Capgemini-Studie IT-Trends 2007: Industrialisierungsdruck nimmt zu

Sicherheit und ERP sind die Top-Themen

publiziert: Mittwoch, 14. Mrz 2007 / 07:50 Uhr

Für Führungskräfte des technischen Managements ist die Industrialisierung der IT ein Thema, das nicht nur ihre eigene Rolle verändert, sondern auch die Struktur ihrer Abteilung. Um den Wandel zu vollziehen, steuert die Mehrheit der Befragten die Veränderung der Fertigungstiefe aktiv.

Die Rolle als Business Partner nehmen nur 53 Prozent der IT-Leiter wahr. In Zukunft werden es 92 Prozent sein.
Die Rolle als Business Partner nehmen nur 53 Prozent der IT-Leiter wahr. In Zukunft werden es 92 Prozent sein.
So wird den Prognosen zufolge in fünf Jahren nur noch knapp ein Fünftel der Software im eigenen Haus entwickelt (heute 28 Prozent). Noch drastischer bei der IT Infrastruktur: Hier sinkt die Eigenleistung weiter von derzeit knapp 50 auf rund 35 Prozent. Bei Pflege und Wartung der Anwendungen nimmt dieser Wert auf rund 41 Prozent ab.

Wenig Spielraum für Innovation

Das bedeutet aber nicht, dass weniger investiert wird: Die Budgets sinken 2007 nur in wenigen Unternehmen, viele halten das Vorjahresniveau oder geben mehr aus (2007: mehr = 41 Prozent, gleich = 39 Prozent, weniger = 14 Prozent; 2008: mehr = 42 Prozent, gleich = 25 Prozent, weniger = 22 Prozent). Martin Bettels, Vice President Alliances & Innovation bei Capgemini: «Durch die vielen Pflicht-Tätigkeiten ist der Spielraum für Innovationen seitens der IT-Abteilungen inzwischen auf ein recht niedriges Mass gefallen.»

An der IT Trends 2007-Umfrage von Capgemini nahmen IT-Verantwortliche aus 16 schweizerischen Unternehmen sowie Führungskräfte aus Deutschland (67) und Österreich (24) teil, deren Unternehmen jeweils einen Jahresumsatz von mehr als 250 Millionen Euro erwirtschaften. Die IT-Trends werden nun im fünften Jahr erhoben und sind eine unabhängige Studie der Management- und IT-Beratung.

Sicherheit bleibt IT-Thema Nummer eins

Bei den wichtigsten Themen steht wie vor zwölf Monaten die Sicherheit auf Platz eins. Die IT-Leiter sehen sie vor allem durch das mangelnde Bewusstsein der Mitarbeiter und des Managements sowie durch Angriffe von innen gefährdet. Die Themen «Enterprise Resource Planning (ERP) und Harmonisierung der IT-Systeme» sowie «IT-Infrastruktur und IT-Service-Management» folgen auf den Positionen zwei und drei. Zwei Plätze – von sechs auf vier – rückte das Thema Business Intelligence auf, bei dem die Datenqualität im Mittelpunkt steht. Hohe Bedeutung hat auch der Komplex «Integration und Service-orientierte Architekturen», der zum ersten Mal gemeinsam abgefragt wurde.

Vom Dienstleister zum Business Partner

«Die Industrialisierung der IT zieht weit reichende Veränderungen nach sich», folgert Bettels. «Die IT-Landschaft eines Unternehmens wird immer flexibler und dient mehr und mehr als Drehscheibe für die Kopplung von Services.» Das wirkt sich auf die Rolle des IT-Leiters aus. Nach Angaben der Befragten sehen die meisten derzeit ihre Aufgabe darin, als Dienstleister des Unternehmens für die reibungslose Lieferung der IT zu sorgen (79 Prozent). Die Rolle als Business Partner, der geschäftliche Anforderungen in technische Lösungen übersetzt, nehmen heute lediglich 53 Prozent wahr. In Zukunft werden es 92 Prozent sein, was bedeutet, dass sich diese Tätigkeit zur Hauptaufgabe entwickelt. Neben dem Wandel der Rolle der IT-Verantwortlichen verändert sich auch die Erbringung der Services. Um diese Veränderungen vorzubereiten, konzentrieren sich die meisten auf die Implementierung von Standards und die Definition der Prozesse. «Der Einführung neuer Methoden wird derzeit zu wenig Beachtung geschenkt», warnt Martin Bettels.

Stiefmütterliche Wirtschaftlichkeitsrechnungen

Zum ersten Mal wurden die Teilnehmer gefragt, wie zufrieden sie mit der Wirtschaftlichkeit der einzelnen Anwendungen sind. Auf einer Skala von eins bis sechs erhielten die meisten Applikationen eine Note im Bereich drei. Am besten schnitten Mobillösungen mit einer Bewertung von 2,51 ab, die scheinbar halten, was sie versprechen: Sie erhöhen die Effizienz und sparen Zeit. Allerdings zeigte sich, dass viele Projekte nicht mit einer Wirtschaftlichkeitsberechnung unterlegt werden und dass die Ergebnisse deshalb in den meisten Fällen eher auf Schätzungen denn auf Zahlen beruhen. Obwohl der Druck, Kosten zu senken, nach wie vor Thema ist, scheuen viele IT-Verantwortliche die Mühe, einen Business Case zu erstellen.

Zu viele Projekte und zu wenig Mitarbeiter

Die Einhaltung von Zeitplänen und Budgets hat sich nicht nennenswert verbessert. Ein Grund dafür mag sein, dass sich der Mangel an internen Ressourcen im Vergleich zum vergangenen Jahr verschärft hat und die Anzahl der Projekte gestiegen ist. Trotzdem verzichten 47 Prozent der Befragten darauf, spezifische Governance-Prozesse zu nutzen, um geschäftskritische Vorhaben zu steuern und zu überwachen. «In dieser Situation scheint es kaum Freiräume für die IT-Leiter zu geben, um sich Gedanken über ihre neue Rolle und die Umstrukturierung der Abteilung und der Prozesse zu machen», sagt Bettels. «Nicht nur an dieser Stelle lassen die Ergebnisse der Studie darauf schliessen, dass der Weg vom Dienstleister zum Business Partner für viele Führungskräfte steinig wird.»

(cl)

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