«Es ist verwerflich, ein bestimmtes Lebensmittel einseitig zu verurteilen, ohne dieses umfassend zu beurteilen»

Schweizer Fleischbranche ist mit WHO-Studie nicht zufrieden

publiziert: Montag, 26. Okt 2015 / 18:08 Uhr
Die Zukunft gehöre einem Konsum mit Mass, jedoch nicht nur bei den tierischen Produkten, sondern in allen Lebensbereichen.
Die Zukunft gehöre einem Konsum mit Mass, jedoch nicht nur bei den tierischen Produkten, sondern in allen Lebensbereichen.

Paris - Der Schweizer Fleisch-Fachverband (SFF) beurteilt die WHO-Studie als «alten Wein in neuen Schläuchen» und rechnet nicht mit dem Rückgang des Fleischkonsums in der Schweiz. Die Studie verunsichere bloss die Konsumenten.

5 Meldungen im Zusammenhang
So ist für SFF-Direktor Ruedi Hadorn Fleisch klar Teil einer ausgewogenen Ernährung. «Eine ähnliche Diskussion wurde schon vor rund einem Jahr von der eidgenössischen Ernährungskommission erfolglos lanciert», sagte Hadorn am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Auch gebe es diverse andere Studien, die den aufgezeigten Zusammenhang nicht nachweisen konnten.

Die Studie hat für Hadorn vor allem einen grossen Schwachpunkt: «Sie belegt den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung nicht, sondern basiert rein auf statistischen Berechnungen.»

Solche Studien seien immer mit Vorsicht zu geniessen, denn Krebs entstehe durch verschiedene Risikofaktoren und es sei schwierig, für eine Meta-Studie einzelne Effekte aus einer Vielzahl von unterschiedlich aufgebauten Studien sauber hinauszukorrigieren. «Es ist verwerflich, ein bestimmtes Lebensmittel einseitig zu verurteilen, ohne dieses umfassend zu beurteilen», sagte Hadorn weiter.

Keine Bevormundung nötig

Hadorn rechnet nicht damit, dass die Schweizerinnen und Schweizer jetzt weniger Cervelat oder Bratwurst kaufen. Die ersten Kommentare in den Onlineforen zur am Montag veröffentlichten Studie würden zeigen, dass die Leute nicht bevormundet werden, sondern für ihren Genuss weiterhin frei wählen wollten. «Alles in allem muss man den gesunden Menschenverstand walten lassen, jeder soll selber entscheiden, wieviel Fleisch er isst.»

Auch Proviande, die Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft, ist der Meinung, dass die WHO-Studie mit Vorsicht zu geniessen ist, wie sie auf Anfrage mitteilte. Die Zukunft gehöre einem Konsum mit Mass, jedoch nicht nur bei den tierischen Produkten, sondern in allen Lebensbereichen.

52,44 Kilogramm Fleisch haben Schweizerinnen und Schweizer im vergangenen Jahr durchschnittlich verspeist. Europaweit liege die Schweiz damit beim Pro-Kopf-Konsum auf dem zweitletzten Platz.

Auch rotes Fleisch «wahrscheinlich»krebserregend

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte den Verzehr von Wurst und Schinken als krebserregend ein. So sei der Konsum verarbeiteter Fleischerzeugnisse für die Entstehung von Darmkrebs mitverantwortlich. Auch rotes Fleisch sei «wahrscheinlich» krebserregend, erklärte die zur WHO gehörende internationale Krebsforschungsagentur (IARC) am Montag.

Die Ergebnisse würden bisherige Ernährungsempfehlungen stützen, den Fleischkonsum zu beschränken, erklärte IARC-Direktor Christopher Wild. Bei ihren Ergebnissen stützen sich die Wissenschaftler auf die Auswertung von mehr als 800 Studien, die sich mit einem möglichen Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen und dem Konsum von verarbeitetem Fleisch beschäftigen.

Laut der Agentur ist das individuelle Risiko einer Krebserkrankung durch den Verzehr solcher Fleischerzeugnisse statistisch gesehen «gering», steigt jedoch mit der gegessenen Fleischmenge. «Jede verzehrte Portion verarbeiteten Fleischs von täglich 50 Gramm erhöht das Darmkrebsrisiko um 18 Prozent», heisst es in der IARC-Studie.

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese wirtschaft.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - 51,35 Kilogramm Fleisch pro ... mehr lesen
Der Höhepunkt des Fleischkonsumes war im Jahr 1987, als 71 Kilogramm Fleisch pro Kopf konsumiert wurde.
Wurst und Schinken sollte man im Mass essen.
Genf/Bern - Die WHO hat präzisiert, ... mehr lesen
Dschungelbuch Mit: «Der regelmässige Verzehr von Fleisch ist also Selbstmord auf Braten» oder «Fleisch soll ungesund sein? Das muss ich erst ... mehr lesen
Was ist wohl gefährlicher: Die Grillwurst oder das multiresitente Chyseobacterium indologenes?
 
Nebelspalter Nun ist es amtlich: Wurst- und Fleischwaren sollen gemäss WHO krebserrengend sein. Erfahren Sie hier bereits heute, worauf ... mehr lesen
Die künstliche Intelligenz kann das traditionelle Brauerbe unterstützen.
Die künstliche Intelligenz kann das traditionelle ...
Belgische Forscher setzen künstliche Intelligenz ein, um den Geschmack von belgischem Bier zu verbessern, das Können des Braumeisters bleibt aber weiterhin entscheidend. mehr lesen 
Publinews In einer sich ständig weiterentwickelnden und digitalisierten Welt haben Virtual Dining und Food Delivery einen ... mehr lesen  
Ein Beispiel für Virtual Dining sind virtuelle Kochkurse, bei denen renommierte Köche ihre Kochkunst live übertragen und die Teilnehmer interaktiv teilnehmen können.
Veganes Fleisch - wie diese Burger-Pattys - liegt voll im Trend.
Publinews In einer Zeit, in der der Trend zu einer pflanzlichen Ernährung stetig zunimmt und immer mehr Menschen sich für vegane Alternativen ... mehr lesen  
Publinews Der Schweizer Aussenhandel sank im Juli 2023 in beiden Verkehrsrichtungen. Die Exporte gingen gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 5,7 Prozent zurück, wobei das Minus eine breite Güterpalette traf. Die Importe sanken um 3,3 Prozent und befinden sich weiterhin auf einem negativen Trend. In der Handelsbilanz resultierte ein Überschuss von 2,6 Milliarden Franken. mehr lesen  
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.wirtschaft.ch/ajax/top5.aspx?ID=1&col=COL_2_1
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    grüezi Wie lasterhaft Mitleid mitunter sein kann, beweisen Sie doch gerade ... Mo, 26.12.16 20:05
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Vom Tode träumt ein negrophiles Schäfchen doch ständig. Wenn tausende Frauen in England ... Mi, 28.09.16 11:58
  • HentaiKamen aus Volketswil 1
    Kommt wieder Aber leider eine RIESEN Verlust für Leser wie mich die nicht mit dem ... Sa, 13.08.16 01:13
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    sogar nach dem Tode hat die Kassandra noch die grösste Schnauze... jaja, diese ... Fr, 12.08.16 16:30
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wow, wie hat sich die gute Kubra gemausert! Ich danke auch Ihnen ganz persönlich für die vielen harten und ... Mi, 20.07.16 20:25
  • Pacino aus Brittnau 731
    Übrigens, wusstet ihr schon . . . . . . dass die Foren von AZ (Wanner), 20min. und Schweizer Fernsehen ... Mi, 29.06.16 15:20
  • PMPMPM aus Wilen SZ 235
    Und jetzt? Ist noch online...? Liebes news-Team, schade ist die Situation so, dass etwas aufhören ... Di, 28.06.16 22:43
  • kubra aus Berlin 3232
    Danke für die gelebte Pressefreiheit. Damit mein ich durchaus auch den ... Di, 28.06.16 16:09
Viele Start-ups in der Schweiz haben sich dem Umweltschutz verschrieben.
Green Investment Start-ups für die Nachhaltigkeit aus der Schweiz Kaum ein anderes Land in Europa ist beim ...
Der Erfolg einer Boutique steht und fällt mit der Leidenschaft und dem Engagement des Gründers.
Startup News Von der Idee zum Geschäft: Gründung und Eröffnung einer Boutique Der Traum von der eigenen Boutique - für viele Modefans und Geschäftsenthusiasten eine reizvolle Vorstellung. Doch hinter dem glamourösen ...
Jedes dritte KMU in Deutschland hat 2011-2013 Energie eingespart.
KMU-Magazin Research Energiewende ist im Mittelstand angekommen Die kleinen und mittleren Unternehmen sind auf ...
 
News
         
Die Zukunft des Druckens sieht eine Balance zwischen Qualität, Kosten und Umweltverträglichkeit vor.
Publinews In unserer digitalen Welt mag man meinen, die Bedeutung des Druckens hätte abgenommen. Doch in Wahrheit spielen gedruckte ... mehr lesen
Es gibt eine Fülle von bewährten Strategien zur Bewältigung von Arbeitsplatzstress.
Publinews Stress am Arbeitsplatz ist zu einer allgegenwärtigen Realität geworden, die viele von uns täglich erleben. Die ... mehr lesen
Bei einem Apéro darf auf keinen Fall eine Auswahl an kleinen Snacks und Fingerfood fehlen.
Publinews Ein Hauch von Eleganz und Raffinesse umweht die Kunst des Apero Rezepts. Tauchen Sie ein in die Welt der ... mehr lesen
Machen Sie das Beste aus Ihrem Geld.
Publinews Die Entscheidung zwischen einem Privatkredit und Leasing beeinflusst massgeblich die finanzielle Flexibilität und die langfristige ... mehr lesen
Im Endeffekt gilt immer: Das Verständnis der eigenen Anlageziele und das Risikoprofil ist entscheidend.
Publinews In der Welt der Kapitalanlagen symbolisieren Dividenden eine Quelle regelmässiger Einkünfte, die das Herz ... mehr lesen
Sich nach der Arbeit zu entspannen, bringt viele Vorteile für Ihr Privat- und Berufsleben mit sich.
Publinews Jede Arbeit ist mit stressigen Situationen verbunden, die Ihre Unruhe verstärken können. Einige dieser Situationen scheinen unvermeidlich ... mehr lesen
Besser dampfen als rauchen.
Publinews In einer Welt, in der die Gesundheitsrisiken des Tabakkonsums zunehmend ins Rampenlicht rücken, gewinnen ... mehr lesen
Ein entscheidender Vorteil von Budgetplanungssoftware liegt in ihrer Fähigkeit, viele manuelle Aufgaben zu automatisieren, um Zeit zu sparen.
Publinews Die Finanzverwaltung eines Unternehmens bildet das Fundament seines langfristigen Erfolgs. Von der ... mehr lesen
Skyline des europäischen Finanzzentrums London.
Publinews Das Jahr hat zwar gerade erst begonnen, doch schon heute kann in einigen Wirtschaftsbereichen mit einem besonders starken Wachstum gerechnet ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Wirtschaft Marken
   Marke    Datum
25.03.2024
25.03.2024
25.03.2024
25.03.2024
TimeOut Gin Logo
25.03.2024
    Information zum Feld
Bitte geben Sie hier einen Markennamen ein wie z.B. 'Nespresso'
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten