«Geordnete» Staatspleite angepeilt

Schuldenkrise bestimmt G20-Konferenz

publiziert: Freitag, 14. Okt 2011 / 20:55 Uhr
Die Staatspleite von Griechenland gilt mittlerweile als kaum noch abwendbar.
Die Staatspleite von Griechenland gilt mittlerweile als kaum noch abwendbar.

Paris - Die Schuldenkrise im Euro-Raum bestimmt das Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der 20 führenden Wirtschaftsmächte inklusive der Schwellenländer (G20) in Paris. Deutschland und Frankreich arbeiten an einem gross angelegten Krisenlösungsplan.

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Ein solches Konzept soll dann am EU-Gipfel am 23. Oktober diskutiert werden. Parallel wird am Pariser Gipfel am Freitag und Samstag diskutiert, ob der Internationale Währungsfonds (IWF) mehr Schlagkraft im Kampf gegen die Schuldenkrise erhalten soll.

Im Gespräch sind kurzfristige Kreditlinien, um wirtschaftlich gesunden Staaten bei Finanzengpässen zu helfen, was die Euro-Zone entlasten würde. Das eigentliche Thema des Gipfels, die Regulierung der Finanzmärkte, rückt in den Hintergrund.

Schäuble bei Sarkozy

Deutschland und Frankreich wollen für eine «geordnete» Staatspleite Griechenlands, die als kaum noch abwendbar gilt, die privaten Gläubiger wie die Banken stärker beteiligen. Bislang war von einem Forderungsverzicht der Banken in der Grössenordnung von 21 Prozent auf die griechischen Schulden die Rede.

«Es wird mehr werden, das ist mehr oder weniger sicher», sagte Frankreichs Finanzminister François Baroin, der Gastgeber der Konferenz in Paris in einem Radio-Interview. Noch offen ist zudem, wie die europäischen Banken mit zusätzlichem Kapital versehen werden sollen, um sie gegen eine Griechenland-Pleite zu wappnen.

Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble traf am Freitag kurz vor dem offiziellen Beginn der Konferenz mit dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy zu einem Mittagessen im Elysée-Palast zusammen. In G20-Kreisen wird dies als bemerkenswert eingeordnet.

Partner erwarten Antworten

Die aussereuropäischen Partner der grossen europäischen Volkswirtschaften erhoffen sich von der Konferenz Aufschluss darüber, wie die Euro-Länder die Krise entschärfen und ihre Banken stützen wollen. Viele G20-Länder fürchten eine erneute tiefe Erschütterung des Weltfinanzsystems und schwere Marktturbulenzen.

Südafrikas Finanzminister Pravin Gordhan erklärte, weder der IWF noch der Euro-Rettungsfonds EFSF seien ausreichend ausgerüstet, um mit der gravierenden Euro-Krise angemessen umgehen zu können. Länder wie die USA fordern eine weitere staatliche Konjunkturstützung, die Deutschland ablehnt.

Anders als nach der letzten tiefen Finanzkrise, als die G20-Länder 2009 gemeinsam mit umfangreichen Konjunkturpaketen die Welt wieder auf Wachstumskurs brachten, ist die Staatengruppe dieses Mal tief uneins über die geeignete Krisenlösungsstrategie.

(dyn/sda)

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