Gelockerte Regeln noch ohne Einfluss

Schweiz exportiert wieder mehr Waffen

publiziert: Donnerstag, 26. Feb 2015 / 10:25 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 26. Feb 2015 / 15:13 Uhr
Die Schweiz liefert besonders an Indonesien mehr Kriegsmaterial.
Die Schweiz liefert besonders an Indonesien mehr Kriegsmaterial.

Bern - Nach einem Taucher im Vorjahr haben die Schweizer Kriegsmaterialexporte 2014 wieder zugelegt. Laut dem SECO ist dies jedoch nicht auf die Lockerung der Exportregeln zurückzuführen. Die entsprechende Verordnung trat erst am 1. November 2014 in Kraft.

6 Meldungen im Zusammenhang
Mögliche Folgen seien frühestens in zwei oder drei Jahren zu beobachten, sagte Simon Plüss, Leiter des Ressorts Exportkontrollen beim Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) vor den Medien in Bern.

Erste Voranfragen in Bezug auf kritische Länder konnten aber gemäss Plüss im «Einvernehmen mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten positiv beantwortet» werden. Grundsätzlich könnten «unter gewissen Voraussetzungen» auch wieder Länder wie Saudi-Arabien, Pakistan oder Ägypten beliefert werden.

Keine Waffen für Menschenrechtsverletzungen

Dabei geht es um Kriegsmaterial, wie Fliegerabwehrsysteme oder die Modernisierung von Panzerhaubizen, die nicht direkt für Menschenrechtsverletzungen eingesetzt werden können. Hingegen gilt die Ausfuhr von Kleinwaffen - wie Pistolen oder Sturmgewehren - gemäss Bundesrat nach wie vor als problematisch.

Das Parlament hatte im Frühjahr beschlossen, die Regeln für Kriegsmaterialexporte zu lockern, weil die Schweizer Rüstungsindustrie sich über ungleich lange Spiesse im Vergleich zu anderen europäischen Ländern beklagt hatte.

Neu sind Exporte nur noch dann verboten, wenn ein hohes Risiko besteht, dass das Schweizer Kriegsmaterial für schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen eingesetzt wird.

2014 ging in umstrittene Lieferländer wie Bahrain oder die Vereinigten Arabischen Emirate Kriegsmaterial im Wert von je gut 14 Millionen Franken.

Waffenausfuhren im Wert von 563,5 Millionen Franken

Insgesamt führte die Schweiz Kriegsmaterial im Wert von 563,5 Millionen Franken aus, wie aus den SECO-Statistiken hervorgeht. 2013 hatten sich die Exporte auf 461 Millionen Franken belaufen.

Plüss verwies darauf, dass das - im Vergleich zum Jahr 2013 - bessere Resultat auf grosse Geschäfte mit Indonesien und Deutschland zurückzuführen seien. Der Wert der neu erteilten Bewilligungen, «die Ausfuhren von morgen», sei jedoch im Jahr 2014 um 36 Prozent auf 568 Millionen Franken gesunken, was ein wirtschaftlicher Rückgang sei.

Insgesamt hat das SECO im vergangenen Jahr 2354 Gesuche bewilligt; fünf wurden abgelehnt. Dabei ging es um mögliche Exporte von Kleinwaffen in verschiedene Länder in Asien, Nordafrika und Osteuropa.

Begründet wurden die Absagen mit der Menschenrechtssituation, dem Risiko einer Weitergabe an einen unerwünschten Endempfänger, der Beteiligung des Bestellers an einem zwischenstaatlichen Konflikt oder den Bemühungen der Schweiz im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit in dem betroffenen Land.

Plüss führt die geringe Zahl von Ablehnungen auf das System der Voranfragen zurück. Dabei können die Firmen die Erfolgsaussichten eines Gesuchs abklären.

Deutschland und Indonesien wichtigste Abnehmer

Markant angestiegen sind die Ausfuhren nach Indonesien. Das südostasiatische Land bestellte Kriegsmaterial im Wert von über 121 Millionen Franken - im Vergleich zu 157'000 Franken im Jahr 2013. Die Bestellung eines Fliegerabwehrsystems und von Hand- und Faustfeuerwaffen, aber auch Waffen anderer Kaliber machte Indonesien 2014 zum zweitgrössten Kunden der Schweizer Rüstungsindustrie.

Wichtigster Abnehmer von Schweizer Kriegsmaterial ist mit 187 Millionen weiterhin Deutschland. Der grösste Posten machte der Kauf von Panzern und anderen Landfahrzeugen aus.

(bg/sda)

Machen Sie auch mit! Diese wirtschaft.ch - Meldung wurde von 2 Leserinnen und Lesern kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Die Gruppe für eine Schweiz ... mehr lesen
Spurensicherung inklusive Jo Lang vor der RUAG.
Wieder mehr Waffen wurden ins Ausland exportiert.
Bern - Die Schweizer ... mehr lesen
Dubai - Amnesty International wirft ... mehr lesen
Proteste der schiitischen Opposition im Frühjahr 2011 waren blutig niedergeschlagen worden. (Archivbild)
Die europäischen Importe sanken dem Friedensforschungsinstitut zufolge in den zurückliegenden fünf Jahren um 36 Prozent. (Symbolbild)
Stockholm - Die weltweiten Waffenexporte steigen einem Bericht zufolge weiter an. Am meisten Waffen exportierten die USA, Russland, China, Deutschland und Frankreich. Die wichtigsten ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
In Zukunft soll Schweizer Kriegsmaterial auch in Länder geliefert werden, in denen Menschenrechte verletzt werden. (Symbolbild)
Bern - Der Export von Kriegsmaterial aus der Schweiz ist im ersten Halbjahr 2014 erneut zurückgegangen. Schweizer Rüstungsfirmen lieferten von Januar bis Juni Rüstungsgüter im Wert von rund 182 ... mehr lesen 1
Kriegsmaterialexporte an Staaten die Kriege führen und foltern
Die so genannte „Schweizer Rüstungsindustrie“ hat im letzten Jahr 22 Prozent mehr Kriegsmaterial exportiert. Diese Exporte gingen wieder zur Hauptsache nach Staaten die Kriege führen, nach Nato Staaten, und Regime die foltern. Die „schweizerische Rüstungsindustrie“ ist zu einem grossen Teil in ausländischer Hand. Die Firma Rheinmetall, die vor allem Fliegerabwehrkanonen und Granaten aus der Schweiz exportiert, ist ein deutscher Rüstungskonzern. Dieses Unternehmen produzierte in Deutschland schon im Ersten Weltkrieg für das Heer des deutschen Kaisers Waffen, wie im Zweiten Weltkrieg für die Wehrmacht des Dritten Reiches. Rheinmetall stand 2013 weltweit mit seiner Waffenproduktion an 32. Stelle (2,859 Milliarden USD), laut den Zahlen des Stockholm Peace Research Institute SIPRI. Die Firma Rheinmetall in der Schweiz verkaufte im letzten Jahr Fliegerabwehrsysteme inklusive zugehöriger Munition nach Indonesien, für 121,5 Millionen Franken. Die Firma Mowag in Kreuzlingen, die Radpanzer exportiert, ist im Besitze des US-Rüstungsgiganten General Dynamics. Dieser Konzern ist weltweit der sechsgrösste Waffenhersteller (18.66 Milliarden USD) Mowag bediente 2014 Deutschland mit gepanzerten Radpanzern mit entsprechenden Bestandteilen für 100,8 Millionen Franken.
Deutschland wurde nach dem Zweiten Weltkrieg, trotz grosser Opposition gegen die Wiederaufrüstung, wieder militarisiert. Der deutsche sozialdemokratische Kriegsminister Peter Struck betonte 2002: „Mögliches Einsatzgebiet für die Bundeswehr ist die ganze Welt.“

(1) Zahlen Stockholm Peace Research Institute SIPRI (http://www.sipri.org/research/armaments/production/recent-trends-in-ar...)

Zu den Kriegsmaterialexporten nach Indonesien die von den Bundesrätinnen und Bundesräte abgesegnet wurden: Über 27 % der insgesamt 241 Millionen Indonesier leben in Armut. Während in Java, der Hauptinsel des Landes, etwa 23 % in Armut leben, gibt es manche Provinzen, besonders im Osten, in denen der Anteil der armen Bevölkerung bei 44 % liegt. Indonesien hätte also alles andere nötig als Kanonen und Granaten aus der Schweiz für seine Militärkaste. Besonders in Grossstädten wie Jakarta gibt es ausgedehnte Slums. Auf Java gibt es etwa 1,7 Millionen Strassenkinder. Laut Amnesty International sind in Indonesien weiterhin auch schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen zu verzeichnen.
Was...
sind die Ziele solcher Berichte oder auch Debatten über Rüstungslieferungen?
Lasst hier diese Arbeitsplätze platt machen und dafür zehn Windparks bauen?
Dann werden die Waffen ohnehin von anderen gebaut. Und wenn dann mal der Ernstfall eintreten sollte, dann verteidigt man sich hier halt mit chinesischer Technik.
Alles unsinniges mitteleuropäisches Moralgefasel.
Unternehmen ist es möglich, mit einem Cobot zu starten und ihn später zu erweitern, um sich den steigenden Anforderungen der Produktion anzupassen.
Unternehmen ist es möglich, mit einem Cobot zu starten und ...
Publinews Erst war der robot, später kam der cobot. Cobots, auch als kollaborative Roboter bekannt, punkten mit einigen Vorteilen in der Fertigung. Dazu zählen neben Sicherheit und Produktivität auch vor allem Kostenersparnis. Cobots weisen eine besondere Konzeption auf - sie können sicher mit Menschen arbeiten. mehr lesen  
Publinews MG ist eine der ältesten und berühmtesten britischen Automarken, die für ihre sportlichen Roadster bekannt ist. Doch die Marke hat ... mehr lesen  
MG baute vor allem in den 60er Jahren sehr schöne Automobil-Klassiker. Bild: MG MGB.
China ist der grösste Automarkt der Welt und ein wichtiger Absatzmarkt für Tesla.
Publinews Spannende Neuigkeit aus der Welt der Elektromobilität: Der US-amerikanische Elektroautohersteller Tesla hat am vergangenen ... mehr lesen  
Bern - Die Expertengruppe Konjunkturprognosen bestätigt im Wesentlichen ihre bisherige Einschätzung. Für das Jahr 2023 erwartet sie ein deutlich unterdurchschnittliches Wachstum ... mehr lesen
Die Schweizer Wirtschaft wird sich deutlich unterdurchschnittlich entwickeln, ohne aber in eine Rezession zu geraten.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    grüezi Wie lasterhaft Mitleid mitunter sein kann, beweisen Sie doch gerade ... Mo, 26.12.16 20:05
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Vom Tode träumt ein negrophiles Schäfchen doch ständig. Wenn tausende Frauen in England ... Mi, 28.09.16 11:58
  • HentaiKamen aus Volketswil 1
    Kommt wieder Aber leider eine RIESEN Verlust für Leser wie mich die nicht mit dem ... Sa, 13.08.16 01:13
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    sogar nach dem Tode hat die Kassandra noch die grösste Schnauze... jaja, diese ... Fr, 12.08.16 16:30
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wow, wie hat sich die gute Kubra gemausert! Ich danke auch Ihnen ganz persönlich für die vielen harten und ... Mi, 20.07.16 20:25
  • Pacino aus Brittnau 731
    Übrigens, wusstet ihr schon . . . . . . dass die Foren von AZ (Wanner), 20min. und Schweizer Fernsehen ... Mi, 29.06.16 15:20
  • PMPMPM aus Wilen SZ 235
    Und jetzt? Ist noch online...? Liebes news-Team, schade ist die Situation so, dass etwas aufhören ... Di, 28.06.16 22:43
  • kubra aus Berlin 3232
    Danke für die gelebte Pressefreiheit. Damit mein ich durchaus auch den ... Di, 28.06.16 16:09
.
Green Investment news.ch geht in Klausur Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in ... 21
Ein Jahr nach ihrer Gründung waren 93,7% der Unternehmen mit mindestens zehn Beschäftigten weiterhin aktiv, nach fünf Jahren waren es noch 63,6%.
Startup News 2020 wurden in der Schweiz 40'188 Unternehmen neu gegründet In der Schweiz wurden im Jahr 2020 insgesamt 40'188 Unternehmen neu gegründet. Dies entspricht 7,1% aller in diesem Jahr aktiven Unternehmen. ...
Jedes dritte KMU in Deutschland hat 2011-2013 Energie eingespart.
KMU-Magazin Research Energiewende ist im Mittelstand angekommen Die kleinen und mittleren Unternehmen sind auf ...
 
News
         
Cyberangriffe können kriminellen, politischen und persönlichen Motiven entspringen.
Publinews Die Gefahr für Cyberangriffe wächst. In der Schweiz erhöhten sich die Zahl der Angriffe im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent. In einer weltweiten Studie ... mehr lesen
Digitale Arbeitsplätze verändern ein Unternehmen und erfordern ein gewisses Umdenken.
Publinews Die Digitalisierung übernimmt immer mehr Arbeit in verschiedenen Bereichen. Vor allem in der Arbeits- und Geschäftswelt lässt sich ... mehr lesen
Kunststoffe haben viele Vorteile.
Publinews Die Automobilindustrie ist ein wichtiger Motor für die wirtschaftliche Entwicklung in der ... mehr lesen
coffee
Publinews Geschäftsidee Café: Lohnt sich die Eröffnung eines Cafés im Jahr 2023?  Die besorgniserregenden Nachrichten reissen nicht ab. Mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS erhält die ... mehr lesen
Die richtige Strategie hilft, den Umsatz anzukurbeln.
Publinews Online-Marketing ist heute neben dem Vertrieb eine der wichtigsten Disziplinen, wenn es um die Erlangung von Markenbekanntheit ... mehr lesen
Ein Anlagefehler ist es, ohne einen genauen Plan am Aktienmarkt zu investieren.
Publinews Viele Laien versuchen an den Finanzmärkten oder an der Börse durch den Kauf von Aktien, Optionen oder anderen Wertpapieren schnelles Geld zu machen. ... mehr lesen
Wie sicher ist Online-Banking?
Publinews Die traditionellen Bankgeschäfte ganz einfach und unkompliziert im Internet auszuführen, ist heutzutage schon lange keine Zukunftsmusik mehr. mehr lesen
salzburg
Publinews Arbeiten in Salzburg: Wie stehen die Jobchancen?  Wenn man auf Jobsuche ist, kann es eine gute Option sein, sich in Österreich umzuschauen. Besonders die Stadt Salzburg, die mit ihrer ... mehr lesen
Ziel: Zufriedene Kunden.
Publinews Für Kleinunternehmen ist glaubwürdiger Klimaschutz ein wichtiger Faktor, um im Wettbewerb zu bestehen und ihre Position am Markt zu ... mehr lesen
Gewerblicher Strom wird in der Regel von denselben Versorgungsunternehmen geliefert, die auch Strom für Privathaushalte liefern.
Publinews Elektrizität ist schon lange ein nicht wegzudenkender Bestandteil unseres Lebens geworden. Sie wird für den Betrieb von Geräten, Lampen, Computern und sogar für ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Wirtschaft Marken
   Marke    Datum
02.06.2023
CHOSEN EST 22 Logo
02.06.2023
AVERY MANUFATTURA Logo
02.06.2023
02.06.2023
02.06.2023
    Information zum Feld
Bitte geben Sie hier einen Markennamen ein wie z.B. 'Nespresso'
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Di Mi
Zürich 11°C 25°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Basel 12°C 27°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
St. Gallen 11°C 22°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Bern 11°C 24°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig recht sonnig
Luzern 12°C 25°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Genf 12°C 26°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Lugano 15°C 23°C gewitterhaftleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig vereinzelte Gewitter vereinzelte Gewitter
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten