Schweizer Gastgewerbe leidet zunehmend unter Fachkräftemangel

publiziert: Sonntag, 5. Dez 2021 / 20:20 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 8. Dez 2021 / 00:05 Uhr
Schon nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 hatten Hotel- und Gastronomiebetriebe mit dem Verlust vieler Mitarbeiter zu kämpfen.
Schon nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 hatten Hotel- und Gastronomiebetriebe mit dem Verlust vieler Mitarbeiter zu kämpfen.

Bereits vor der Covid-19-Pandemie herrschte in der Schweiz und auch in den Nachbarländern Deutschland und Österreich ein grosser Fachkräftemangel in vielen Berufen.

Doch während es zuvor vor allem die bekannten Tätigkeiten aus dem Pflege-, IT- oder Ingenieur-Bereich waren, in denen Fachpersonal fehlte, gesellt sich nun auch das Gastgewerbe hinzu. Schuld daran ist nicht nur die Pandemie, sondern auch die Arbeitsbedingungen, an denen es oft scheitert.

Verlust der Arbeitskräfte

Schon nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 hatten Hotel- und Gastronomiebetriebe mit dem Verlust vieler Mitarbeiter zu kämpfen. Aus finanziellen Gründen waren sie dazu gezwungen, einen grossen Teil der Beschäftigten zu entlassen oder in Kurzarbeit zu schicken. Dies verleitet zu der Annahme, es gäbe gerade jetzt, wo sich das Gastgewerbe wieder in einem halbwegs normalen Betrieb befindet, mehr Arbeitskräfte auf der Suche nach einer erneuten Anstellung. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Ein Grossteil der Beschäftigten aus dem Gastgewerbe konnte sich aufgrund von Kündigungen oder einem zu niedrigen Kurzarbeiterlohn finanziell nicht mehr über Wasser halten.

Aus diesem Grund suchten bereits im letzten Jahr viele Angestellte nach einer Alternative. Viele von ihnen stiegen in andere Berufsbereiche ein oder machten sogar Umschulungen und Ausbildungen für Tätigkeiten in anderen Berufszweigen. Der Grund dafür scheint vor allem in der Unsicherheit zu liegen. Die meisten Angestellten suchen nach einem Job, in dem sie möglichst gut abgesichert sind. Auch das Gastgewerbe und die Tourismusbranche zählte zu den Bereichen, in denen es nahezu überall Beschäftigungsmöglichkeiten gab. Doch mit der Pandemie wurde nun leider das Gegenteil beweisen, weshalb sich viele Fachkräfte beruflich umorientieren.

Mangel beim Nachwuchs

Während die Bevölkerung unterdessen also wieder ihre Chance zum Reisen nutzt, der Pizzaofen des beliebtesten Italieners der Stadt auf Hochtouren läuft und sich die Alpenregionen vor Menschen kaum retten können, müssen dennoch einige Restaurants und Hotels aufgrund fehlender Arbeitskräfte schliessen. Dabei sind es nicht nur die verloren gegangenen Fachkräfte, die sich aufgrund der Pandemie in anderen Bereichen angesiedelt haben. Auch bei dem Nachwuchs herrscht ein bedrohlicher Mangel, denn viele junge Menschen sind auf der Suche nach höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen. Der demographische Wandel trägt den Rest dazu bei.

Hinzu kommen die oft prekären Arbeitsverhältnisse. Viele Angestellte aus dem Gastgewerbe fühlen sich überarbeitet, da sie aufgrund des Fachkräftemangels häufig Überstunden leisten. Gleichzeitig halten sich die Löhne in diesem Bereich gering, sodass die viele Arbeitszeit häufig nicht fair entlohnt wird. Zudem beeinträchtigen die Schichtarbeit und unflexible oder kurzfristige Arbeitspläne die Freizeitgestaltung enorm. Die Folge davon sind ein schlechtes Arbeitsklima, Unzufriedenheit und eine schlechte Work-Life-Balance. Dies schreckt den Nachwuchs nicht nur davon ab, in die Branche einzusteigen, sondern führt auch dazu, dass immer mehr Lehrlinge ihre Ausbildung abbrechen.

Lösungsansätze

Um das Problem zu lösen, wird es wahrscheinlich unumgänglich sein Personal aus dem Ausland anzuwerben. Zudem ist eine Steigerung der Löhne unbedingt notwendig, was sich für kleinere Unternehmen jedoch ohne finanzielle Hilfen als nahezu unmöglich erweist. Auch interne Verbesserungen in den Unternehmen, wie zum Beispiel die Ausstattung mit modernerer Technik und Teamveranstaltungen, müssen vielerorts umgesetzt werden. So kann die Branche für junge Leute möglicherweise attraktiver gestaltet und der Nachwuchs gefördert werden. Zudem müssen zukünftig der Quereinstieg, Umschulungen und interne Weiterbildungen leichter zugänglich gemacht werden, um den Fachkräftemangel auszugleichen. Ohne eine finanzielle Stütze wird dies jedoch für viele Betriebe nur schwer umsetzbar sein.

(fest/pd)

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