Intelligence Report von MessageLabs für April 2007

Spam und Viren treten im Doppelpack auf

publiziert: Mittwoch, 2. Mai 2007 / 08:15 Uhr

MessageLabs hat eine neue Gefahrenstufe im Zusammenspiel von Spam und Viren aufgedeckt. In der Geschichte des Spam wird eine neue Ära eingeläutet: Im April fing MessageLabs erstmals E-Mails ab, die eine Spam- Nachricht mit Viren-Code kombinierten.

Zurzeit ist zu beobachten, dass die Kriminellen mehrere Angriffsarten in einer E-Mail verbinden.
Zurzeit ist zu beobachten, dass die Kriminellen mehrere Angriffsarten in einer E-Mail verbinden.
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Zwar nutzen die Cyber-Kriminellen schon seit Längerem E-Mail-Viren, um Botnets zur Versendung von Spam-Mails aufzubauen. Diese Art von Konvergenz zwischen Viren und Spam ist also schon seit einiger Zeit zu beobachten. Nun aber stiess MessageLabs erstmals auf Viren, die in so genanntem «Penny-Stock-» oder «Pump-and-Dump»-Spam versteckt waren. Seit dem 14. April fing MessageLabs bereits Tausende dieser E-Mails ab – Resultat der neuesten «Storm Worm»-Aktivitäten.

Als Aktien-Spam versandt

So wurden Ende des Monats weitere Abkömmlinge des Zhelatin-Wurms, der sich unter anderem als «Storm Worm» einen Namen gemacht hat, über Aktien-Spam versandt. Diese Mails enthielten also nicht nur vermeintliche Aktientipps, sondern auch Links zu einer neuen Malware, die auf von den Spammern kontrollierten Websites gehostet wird. Getarnt als Bildschirmschoner, installiert diese Malware die Zhelatin MeSpam-Engine auf dem kompromittierten Computer. Bis heute wurden immer neue Versionen von Zhelatin über Botnets verbreitet, um immer grössere Botnets für den Versand von Spam-Mails aufzubauen.

Angreifer werden immer dreister

«Warum zwei E-Mails versenden, wenn es auch eine tut? Zurzeit können wir beobachten, dass die Kriminellen mehrere Angriffsarten in einer E-Mail verbinden. Wenn man Anwender ohnehin mit Spam belästigt und ihre Posteingänge mit Junk-Mails verstopft, kann man bei dieser Gelegenheit doch gleich noch ihren Rechner infizieren und unter seine Kontrolle bringen – so scheinen die Angreifer zu denken. Diese neuesten Methoden sind jedenfalls ein Zeichen dafür, dass gewisse kriminelle Banden, denen wir zurzeit auf der Spur sind, immer dreister werden», erläutert Mark Sunner, Chief Security Analyst bei MessageLabs. «Eine wichtige Erkenntnis dieser jüngsten Entwicklungen ist ausserdem, dass man Spam nicht nur als lästige Plage ansehen darf, sondern dass man seinen PC unbedingt vor Spam-Mails schützen muss. Ein Schutz auf Internet-Ebene kann helfen, Fehler von Endanwendern zu vermeiden, die verheerende Auswirkungen auf ein Unternehmen haben könnten.»

Enormer Anstieg der Attacken

Kürzlich veröffentlichte MessageLabs auch aktuelle Informationen zu individuellen, gezielten Angriffen im März 2007. Im vergangenen Monat fing MessageLabs 716 E-Mails ab und konnte damit 249 unterschiedliche Angriffe auf 216 Unternehmen verhindern. Nahezu 200 dieser E-Mails waren 1:1-Attacken, bei denen ein massgeschneiderter Angriff mit nur einer einzigen E-Mail ein Unternehmen gezielt infiltrieren sollte. Diese Zahlen bedeuten einen enormen Anstieg gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum, in dem pro Tag nur ein oder zwei derartige Attacken verzeichnet wurden.

Weitere wichtige Ergebnisse: Spam

Im April betrug der Spam-Anteil am weltweiten E-Mail-Verkehr 76,1 Prozent. Das bedeutet, dass 1 von 13,1 E-Mails aus neuen und unbekannten zweifelhaften Quellen Spam-Nachrichten waren und entspricht einem Anstieg um 0,9 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat. Die absolute Zahl liegt sogar noch erheblich darüber, da MessageLabs in der Lage ist, grosse Mengen bekannter Spam Mails (z.B. von bekannten Botnets) bereits auf Internet-Ebene herauszufiltern. Wenn MessageLabs diese Art Spam-Mails nicht bereits auf Internet-Ebene herausgefiltert und dadurch verhindert hätte, dass die Spammer ihre Adressaten erreichen, wären 83,6 Prozent des E-Mail-Verkehrs als Spam identifiziert worden.

Viren

Eine von 145,5 an gültige Empfängeradressen gerichteten E-Mails aus neuen oder bislang unbekannten zweifelhaften Quellen war im April mit einem Virus verseucht. Dies entspricht einem Anteil von 0,69 Prozent und bedeutet einen Rückgang um 0,003 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat. Nach Einschätzung der MessageLabs-Experten gehören gross angelegte Virenangriffe inzwischen fast der Vergangenheit an, da die Angriffe immer gezielter durchgeführt werden.

Phishing

Im April sank die Phishing-Quote gegenüber dem Vormonat um 0,08 Prozentpunkte. Hinter einer von 416,1 E-Mails verbarg sich der Versuch, persönliche Authentisierungsdaten auszuspionieren. Die Anzahl der Angriffe ist sogar um 12 Prozentpunkte gesunken, auf so niedrige Quoten, wie sie zuletzt im August 2006 beobachtet wurden. Daher beinhalteten im April nur noch 35 Prozent aller abgefangenen bösartigen E-Mails Phishing-Angriffe. Für die nächsten Monate rechnet MessageLabs mit einem weiteren Rückgang der Phishing-Angriffe, da immer mehr Unternehmen schärfere Sicherheitsmassnahmen implementieren, um sich besser vor diesen Angriffen zu schützen.

Ländertrends

– Israel bleibt mit einer Spam-Quote von 73,3 Prozent im April weiterhin Spitzenreiter bei den Spam-Angriffen, hat jedoch kaum Viren-Angriffe zu verzeichnen.

– Deutschland nimmt nach einem erheblichen Anstieg der Spam-Angriffe um 10,3 Prozentpunkte nun die zweite Position in der weltweiten Rangliste der Länder mit der höchsten Spam-Belastung ein. Die Viren-Quote sank dagegen um 0,6 Prozentpunkte (auf 1 zu 61,5).

– Indien ist weiterhin das beliebteste Angriffsziel für Viren und verzeichnete im April einem Anstieg um 2,2 Prozentpunkte (auf 1 zu 31,7). Zurückzuführen ist dies wahrscheinlich auf den mangelnden Einsatz von Antiviren-Programmen und die sehr heterogene IT-Infrastruktur in diesem Land.

– Schweden dagegen kann sich damit rühmen, das Land zu sein, das am wenigsten von Virenschreibern belästigt wird, und verzeichnete im April einen weiteren Rückgang der Viren-Quote um 0,76 Prozentpunkte (auf 1 zu 653,6).

Branchentrends

– Auch im April war der Bildungssektor wieder die Branche, die am meisten unter Viren-Angriffen zu leiden hatte. Eine von 60,4 E-Mails, die an diesen Sektor gerichtet waren, war mit einem Virus oder einer anderen Art von Malware verseucht. Das entspricht einem Anstieg um 0,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat – und damit dem grössten Anstieg aller Branchen.

– Der Telekommunikationssektor war im April erneut die Branche, die am wenigsten unter E-Mail-Angriffen zu leiden hatte. Die Viren-Quote sank in diesem Sektor um 0,02 Prozentpunkte.

– Einen Anstieg der Spam-Aktivitäten verzeichnete der Grosshandel, und zwar um 0,9 Prozentpunkte. Den grössten Anstieg gab es bei den unternehmensbezogenen Dienstleistungen, dort stieg die Quote um 16,3 Prozentpunkte.

– Die Spam-Quote im Regierungs-/öffentlichen Sektor sank in diesem Monat um 3,3 Prozentpunkte. Der Finanzsektor verzeichnete ebenfalls einen Rückgang, um 1,8 Prozentpunkte, und war damit im April die Branche mit der niedrigsten Spam-Belastung.

(pd)

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