Rettungspaket für Hypo Real Estate gescheitert

Mehrere Finanzinstitute würden ihre Zusage, sich an einer Bürgschaft mit einer Gesamthöhe von 35 Milliarden Euro zu beteiligen, nicht mehr aufrechterhalten, teilte HRE am Abend mit.

Mehrere Medien berichteten, dass sich der Finanzbedarf der HRE allein bis Jahresende auf bis zu rund 50 Milliarden Euro belaufen könnte. Bis Ende 2009 war sogar von einem Finanzbedarf von bis zu 100 Milliarden Euro die Rede.

Nachdem die Finanzinstitute ihre Zusagen für die HRE-Bürgschaft zurückgezogen hätten, würden nun «die daraus drohenden Konsequenzen für die Einheiten des Konzerns» geprüft, teilte der DAX-notierte Immobilienfinanzierer in München mit.

Kampf ums Überleben

Das Institut kämpfe um seine Existenz, sagte ein HRE-Sprecher. «Wir können nur hoffen, dass alle an den Diskussionen Beteiligten sich des Ernstes der Situation voll bewusst sind.»

Überrascht wurde auch das deutsche Finanzministerium, das die Hilfen mit ausgehandelt hatte. «Wir haben keine Informationen über die Adhoc hinaus», sagte der Sprecher von Finanzminister Peer Steinbrück, Torsten Albig.

«Erstmal müssen alle Informationen zusammengetragen werden, das wird am Sonntag geschehen», sagte Albig. Er hoffe, dass sich alle ihrer Verantwortung bewusst seien. «Die Bürgschaft gab es für das Rettungspaket», ergänzte er.

Zusagen der deutschen Regierung

Die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» hatte zuvor berichtet, der Finanzsektor versuche offenbar, Bundesfinanzminister Steinbrück zu einer stärkeren Risikoübernahme zu bewegen.

Die Hypo Real Estate war durch Liquiditätsprobleme ihrer in Irland ansässigen Tochter Depfa in Schwierigkeiten geraten. Die deutsche Regierung hatte zugesagt, bei der Bürgschaft für HRE Garantien in Höhe von mehr als 26 Milliarden Euro zu übernehmen. Für die übrigen 8,5 Milliarden Euro sollten die Banken bürgen.

(smw/sda)