Pharma demonstriert Stärke in der Finanzkrise

publiziert: Dienstag, 21. Okt 2008 / 16:25 Uhr

Bern - Die Pharmaindustrie zeigt sich bislang weitgehend immun gegen die Finanzkrise. Roche verzeichnete zwar wechselkursbedingt einen Umsatzrückgang, hält die Jahresprognose aber aufrecht. Novartis und Pfizer erzielten Gewinnsprünge.

Die defensiven Pharmawerte sind bei Banken wieder gefragt.
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Das wenig konjunktursensitive Geschäft sorgt für hohe Erträge, die Nachfrage bleibt auf rekordhohem Niveau, die Preise steigen. Die an der Börse angelegten Mittel der Pharmakonzerne leiden zwar ebenfalls unter den Börsenturbulenzen, in erster Linie lassen die hohen Renditen die Multis aber nach Zukäufen Ausschau halten.

So hält Roche trotz der Krise an den Kreditmärkten an seiner Offerte über nahezu 44 Mrd. Dollar für die Übernahme der restlichen Anteile ihrer US-Tochter Genentech fest.

Reihe von Übernahmen in Vorbereitung

Von solchen Avancen profitieren auch die ansonsten vielerorts arg gebeutelten Banken: «Wir prüfen derzeit eine ganze Reihe von Zukäufen für Pharmaunternehmen», sagte der Leiter des Investmentbankings einer grossen internationalen Bank gegenüber der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX.

Zuversicht versprühte am Montag auch Novartis-Konzernchef Daniel Vasella: Das Unternehmen sieht sich 2008 trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten durch die Finanzkrise auf dem besten Weg zu neuen Rekorden bei Umsatz und Gewinn. In den ersten neun Monaten kletterte der Reingewinn um 19 Prozent auf 6,7 Mrd. Dollar. Die Marge stieg von 16,4 auf 19,4 Prozent.

Der weltgrösste Pharmakonzern Pfizer konnte seinen Gewinn im dritten Quartal auf 2,28 Mrd. Dollar verdreifachen, obwohl der Umsatz auf 12 Mrd. Dollar stagnierte.

Hoffnung für Anleger

Branchenexperten wie die Analysten von Merrill Lynch empfehlen in Schwächephasen den Einstieg in Pharmawerte. «Auch wenn wir weiter die Gefahren durch die langfristigen Herausforderungen wie Patentabläufe in der Pharmabranche sehen, glauben wir, dass sich der defensive Sektor in der derzeitigen Krise besser als der breitere Markt schlagen wird.» Die Pharmabranche ist also kein Hort der Glückseligen: Von 2009 bis 2012 verlieren nach Schätzungen des Branchendienstes IMS Health rund um den Globus Medikamente mit einem Umsatzvolumen von knapp mehr als 100 Mrd. Dollar ihren lukrativen Patentschutz.

Die Pharmakonzerne versuchen mit Kostensenkungsprogrammen, teilweise auch Strategiewechseln und Zukäufen das zukünftige Wachstum zu sichern. Sanofi-Aventis und Novartis setzen auch auf das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten und patentfreien Nachahmerprodukte (Generika).

Neuausrichtung von Pfizer

Pfizer läutete jüngst den wohl markantesten Strategiewechsel ein: Der Pharmakonzern schränkt die teure Entwicklung neuer Medikamente in bisherigen Kernbereichen ein und will sich auf profitablere Bereiche wie die Krebs- und Schmerz-Therapie sowie Alzheimer und Diabetes konzentrieren.

Auch in Zukunft werde es Blockbuster, also Medikamente mit einem jährlichen Umsatz von 1 Mrd. Dollar und mehr geben: «Was wir aber meiner Meinung nach nicht mehr erleben werden, sind Kassenschlager wie Pfizer sie derzeit hat», sagt Europa-Chef Pedro Lichtinger. Pfizers Blutfettsenker Lipitor war 2007 mit einem Umsatz von fast 13 Mrd. Dollar das meistverkaufte Medikament weltweit.

Auf der Suche nach einem neuen Verkaufsrenner ist auch die Baselbieter Actelion, deren Einnahmen weitgehend vom Lungen-Bluthochdruck-Medikament Tracleer abhängen. Mehrere Stoffe sind in der Entwicklung weit fortgeschritten. Die Kosten für Forschung und Entwicklung sind denn auch um ein Drittel gestiegen, der Markterfolg ist aber noch nicht sicher.

(ht/sda)

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