Schweizer Lohnindex 2015

Sinkende Preise lassen schwache Lohnerhöhung besser aussehen

publiziert: Freitag, 22. Apr 2016 / 10:45 Uhr / aktualisiert: Freitag, 22. Apr 2016 / 12:10 Uhr
Zum vierten Mal in Folge lag das Nominallohnwachstum unter der Marke von einem Prozent. (Symbolbild)
Zum vierten Mal in Folge lag das Nominallohnwachstum unter der Marke von einem Prozent. (Symbolbild)

Neuenburg - Schweizer Arbeitgeber haben ihren Angestellten im vergangenen Jahr durchschnittlich 0,4 Prozent mehr Geld aufs Lohnkonto eingezahlt. Dies ist ein vergleichsweise geringes Plus. Dank der sinkenden Preise verdienten die Arbeitnehmenden unter dem Strich 1,5 Prozent mehr.

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Dies zeigt der Schweizerische Lohnindex 2015, den das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag publiziert hat. Verglichen mit dem Jahr 2010 stiegen die Reallöhne demnach um 5,7 Prozent. Einbezogen wird dabei jeweils die Jahresteuerung. Diese betrug im vergangenen Jahr minus 1,1 Prozent.

Werden die sinkenden Konsumentenpreise ausgeklammert, zeigt sich für die Arbeitnehmenden ein weniger positives Bild. Die Nominallöhne stiegen im vergangenen Jahr so schwach wie seit 1999 nicht mehr. Zum vierten Mal in Folge lag das Wachstum unter der Marke von einem Prozent. 2015 hatten die Angestellten im Schnitt 3,7 Prozent mehr Lohn als noch 2010.

Personalkosten unter Druck

Die Entwicklung bestätigt die oft gehörten Argumente der Wirtschaftsbranche, wonach spürbare Lohnerhöhungen nicht angezeigt seien, wenn gleichzeitig die Preise sänken. Dazu kommt, dass viele Unternehmen unter der Frankenstärke leiden und sich keine starken Lohnerhöhungen leisten können und wollen.

Einen weiteren Grund für die verhaltene Lohnpolitik liefert das BFS mit: Ende 2014, zum Zeitpunkt der Lohnentscheide für das Jahr 2015 und sechs Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise, habe sich die Weltkonjunktur noch immer instabil gezeigt. Deshalb hätten viele Branchen und Unternehmen auf Erhöhungen verzichtet.

In der Schweiz hatte die - namentlich vom verarbeitenden Gewerbe und vom Aussenhandel getragene - wirtschaftliche Dynamik im zweiten Quartal 2014 an Schwung verloren. Die inländische Nachfrage, darunter der Konsum der privaten Haushalte, schwächelte ebenfalls. Die Nominallohnentwicklung im vergangenen Jahr widerspiegelt laut BFS diese unsicheren Aussichten.

Weniger Lohn für Bauarbeiter

Immerhin stiegen die Löhne in den Branchen mit einem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) im vergangenen Jahr um durchschnittlich 0,8 Prozent, wie das BFS bereits früher mitgeteilt hatte. Davon wurden 0,5 Prozentpunkte individuell und der Rest generell beschlossen. Die Mindestlöhne legten gleichzeitig um 0,7 Prozent zu.

Mit einem weniger hohen Lohnplus als in den vorangegangenen Jahren mussten 2015 Angestellte im Industriesektor leben. Die Nominallöhne stiegen um 0,5 Prozent. In einzelnen Branchen wie dem Bau (-0,2 Prozent) sanken die Löhne sogar. Besser sah es für Arbeitnehmende im verarbeitenden Gewerbe wie beispielsweise der Metallherstellung aus, die nominal 0,7 Prozent mehr verdienten.

In der Dienstleistungsbranche fiel der nominale Lohnanstieg mit 0,3 Prozent etwas schwächer aus. Personen, die in der Informationstechnologie arbeiten (-0,1 Prozent) oder freiberufliche Dienstleistungen anbieten (-0,2 Prozent), mussten nominal sogar Lohneinbussen in Kauf nehmen. Finanziell besser lief es beispielsweise Postangestellten (+1,1 Prozent) sowie Lehrkräften (+0,8 Prozent).

Der Teuerung sei Dank

Wegen der negativen Teuerung stieg die Kaufkraft der Löhne 2015 dennoch teilweise deutlich. Der Anstieg der Reallöhne um 1,5 Prozent lag über dem Durchschnitt der Jahre 2011 bis 2015 von 1,1 Prozent.

In den vergangenen fünf Jahren stand Angestellten der chemischen Industrie unter dem Strich am deutlichsten mehr Geld zur Verfügung. Sie verdienten real jährlich 1,5 Prozent mehr. Arbeitnehmende in den übrigen Industriebranchen hatten zwischen von 0,9 bis 1,2 Prozent mehr Geld im Portemonnaie.

Etwas weniger starke Lohnerhöhungen gab es für Angestellte im Dienstleistungssektor. Von 2011 bis 2015 verdienten sie unter Einbezug der Teuerung durchschnittlich 1,1 Prozent mehr pro Jahr. Personen in der Verkehrs- und Lagereibranche hatten jährlich nur 0,7 Prozent mehr Geld zur Verfügung.

(arc/sda)

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