Kampfansage

Schneider-Ammann will für Alstom-Stellen kämpfen

publiziert: Mittwoch, 13. Jan 2016 / 15:45 Uhr
Johann Schneider-Ammann will sich nicht so leicht geschlagen geben.
Johann Schneider-Ammann will sich nicht so leicht geschlagen geben.

Baden AG - Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann zeigte sich betroffen vom Stellenabbau bei Alstom. Zwar hat er ein gewisses Verständnis für den Entscheid, dennoch wird er die Unternehmensführung nochmals auf die Vorteile in der Schweiz hinweisen.

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Noch im Sommer 2014 war Schneider-Ammann nach Gesprächen mit der Unternehmensleitung davon ausgegangen, dass es keinen Stellenabbau geben wird. Inzwischen hätten sich die Märkte verändert, die Rahmenbedingungen seien nicht mehr die gleichen, sagte er am Mittwoch gegenüber Journalisten in Bern. «So gesehen muss man ein gewisses Verständnis haben.»

Für die Betroffenen in den Unternehmen sei das jedoch dramatisch. Der Bundespräsident hofft nun, dass der Schaden für den Standort Schweiz in Grenzen gehalten werden kann. Dafür brauche es nun Gespräche der Sozialpartner. Er werde die Unternehmensführung weiterhin auf die Vorteile der Schweiz hinweisen.

Hoffnung auf Verbleib

General Electric und Alstom müssten erkennen, dass die Schweiz die beste Berufsbildung habe, den liberalsten Arbeitsmarkt und die intakteste Sozialpartnerschaft, sagte Schneider-Ammann. «Ich hoffe, dass viele Aktivitäten in der Schweiz bleiben, weil man zur Einsicht kommt, dass man gemeinsam kompetitiv ist.» Aber letztlich seien es die Firmen, die im Markt stünden und ihre Strategie festlegen müssten.

Den Vorwurf der Gewerkschaften, die Schweiz habe im Gegensatz zu Frankreich zu wenig für den Standort lobbyiert, lässt er nicht gelten. Die Unternehmen hätten Wort gehalten, indem sie zwei europäische Hauptsitze in die Schweiz verlegt hätten, sagte er. Zudem habe er die Verantwortlichen der Unternehmen im Sommer 2014 sofort kontaktiert und ihnen die Vorteile des Standorts Schweiz erläutert.

Syna kritisiert Schweizer Politik

Aus Sicht der Gewerkschaft Syna ist die Schweizer Politik nicht unschuldig am geplanten Jobabbau in den früheren Schweizer Alstom-Werken. Der US-Konzern General Electric (GE) - dem die Schweizer Alstom-Standorte mittlerweile gehören - will bis zu 1300 Stellen streichen.

Der Deal wurde letztes Jahr abgeschlossen: Der US-Konzern GE übernahm die Energiesparte der französischen Alstom. Im Laufe der Übernahmeverhandlungen habe sich Frankreich weitreichende Garantien für die französischen Standorte geben lassen, schreibt Syna in einer Mitteilung vom Mittwoch. Die Schweizer Politik mit ihrer fehlenden Industriestrategie habe hingegen «nicht den kleinsten Finger gekrümmt».

(sda)

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