Schweizer Strommarkt wird in zwei Etappen geöffnet

publiziert: Montag, 23. Feb 2004 / 18:37 Uhr

Bern - Der Schweizer Strommarkt soll in zwei Etappen geöffnet werden. Einen entsprechenden Vorschlag hat die Expertenkommission für eine Elektrizitätswirtschaftsordnung (ELWO) konkretisiert.

2012 soll der Markt für alle Endverbraucher geöffnet werden.
2012 soll der Markt für alle Endverbraucher geöffnet werden.
Ab 2007 sollen grosse Stromkunden mit einem Jahresverbrauch von mehr als 100 000 kWh ihren Lieferanten frei wählen können. Fünf Jahre später wird der Markt für alle Endverbraucher geöffnet, wobei das Referendum ergriffen werden kann.

Die Kommission war eingesetzt worden, nachdem das Volk am 22. September 2002 das neue Elektrizitätsmarktgesetz verworfen hatte.

Die erste Etappe 2007 bringt nach dem Vorschlag der Experten nicht nur die freie Wahl der Lieferanten für Grosskunden. Endverteiler sollen dann auch die Möglichkeit erhalten, die Energie für ihre festen Kunden frei auf dem Markt zu beschaffen. Die dabei erzielten Rabatte sind an die festen Kunden weiterzugeben.

Damit auch die Kleinkunden profitieren, soll eine getrennte Rechnungsstellung für Energie, Netznutzung und Abgaben die Vergleichbarkeit der Tarife gewährleisten. Die Kosten, die im Zusammenhang mit der Versorgungssicherheit anfallen (Systemdienstleistungen, Haltung von Reservekapazitäten), sollen auf alle Endverbraucher überwälzt werden.

Der Übergang zur zweiten Etappe der Marktöffnung soll 2012 erfolgen und dem fakultativen Referendum unterstehen. Alle Endverbraucher können dann ihren Strom weiterhin von ihrem lokalen Energieversorgungsunternehmen beziehen oder einen neuen Lieferanten wählen.

Die jetzt von der Kommission vorgeschlagenen Eckerte werden in den kommenden Wochen in den Gesetzesentwurf für die ELWO überführt. Anschliessend wird der Entwurf Energieminister Moritz Leuenberger vorgelegt. Leuenberger wird dem Bundesrat beantragen, ob und mit welchen Varianten die Vorlage in die Vernehmlassung gehen soll.

(fest/sda)

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