Ringier will Kontrolle über Verlag wahren

Wir verhandeln weiter miteinander, erklärte auf Anfrage Springer-Sprecherin Edda Fels, ohne auf Details der Gespräche einzugehen. Nicht bestätigen wollte sie eine Meldung der Mittellandzeitung, wonach die Übernahme von Ringier durch Springer kein Thema sei.

Bedeckt gibt man sich auch bei Ringier. Pressesprecher Fridolin Luchsinger verwies auf eine interne Mitteilung Michael Ringiers. Darin habe der Verleger klar ausgedrückt, dass er und seine beiden Schwestern als Besitzer von Ringier auf keinen Fall gewillt seien, die Kontrolle über ihr Unternehmen abzugeben.

Zum Inhalt der Gespräche mit Springer äussert sich Luchsinger ebenfalls nicht, ebensowenig wie zu einer Meldung der Weltwoche, wonach Ringier dank Aufwendung von 350 Mio Franken Eigen- und 730 Mio Franken Fremdmittel den Kauf des Kirch-Aktienpakets auch ohne Übernahme durch Springer realisieren könnte.

Knackpunkt der Verhandlungen ist offenbar die Bewertung des Ringier-Verlags. Springer ist laut Presseberichten nicht bereit, die von Ringier geforderten 800 Mio. Euro für eine Übernahme zu bezahlen. Springer würde mit der Übernahme von Ringier zu Europas grösstem Printkonzern mit einem Jahresumsatz von 5,1 Mrd. Franken.

Neben den Gesprächen mit Springer steht im Ringier-Verlag eine Sparübung an. Wie Luchsinger eine Meldung der Mittelland Zeitung bestätigte, sollen 30 Mio Franken eingespart werden, wovon 12 Mio auf die Redaktionen entfallen. Als erster Titel betroffen ist der Wirtschaftstitel Cash, bei dem 2,5 Stellen abgebaut werden.

(sda)