Schweizer Börse beendet Berg- und Talfahrt gehalten

publiziert: Freitag, 27. Jul 2007 / 19:32 Uhr

Zürich - Die Schweizer Börse hat am Freitag die Anleger mit einer Berg- und Talfahrt in Atem gehalten. Gleich zur Eröffnung fiel der Leitindex SMI aufgrund schlechter Vorgaben von der Wall Street um ein Prozent auf den tiefsten Stand seit März.

Trotz positiver Geschäfszahlen büssten Julius Bär zwei Prozent ein.
Trotz positiver Geschäfszahlen büssten Julius Bär zwei Prozent ein.
Das Börsenbarometer wechselte im Tagesverlauf dann mehrmals die Richtung. Trotz starken US-Wirtschaftsdaten gab der Markt die zuvor erzielten Gewinne zum Börsenschluss dann wieder ab.

Der SMI schloss 0,01 Prozent tiefer bei 8705,57 Punkten. Börsenprofis blieben trotz der Rückschläge an den weltweiten Aktienmärkte optimistisch. «Die Fundamentaldaten der Unternehmen sind immer noch sehr gut, und mittlerweile kann man einige Titel beinahe zu Ausverkaufspreisen haben», sagte ein Händler.

Insgesamt dürfte der Markt nach Händler-Einschätzungen aber anfällig für Kursausschläge bleiben. Der SPI verlor 0,14 Prozent auf 7129,4 Punkte.

Julius Bär im Sog

Als einziger SMI-Wert veröffentlichte die Privatbank Julius Bär ihr Halbjahresergebnis. Der Gewinn sei höher ausgefallen als vom Markt erwartet und auch die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms über zwei Mrd. sei positiv, hiess es.

Doch die Aktie konnte sich trotz der positiven Einschätzungen nicht gegen die derzeitige, generelle Abneigung gegenüber Bankentiteln und Finanzwerten im Allgemeinen stemmen und ging knapp zwei Prozent tiefer aus dem Handel.

«Aufgrund der um sich greifenden US-Immobilienkrise will kaum jemand Banken im Portfolio haben», erläuterte ein Marktteilnehmer. Dementsprechend gaben auch die Titel der Grossbanken UBS und Credit Suisse nach.

Adecco als grösster Verlierer

Grösster SMI-Verlierer waren mit 4,7 Prozent die Adecco-Aktien. Händler verwiesen auf darauf, dass seit einigen Tagen der gesamte Zeitarbeitssektor unter Druck stünde, nachdem die niederländische Branchengrösse Randstad einen vorsichtigen Ausblick abgegeben hatte. Ebenfalls Federn lassen musst Nobel Biocare. Die Aktien gaben über drei Prozent nach. Händler verwiesen auf Marktspekulationen, dass es bei der Firma zu einem Wechsel im Topmanagement kommen könnte. Daneben gibt es seit Anfang der Woche Befürchtungen, dass der US-Markt für Dentalimplantate eine Schwächephase durchlaufen könnte. Konkurrent Straumann, dessen Aktie nach einer Fehltransaktion vorübergehend um zehn Prozent eingebrochen war, notierte 0,7 Prozent tiefer.

Roche hat die Angebotsfrist für die Übernahme des US-Diagnostikunternehmens Ventana um vier Wochen bis zum 23. August verlängert, das Angebot ansonsten aber unverändert gelassen. Die Aktie verlor 0,2 Prozent. Novartis waren so gut wie unverändert. Nestlé konnten nach den deutlichen Abgaben vom Vortag gegen ein Prozent zulegen. Grösster Gewinner im SMI waren die Syngenta-Titel mit 2,5 Prozent. Händler sagten, dass der Einbruch am Vortag aufgrund der schleppenden Saatgut-Verkäufe nicht berechtigt war, welches viele Investoren nun zum Einstieg nutzten.

Syngenta hinkt in den USA bei Maissaatgut Konkurrent Monsanto hinterher, will aber in wenigen Jahren in grossem Massstab selbst entwickeltes Gentech-Saatgut herausbringen.

(ht/sda)

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