Roche und Finanzwerte an Schweizer Börse unter Druck

Trotz der Abgaben auf breiter Front sprachen Händler von einem insgesamt eher ruhigen Geschäft mit dünnen Umsätzen. Vor dem am Mittwochabend anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank und verschiedener US-Konjunkturdaten wollten die Marktteilnehmer unnötige Risiken vermeiden.

Der SMI schloss um 1,17 Prozent tiefer mit 7462,00 Punkten. Von den 20 Standardwerten gaben 19 nach. Der breite SPI sank um 1,05 Prozent auf 6238,68 Zähler.

Rückschlag für Genetech

Die Genussscheine von Roche büssten 2,2 Prozent auf 173.20 Fr. ein. Händler verwiesen darauf, dass der von der Tochtergesellschaft Genentech entwickelte Wirkstoff Rituxan in einer Phase II/III-Studie zur Behandlung der Autoimmunkrankheit Lupus die Ziele nicht erreicht hat.

Die Aktien des zweiten grossen Pharmakonzerns Novartis ermässigten sich um 0,6 Prozent.

Deutliche Einbussen verbuchten auch die Aktien von Syngenta, die 4,5 Prozent absackten. In den USA standen die Titel von Konkurrent Monsanto ebenso unter Druck. In den USA habe sich die Anbausaison aus Witterungsgründen etwas verzögert, sagte ein Händler.

Ciba enttäuschen schwer

Unter massiven Abgaben litten die Aktien von Ciba, die 8,6 Prozent verloren. Der Chemiekonzern hatte einmal mehr ein schwächer als erwartetes Quartalsergebnis vorgelegt und die Prognose gesenkt. Es wird nicht mehr eine Erhöhung, sondern ein Rückgang des Betriebsgewinns erwartet.

Im Sog von Ciba sackten auch die Aktien von Clariant um gegen 4 Prozent ab. Clariant wird am Mittwoch seine Quartalszahlen vorlegen. Auch bei Clariant rechnen viele Marktteilnehmer mit einer Enttäuschung.

Dagegen schnellten die Aktien des Sanitärtechnikers Geberit um 9 Prozent in die Höhe. Geberit übertraf im ersten Quartal die Erwartungen.

Banken neigen zur Schwäche

Im Verlauf rutschten die Aktien der Banken Credit Suisse, Julius Bär und UBS um bis zu 2 Prozent ab. Händler sprachen von einem internationalen Trend. Die Krise beschäftige den Sektor weiter.

Die Quartalsberichte ausländischer Konkurrenten drückten auf die Kurse. So hatten die Deutsche Bank und die Allianz-Tochter Dresdner Bank den Markt mit unerwartet hohen Abschreibungen etwas verunsichert.

Zudem hätten Anleger nach dem jüngsten Anstieg der Schweizer Banken kurzfristig erzielte Gewinne mitgenommen. Die Aktien von Swiss Re wiederum verloren knapp 3 Prozent auf 85.10 Franken. Die Deutsche Bank hat die Empfehlung auf Hold von Buy und das Kursziel auf 95 von 101 Fr. gesenkt.

Zu den Gewinnern zählten dagegen die Aktien von Panalpina, die 4,3 Prozent gewannen. Das Unternehmen hatte die Details zum ersten Quartal veröffentlicht.

Da Panalpina vor zwei Wochen schon die Gewinnprognose gesenkt hatte, habe der Bericht keine höheren Wellen mehr geschlagen, sagte ein Händler und sprach von einer Gegenbewegung, nachdem die Aktie damals abgestraft worden war.

(smw/sda)