Rückblick auf stürmische Zeiten: MessageLabs zieht Resümee über 2007

Spam, Spam, Spam und kein Ende

publiziert: Freitag, 14. Dez 2007 / 07:10 Uhr / aktualisiert: Freitag, 14. Dez 2007 / 07:55 Uhr

Storm-Botnet, hohe Spam-Quoten und Phishing mithilfe von Social Networking-Sites, deutlich steigende Komplexität der Angriffe in 2007: Diese Stichworte prägen den MessageLabs Intelligence Report für das Jahr 2007. Der Bericht zeigt die zunehmende Vielfalt und Komplexität innerhalb der Malware-Landschaft des endenden Jahres auf.

2007 identifizierte MessageLabs pro Tag durchschnittlich 1253 neue Websites, die Malware beherbergten.
2007 identifizierte MessageLabs pro Tag durchschnittlich 1253 neue Websites, die Malware beherbergten.
6 Meldungen im Zusammenhang
Mit einer durchschnittlichen Quote von 84,6 Prozent blieben Spam-Mails auch 2007 die dominierende Bedrohung. Zusätzlich zum «traditionell» massenhaften Versand von E-Mails bedienten sich die Spammer jedoch neuer, bislang unbekannter Angriffsarten. Deren Anteil stieg gegenüber 2006 um 10 Prozentpunkte. Das berüchtigte Storm-Botnet, das Anfang 2007 in der Malware-Landschaft auftauchte, dürfte dabei einen nicht unwesentlichen Beitrag geleistet haben. So trat im Oktober zum Beispiel eine Welle von MP3-Spams in Erscheinung, bei der 15 Millionen E-Mails mit MP3-Anhängen über dieses Botnet versendet wurden.

Aufregendes Jahr

«2007 wird der Sicherheitsbranche aus mehreren Gründen als ein denkwürdiges Jahr in Erinnerung bleiben. Verbraucher mussten erkennen, dass sie Cyber-Kriminellen auf Social Networking-Sites unfreiwilligerweise ihre persönlichen Daten anvertraut haben, das Storm-Botnet eroberte den Markt im wahrsten Sinne des Wortes im Sturm … – dies und vieles mehr machte die vergangenen zwölf Monate zu einer aufregenden Zeit», sagt Mark Sunner, Chief Security Analyst, MessageLabs. «Die zielgerichteten Angriffe scheinen nach wie vor weit oben auf der Tagesordnung der Online-Gefahren zu stehen, aber der ständige Kampf zwischen Unternehmen und Cyber-Kriminellen nahm 2007 auch deshalb ganz neue Ausmasse an, weil aus allen Richtungen und über alle Kommunikationskanäle neue Bedrohungen auftauchten. Wenn es 2008 in diesem Tempo weitergeht, müssen sich die Unternehmen auf einen harten Kampf vorbereiten und dafür sorgen, dass sie rechtzeitig ausreichende Schutzmassnahmen ergreifen.»

Artenvielfalt wächst rapide

Im Verlauf des Jahres nahm die Vielfalt der Dateianhänge zu, derer sich die Online-Kriminellen bedienten. Immer mehr Angreifer gingen ausserdem dazu über, Links zu Schadcode in ihre Mails einzufügen, die von signaturbasierten Anti-Viren-Technologien nicht erkannt werden und daher bei den Empfängern weniger Verdacht erregen. Noch Anfang des Jahres enthielten nur drei Prozent der virenverseuchten E-Mails Links zu Schadcode, während im Dezember bereits 25 Prozent der E-Mails mit einem solchen Link verseucht waren.

Phishing auf Social Networking-Sites

2007 wurden immer mehr Angriffe beobachtet, die sich den schnell wachsenden und besonders anfälligen Bereich der Social Networking-Sites zunutze machten. Websites wie Facebook, Linked-In oder Plaxo bieten Cyber-Kriminellen grossartige Möglichkeiten, persönliche Daten zu sammeln, die sie für den Identitätsdiebstahl oder gezielte Angriffe verwenden können. Im Lauf des Jahrs 2007 gab es so mehrere grosse Wellen gezielter Angriffe, die sich vorwiegend an Führungskräfte und das obere Management richteten. Die Quote stieg von einem solchen Angriff pro Tag im Jahr 2006 auf mehr als 1100 Angriffe an, die im September 2007 innerhalb von 16 Stunden identifiziert wurden. Die letzte Angriffswelle wurde im November beobachtet, als bei dem bislang ersten branchenspezifischen Angriff fast 1000 personalisierte E-Mails an Angehörige des Finanzsektors versandt wurden.

Neue Herausforderungen

«Angesichts der rasanten Zunahme bei der Nutzung von Social Networking-Sites war es unvermeidbar, dass die Cyber-Kriminellen die Inhalte dieser Sites freudig in ihr Portfolio von Angriffswerkzeugen aufnehmen würden», sagt Sunner. «Wie wir in der Vergangenheit gesehen haben, folgt der massenhaften Übernahme neuer Kommunikations- oder webbasierter Tools häufig ein Anstieg der Bedrohungen, die sich gegen diese Tools richten – so wird der ‚Facebook’-Effekt neue Herausforderungen für den Schutz der Online-Sicherheit von Unternehmen und Privatpersonen aufwerfen.»

Enormer Phishing-Anstieg

Parallel zu einem Anstieg der zielgerichteten Angriffe wurde ausserdem eine Zunahme der Phishing-Angriffe beobachtet, die im Januar und Juni sogar die Zahl der Virenangriffe in den Schatten stellten. Wenn man den prozentualen Anteil der Phishing-Angriffe an allen Malware-Angriffen betrachtet, machten die Phishing-Angriffe 2007 beeindruckende 66 Prozent aller Angriffe aus, was gegenüber 24,8 Prozent im Jahr 2006 einen enormen Anstieg bedeutet.

Nachstehend die wichtigsten Trends des Jahres 2007:

Web-Sicherheit

2007 identifizierte MessageLabs pro Tag durchschnittlich 1253 neue Websites, die Malware beherbergten. Für das gesamte Jahr summiert sich diese Zahl somit auf fast eine halbe Million neuer Websites mit Schadcode.

Spam

Die durchschnittliche Spam-Quote lag im Jahr 2007 bei 84,6 Prozent. Damit ist sie gegenüber 2006 (86,2 Prozent) leicht zurückgegangen, obwohl der Anteil der Spam-Angriffe, die neue und bislang unbekannte Methoden verwendeten, um zehn Prozentpunkte gestiegen ist. Die Spammer versendeten im Laufe des Jahres E-Mails mit Text-, Bild-, ZIP-, RAR-, XLS-, RTF-, PDF- und MP3-Dateien im Anhang.

Viren

2007 war im Durchschnitt eine von 117,7 E-Mails (0,8 Prozent) mit einem Virus verseucht. Dies entspricht einem Rückgang um 0,6 Prozentpunkte gegenüber dem Jahr 2006, in dem durchschnittlich eine von 67,9 E-Mails mit einem Virus infiziert war. Anders als die Spam-Quote, die sich während des gesamten Jahres 2007 auf einem relativ konstant hohen Niveau bewegte, gab es bei der Viren-Quote im Laufe des Jahres einige Schwankungen. Ein Niveau, das zuletzt 18 Monate vorher beobachtet worden war, erreichte die Virenquote im September 2007, als eine von 48 E-Mails mit einem Virus bzw. Trojaner verseucht war. Die grossen Auswirkungen das Storm-Botnets werden insbesondere dadurch deutlich, dass der Storm-Worm-Ableger «Zhelatin» Platz zwei der Tabelle der E-Mail-Viren einnimmt, die im Jahr 2007 am häufigsten abgefangen wurden.

Phishing

Die Phishing-Quote stieg im Jahr 2007 auf 1 zu 156, während sich 2006 noch hinter einer von 274,2 E-Mails der Versuch verbarg, persönliche Authentisierungsdaten auszuspionieren. Die Phishing-Angriffe richten sich mittlerweile nicht nur gegen Kunden grösserer internationaler Banken und Finanzinstitute, sondern zielen auch auf kleinere, nationale Banken und Sparkassen ab.

(pd)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Zürich - Die Spam-Versender haben ... mehr lesen
An Wochenenden sind über 99 Prozent der Mails Spam.
Das Botnetz des berühmt-berüchtigten «Storm Worm» ist nicht mehr der Spam-Meister.
London - Das Botnetz des berühmt-berüchtigten «Storm Worm» ist nicht mehr der Spam-Meister im Internet, wie das Team Threat Research and Content Engineering (TRACE) des ... mehr lesen
Berlin/Wien - 90 bis 95 Prozent aller ... mehr lesen
Thomas Mandl: «Sobald wir knapp 100 Prozent Spam haben, ist E-Mail tot.»
Vor Trojanern, Viren und Spyware werden sich Besitzer von Macs noch einige Zeit sicher fühlen können.
Helsinki - Der Sicherheitsanbieter F-Secure hat vor einem gefälschten Tool für die Systembereinigung von Mac-Systemen gewarnt. mehr lesen
Alan Ralsky, von vielen Websites im Internet als Top-Spammer genannt, sieht tatsächlich einer Strafe wegen Aktien-Spams entgegen. mehr lesen 
Weitere Artikel im Zusammenhang
Bochum/München - Die Olympischen ... mehr lesen
Dateientführungen durch Trojaner werden 2008 zunehmen .
Eine breite Allianz konzernkritischer Organisationen erhöht den Druck auf Schweizer Unternehmen.
Eine breite Allianz konzernkritischer ...
Allianz erhöht den Druck  Bern - Eine breite Allianz konzernkritischer Organisationen erhöht den Druck auf Schweizer Unternehmen. Nachdem sie das Thema Konzernverantwortung mit der Kampagne «Recht ohne Grenzen» auf die politische Agenda gebracht haben, lancieren sie nun eine Volksinitiative. mehr lesen 1
Energiesparen  Die kleinen und mittleren Unternehmen sind auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz. Hauptmotiv ist die Einsparung von Energiekosten. Allerdings wird das Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft. Das zeigen die Zahlen zum Jahresende 2013 in Deutschland. In der Schweiz dürfte das Ergebnis ähnlich ausfallen. mehr lesen  
Mehr als die Hälfte der Berufstätigen würden gerne den Arbeitscomputer durch ein neues Gerät ersetzen.
IT-Zufriedenheit  Besonders junge Berufstätige wollen mit neuen IT-Geräten arbeiten. Fast die Hälfte ist mit dem PC unzufrieden und gibt schlechte Noten für die ... mehr lesen  
AKTUELLE AUSGABE
AKTUELLE AUSGABE

» Hier abonnieren


Die Fachzeitschrift
für Geschäftsleitung und Verwaltungsrat von Unternehmen mit 10 - 250 Beschäftigten.

» Hier abonnieren


Agenda
Wichtige Termine für Entscheider

» Termine anzeigen

Titel Forum Teaser
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wieso eigentlich? Brauchen wir doch gar nicht, die Menschenrechte, nicht mal in der ... So, 12.04.15 18:01
  • JasonBond aus Strengelbach 4115
    Zürich Weltmetropole Die Entwicklung ist nicht mehr aufzuhalten. In 10 Jahren ... Do, 24.02.11 11:02
  • jorian aus Dulliken 1754
    Rohstoffpreise A Wer keine Gold oder Silbermünzen hat ist selbst schuld! EU ... Fr, 04.02.11 03:57
  • Midas aus Dubai 3810
    Wir alle haben schuld Sehen Sie die Beiträge zur Waffeninitiative im Vergleich zu Ihrem ... Fr, 04.02.11 02:48
  • mriedl aus Aurolzmünster 1
    Schuld haben die Politker Ein Beispiel, der Heizölverbrauch sink jährlich um 5%, Tendenz weiter ... Do, 03.02.11 14:23
  • jorian aus Dulliken 1754
    Buchtipp ... Sa, 08.01.11 11:26
  • Betriebsrentner aus Wörthsee 1
    Die Versicherungswirtschaft läßt grüßen!! Wieder ein Versuch, diesmal auf europäischer Ebene, Menschen in die ... So, 06.06.10 16:59
  • ochgott aus Ramsen 695
    Eine Statistik die keinen Menschen weiterhilft. Mi, 26.05.10 16:26
 
News
         
Cyberangriffe können kriminellen, politischen und persönlichen Motiven entspringen.
Publinews Die Gefahr für Cyberangriffe wächst. In der Schweiz erhöhten sich die Zahl der Angriffe im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent. In einer weltweiten Studie ... mehr lesen
Digitale Arbeitsplätze verändern ein Unternehmen und erfordern ein gewisses Umdenken.
Publinews Die Digitalisierung übernimmt immer mehr Arbeit in verschiedenen Bereichen. Vor allem in der Arbeits- und Geschäftswelt lässt sich ... mehr lesen
Kunststoffe haben viele Vorteile.
Publinews Die Automobilindustrie ist ein wichtiger Motor für die wirtschaftliche Entwicklung in der ... mehr lesen
coffee
Publinews Geschäftsidee Café: Lohnt sich die Eröffnung eines Cafés im Jahr 2023?  Die besorgniserregenden Nachrichten reissen nicht ab. Mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS erhält die ... mehr lesen
Die richtige Strategie hilft, den Umsatz anzukurbeln.
Publinews Online-Marketing ist heute neben dem Vertrieb eine der wichtigsten Disziplinen, wenn es um die Erlangung von Markenbekanntheit ... mehr lesen
Ein Anlagefehler ist es, ohne einen genauen Plan am Aktienmarkt zu investieren.
Publinews Viele Laien versuchen an den Finanzmärkten oder an der Börse durch den Kauf von Aktien, Optionen oder anderen Wertpapieren schnelles Geld zu machen. ... mehr lesen
Wie sicher ist Online-Banking?
Publinews Die traditionellen Bankgeschäfte ganz einfach und unkompliziert im Internet auszuführen, ist heutzutage schon lange keine Zukunftsmusik mehr. mehr lesen
salzburg
Publinews Arbeiten in Salzburg: Wie stehen die Jobchancen?  Wenn man auf Jobsuche ist, kann es eine gute Option sein, sich in Österreich umzuschauen. Besonders die Stadt Salzburg, die mit ihrer ... mehr lesen
Ziel: Zufriedene Kunden.
Publinews Für Kleinunternehmen ist glaubwürdiger Klimaschutz ein wichtiger Faktor, um im Wettbewerb zu bestehen und ihre Position am Markt zu ... mehr lesen
Gewerblicher Strom wird in der Regel von denselben Versorgungsunternehmen geliefert, die auch Strom für Privathaushalte liefern.
Publinews Elektrizität ist schon lange ein nicht wegzudenkender Bestandteil unseres Lebens geworden. Sie wird für den Betrieb von Geräten, Lampen, Computern und sogar für ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Wirtschaft Marken
   Marke    Datum
02.06.2023
CHOSEN EST 22 Logo
02.06.2023
AVERY MANUFATTURA Logo
02.06.2023
02.06.2023
02.06.2023
    Information zum Feld
Bitte geben Sie hier einen Markennamen ein wie z.B. 'Nespresso'
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Di Mi
Zürich 11°C 25°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Basel 12°C 27°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
St. Gallen 11°C 22°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Bern 11°C 24°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig recht sonnig
Luzern 12°C 25°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Genf 12°C 26°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Lugano 15°C 23°C gewitterhaftleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig vereinzelte Gewitter vereinzelte Gewitter
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten