert als exportiert, müsste die SNB aus ihren Währungsreserven den Banken per Saldo EUR zum Wechselkurs von 1.40 verkaufen. Dies hätte zur Folge, dass sie die heute wesentlich tiefer bilanzierten EUR-Währungsreserven wieder mit erheblichem Gewinn verkaufen könnte und so die Milliardenbuchverluste aus den Devisenmarktinterventionen wenigstens zum Teil wieder wettmachen würde.
Eine weitere positive Folge wäre die Abnahme der übermässigen Geldmenge (drohendes Inflationspotenzial) durch den Verkauf von EUR, was CHF im Markt absorbieren würde. Auf die gegenwärtige Zinssituation dürfte der Einfluss von nicht allzu grosser Bedeutung sein.

Natürlich braucht die Einführung der Teilkonvertibilität Kontrollmechanismen, um Missbräuchen vorzubeugen. Dies braucht zusätzliche Arbeitskräfte bei den Banken und ist nicht ohne Kosten zu bewerkstelligen. Finanzieren könnte man den zusätzlichen Aufwand in der Bankbranche mit einer garantierten Marge zwischen Geld- und Briefkurs im Handelsfranken. Die Grossbanken sprechen von anstehenden Massenentlassungen von Personal. Ein Teil dessen könnte für die notwendigen Kontrollaufgaben wieder eingesetzt werden.

Es stellt sich die Frage, ob die schweizerische Wirtschaft einen vergleichsweise kleinen Kontrollapparat zu finanzieren gewillt ist oder durch Nichtstun oder untaugliche Vorschläge Hunderttausende von Arbeitsplätzen auf's Spiel setzen will und anschliessend mit nicht vorhandenen CHF-Milliarden die Arbeitslosenkasse über Wasser halten muss.

Die Teilkonvertibilität ist ebenso durchführbar wie die Negativverzinsung von im Ausland domizilierten CHF-Kontoinhabern, aber sie ist um einiges erfolgreicher in der Auswirkung als Strafzinsen auf Guthaben.

Mein Vorschlag ist ein politisch heisses Eisen weil ein Rückschlag in's währungstechnische Mittelalter. Besser jedoch, wir befördern unsere Währung dorthin und nicht unsere Exportwirtschaft. Der Schaden ist unendlich viel kleiner.

Herr Hayek, lassen Sie bitte die SNB nicht an wirkungslosen Devisenmarktinterventionen verbluten. Sie hat schon genug an den unglücklichen Goldverkäufen in der jüngeren Vergangenheit zu leiden.
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