Piloten beenden Streik - 128 Flüge gestrichen

publiziert: Dienstag, 26. Sep 2006 / 19:41 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 26. Sep 2006 / 21:15 Uhr

Zürich - Teilgrounding bei der Swiss: Wegen eines Pilotenstreiks sind 128 Europaflüge ausgefallen. Die Airline drohte mit Schadenersatz; die Gewerkschaft zeigte sich unbeeindruckt.

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Der ganztägige Streik der in der Gewerkschaft Swiss Pilots organisierten Ex-Crossair-Piloten begann am frühen Morgen und dauerte den ganzen Tag. Mit dem Arbeitskampf wollten die Streikenden eine Angleichung ihrer Arbeitsbedingungen an das restliche Pilotenkorps erreichen.

Insgesamt waren bis am Abend 128 Flüge und 8271 Passagiere betroffen. Die meisten wurden auf andere Gesellschaften umgebucht, oder per Zug und Bus transportiert. Zudem wurden 120 Personen in Hotelzimmern in Zürich untergebracht.

Auf einen Aufruf der Swiss-Geschäftsleitung, wenigstens die Abendflüge aufzunehmen, trat die Gewerkschaft Swiss Pilots nicht ein. Die Piloten hätten beschlossen, den Streik wie geplant erst am Abend abzubrechen, sagte Swiss-Pilots-Präsident Thomas Issler in der Sendung «Schweiz aktuell» des Schweizer Fernsehens SF.

Auch für Mittwoch sind Störungen des Swiss-Flugverkehrs vorprogrammiert. Die Swiss musste bereits weitere 6 Flüge für den Mittwochvormittag annullieren.

Für Swiss ein Debakel

Bestreikt wurde ausschliesslich die aus 24 Maschinen bestehende Avro «Jumbolino»-Flotte der Swiss European, die von den ehemaligen Crossair-Piloten geflogen wird. Die restlichen Europaflüge und die Langstreckenflotte waren vom Streik nicht betroffen.

Für die Swiss sei der Dienstag ein «Debakel» gewesen, räumte der operative Chef der Swiss, Manfred Brennwald, vor den Medien ein. Wie hoch der materielle Schaden für die Swiss und damit auch die Schadenersatzklage sein wird, könne man derzeit noch nicht sagen.

Neben einer Schadenersatzklage erhalten die Streik-Teilnehmer einen Verweis und müssen für diesen Tag auf ihren Lohn verzichten. Sollte sich der Streik wiederholen, droht den Piloten die Kündigung.

Wenig Verständnis von Bundesrat Leuenberger

Kein Verständnis für die Aktion der Piloten zeigte auch Verkehrsminister Moritz Leuenberger. Der Bundespräsident bezeichnete den Streik als «verantwortungslos». Der Arbeitsausstand sei als letztes Mittel in einem Arbeitskampf angebracht, aber nicht im Fall der Swiss-Piloten, sagte Leuenberger.

(smw/sda)

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